Kapitel 17

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Ich sehe das Ende der Wendeltreppe. Es führt in einen großen, recht dunklen Raum. An den Wänden sind regale mit einzelnen Schriftrollen und einigen Büchern. An einer Wand steht eine Art Altar. Auf ihm ist ein weißes, staubiges Laken. Dort stehen ebenso erloschene Kerzen und ein kleines Buch liegt ordentlich drauf. Daneben eine Feder und ein ausgetrocknetes Tintengefäß. Es scheint schon lange keiner mehr hier unten gewesen zu sein.

Vor dem Altar bleibe ich stehen und betrachte dieses kleine dünne Buch. Es wirkt wie ein Notizbuch und ist mit einem dünnen Lederband zugebunden. Kein Bild oder Wort ist auf dem Einband. Die Anderen stellen sich neben und hinter mich um auf den Altar zu sehen. ,,Dort stehen bestimmt entweder Hinweise oder die Komplette Lösung", meint Aiden. Etwas zögerlich lege ich meine Hand auf den Einband des Buches. Mit der anderen öffne ich die Schleife des Bandes. Nun wird es ernst. Ich schlage das Büchlein auf der ersten Seite auf. Dort sind Symbole abgebildet. ,,Das sind nicht die selben Symbole wie in der Tabelle der Professorin", teilt Alex uns seine Erkenntniss mit und zeigt mir sein Handydisplay. Er hat recht es sind andere.

,,Was tun wir jetzt?" Wir sind etwas enttäuscht und verunsichert. Wir wissen nicht mal ob es wirklich das richtige ist. ,,Wir nehmen es mit und kehren zurück zur Herberge. Die Professorin muss es entzifern", meint Viki. ,,Ja, aber haben wir dazu genug Zeit?", kommt es von Aiden. ,,Wie müssen." ,,Schaut euch im vielleicht ist hier noch etwas hilfreiches." Sie beginnen die Regale abzusuchen und ich blättere das Buch durch. Es wirkt als wären das alles Notizen, aber von verschiedenen Personen. Die Schriftzüge unterscheiden sich. Und einen Moment habe ich geglaubt ein Wort davon lesen zu können beim durch blättern. Doch das kam mir wohl doch nur so vor. ,,Wir können nichts finden. Alles andere ist in den normalen Hieroglyphen. Es muss das Buch sein." Daraufhin klappe ich es zusammen und binde erneut eine Schleife mit dem Lederband. Ich stecke es in meine Tasche. Dann kommt es mit. Es ist unsere einzige Möglichkeit.

Von oben ist ein Schrei zu hören. ,,Elli!', brüllt Aiden und sprintet die Treppe hinauf. Wir folgen ihm direkt und das Bild das sich uns oben bietet ist alles andere als gut. Drei muskulöse, maskierte Männer in Anzügen stehen dort der eine hält Elli fest und drückt ihr ein Messer an den Hals. ,,Helft mir!", ruft diese verzweifelt, sie traut sich nicht sich zu währen und steht vollkommen steif da. ,,Stehen bleiben, sonst stirbt sie!" Wir bleiben ruhig zusammen stehen. So haben wir keine Chanze gegen die. ,,Wir nehmen sie mit!", verkündet der eine Mann. ,,Nein!", schluchzt Elli und fängt an zu weinen. ,,Ihr hättet euch nicht einmischen sollen! Lasst alles sein, schafft es sowieso nicht uns aufzuhalten. Wenn ihr brav nichts tut bekommt ihr sie wieder wenn alles vorbei ist."

Die Männer bewegen sich rückwerts aus der Tür herraus und wir folgen ihnen raus. Aufhalten können wir sie nicht und das wissen wir alle. Aus dem Wald stürmen zwei schwarze Panther auf uns zu. ,,Schnell weg!", brüllt einer der Männer und schubst Elli auf die Rückbang des Gelendewagens neben dem Tempel. Sie schreit und strampelt, aber es hilft nicht. Er setzt sich ebenfalls einfach hinten hinein und die anderen beiden nach vorne. Direkt fahren sie in einem enormen Tempo weg.

Die Panther brüllen dem Wagen hinterher, dann drehen sie sich zu uns, knurren und fletschen die Zähne. Oh Mist, wie kann uns bloß sowas passieren?. ,,Ganz liebe Kätzchen", sagt Aiden und streckt die Hände ebwehrend von sich. Die Panther knürren nur noch mehr und wir alle schleichen langsam zurüc, bis wir mit dem Rücken an der Wand stehen. Da fällt mir etwas ein. Panther sind nicht auf dieser Insel heimisch. Das müssen Gestaltwandler sein. ,,Wir sind keine Bedrohung", versuche ich sie zu beschwichtigen. Sie drehen sich beide in meine Richtung und schauen mich an. ,,Was macht ihr hier im Tempel?", fragt der eine knurrend, verwandelt sich jedoch nicht zurück. ,,Wir haben versucht einen Hinweis zu finden um die Tage des Endes zu stoppen." Beide hören auf zu knurren, betrachten mich jedoch weiterhin argwöhnisch.

,,Darf ich fragen mit wem wir das vergnügen haben?", fragt Alex dann. Die Panther schauen sich kurz an und dann verwandeln sie sich zurück. Vor uns stehen zwei junge, dunkelhäutige Männer ungefair in unserem Alter. ,,Ich bin Maoi und das ist Fian, wir sind aus einem Stamm der Einheimischen hier im Wald." ,,Freut uns euch kennen zu lernen," meint Viki freundlich. ,,Leute wir müssen Elli retten!" Ich kann die Sorge aus Aidens Stimme herraushören. ,,Aber wir wissen nicht wohin sie sie gebracht haben." Das Bärchen hat recht. ,,Vielleicht können wir da helfen", meint Maoi. ,,Unser Stammesführer bekommt alles mit was auf der Insel passiert. Er weis bestimmt wo sie mit dem Mädchen hingefahren sind."

,,Ich weis nicht ob wir euch vertrauen können", meint Alex. ,,Das kann ich verstehen, aber ich gebe euch mein Versprechen das euch nichts passiert." Maois Augen leuchten kurz auf. ,,Ich vertraue dir. Bitte führ uns zu deinem Stammesführer." Meine Freunde schauen mich verwirrt an. ,,Dann folgt mir." Maoi und Fian verwandeln sich wieder uns gehen langsam vorran in das Dickicht des Waldes und wir folgen ihnen. ,,Wieso vertraust du ihm?", möchte Viki von mir wissen. ,,Seine Augen haben geleuchtet bei seinem Versprechen, das bedeutet er darf es nicht brechen sonst muss es sich selbst bestrafen." Sie nickt auf meine Antwort. ,,Und woher wusstest du das es Gestalltwandler sind?", fragt Aiden. ,,Panther sind hier nicht heimisch." Er scheint zu verstehen was ich meine. ,,Ich muss zugeben, du bist echt schlau", meint er dann.

,,Was glaubt ihr was das für Männer waren?" Ich habe so eine Vermutung. ,,Ich denke das sie etwas mit dem nahenden Ende der Seelentierverbindung zutun haben", spricht Bärchen meinen Gedanken aus. ,,Aber das wahren wohl nur Handlanger. Es muss jemand anders dahinter stecken", gebe ich meinen Gedanken bekannt. Maoi läuft etwas langsamer so das er neben mir ist. ,,Sag mal bist du ein Gestaltwandler? Du bist sehr schlau und mutig", meint er zu mir. ,,Ein Mensch", lüge ich ihn an. Die anderen lauschen was er wissen möchte und das weis ich. ,,Wieso versuchst du uns zu retten wenn du doch ein Mensch bist?" ,,Ich denke das jeder selber die Wahl haben sollte zu bestimmen ob er ein Mensch werden oder Gestalltwandler bleiben möchte. Es ist nicht richtig die Entscheidung für alle zu treffen." ,,Du bist weise, der Stammesführer wird dich mögen", meint er und läuft dann wieder vorraus.

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