Kapitel 28

324 21 1
                                    

Meine Glieder fühlen sich wie Blei an und meine Augenlider so als wären sie zugeschweißt. Meine Sinne gehen durcheinander. Ich richte alles unklar und auch die Stimmen um mich herrum sind unverständlich. ,,Was ist mit ihr?" ,,Sie ist schwer verletzt!" Wer war das? Alles um mich herrum dreht sich und ich verliere erneut das Bewusstsein.

Das nächste Mal als ich zu mir komme kann ich meine Augen immernoch nicht öffnen und mich auch nicht bewegen. Ich nehme nur einzelne Wörter wahr. Gift, Wolf und Tot. Dann verliere ich erneut das Bewusstsein.

Ich nehme den Geruch von Desinfektionsmittel wahr. Grelles Licht trifft auf meine geschlossenen Augen. ,,Sie wacht auf", höre ich jemanden sagen und das Zimmer verlassen. Die Stimme kenne ich nicht. Es dauert eine ganze Weile bis ich es schaffe meine Augen zu öffnen und ich mich an das Licht gewöhne. Wo bin ich. Was ist passiert. Die Bilder des Geschehens tauchen vor meinem inneren Auge auf. Ich habe ein Leben beendet. Ich habe einen Menschen getötet! Leicht panisch sehe ich mich um. Hier befinde ich mich nicht in dem unterirdischen Raum. Das beruhigt mich etwas.

Ich befinde mich in einem Bett mit weißer Bettwäsche. In einem kleinen Raum mit weißen Wänden. Außerdem habe ich nichts außer einem lockeren Nachthemd mit kurzen Ärmeln an. Bin ich in einem Krankenhaus? Es scheint so. Ein Gerät neben mir beginnt zu piepen und erst jetzt bemerke ich die Kabel die mit Klebchen an meiner Brust befestigt sind und die Infusion die durch eine Nadeln in meinen Arm läuft. Was ist hier los? Das piepen nervt mich so langsam, aber ich kann mich nicht wirklich bewegen. Nur mit mühe schaffe ich es meinen Kopf zu drehen und meinen Arm leicht zu heben.

Eine Frau in Arztkittel kommt in den Raum. ,,Sie sind wach", stellt sie fest. Es ist nicht die selbe Stimme wie vorhin. ,,Wie fühlen sie sich?" ,,Scheiße", presse ich mit trockener Stimme herraus. ,,Wissen Sie noch was passiert ist?" Mit mühe nicke ich. ,,Sie wurden vergiftet gergebracht. Durch eine tiefe Verletzung an Ihrer linken Hüfte ist das Gift in Ihren Körper gelangt. Wir haben es geschafft sie zu behandeln. Ihre Sachen die Sie bei sich hatten sind in dem kleinen Schränkchen neben sich. Bitte bleiben Sie heute noch etwas liegen. Morgen dürfen Sie dann versuchen langsam aufzustehen. Wir wollen es langsam angehen Immerhin sind Sie fast gestorben." Damit stellt sie eine Wasserflaschen und ein Glas auf die Kommode neben mir und verlässt den Raum.

Ich hatte Gift im Körper? Der Mann er hat es als Kobra irgendwie geschafft mich mit seinen Zähnen zu treffen. Da fällt mir ein um was für ein Versprechen es mich gebeten hat. Wieso habe ich es ihm versprochen? Ich bin ein Wolf, wir dürfen und können unsere Versprechen nicht brechen, aber wie will ich es einhalten? Die Welt verbessern, das ist so gut wie unmöglich für mich. Ich schaue aus dem Fenster. Wir scheinen noch auf der Insel zu sein. Wie lange habe ich eigentlich hier gelegen und geschlafen? Es klopft an der Tür und Elli schaut hinein. Als sie sieht das ich wach bin läuft sie auf mich zu und umarmt mich stürmisch. Ich ziehe die Luft ein. Meine Glieder Schmerzen immernoch etwas. Alex und Aiden kommen ebenfalls herein. ,,Ich habe gedacht du stirbst." Auf Ellis Wange sehe ich Tränen hinunterlaufen. ,,So schnell wird mich keiner los." ,,Das war aber wirklich knapp für dich", meint Alex und stellt sich zu mir ans Bett. Aiden dreht sich wieder um und knallt die Tür zu beim Verlassen des Zimmers.

,,Ignorier ihn. Er braucht etwas Zeit." Verwirrt schaue ich Alex an. Der deutet auf meine Schulter auf der sich das Mal des Wolfes befindet. Aiden ist böse auf mich weil ich es verheimlicht habe. ,,Was ist mit euch?", frage ich vorsichtig. ,,Du hattest deine Gründe es zu verheimlichen." ,,Und wenn du soweit bist wirst du sie uns verraten", ergänzt Elli Alex. ,,Danke." Dafür das ihr mich nicht drängt. ,,Haben wir es rechzeitig geschafft?", diese Frage interessiert mich brennend. ,,Wir? Du meinst du! Du bist eine Heldin. Es wahr rechzeitig. Die Gestalltwandler wurden von der gerettet." Elli klingt begeistert. Ich bin es jedoch nicht, der Gedanke das ich jemanden getötet habe schwingt die ganze Zeit mit.

,,Was war passiert?" Elli setzt sich auf die Bettlaken zu mir. ,,In den Moment als du es beendet hast sind Maoi, Fian und die Professoren zusammen mit anderen Gestalltwandler Studenten gekommen. Du bist zusammengebrochen und wir haben dich umgehend raus gebracht. Währenddessen haben wir den Professoren erzählt was passiert ist und haben sie über alles aufgeklärt. Das war echt knapp. Hätte es einige Minuten länger gebraucht wäre es zu spät gewesen. Wie Elli bereits sagte du hast uns gerettet. Durch das Gift in deinem Körper hast du nun fast fünf Tage hier im Krankenhaus geschlafen." Alex erzählt mir alles wichtige. Ich habe fast fünf Tage geschlafen und trotzdem bin ich müde. ,,Die Professorin wird gleich noch vorbei kommen um nach dir zusehen."

,,Sind Maoi und Fian zurück zu ihrem Stamm?" ,,Ja, aber sie meinten das sie auch nochmal kommen werden um nach dir zu sehen." Ich nicke verstehend und setzte mich etwas im Bett auf. Meine Hüfte schmerzt und ich ziehe scharf die Luft ein. ,,Vorsichtig", Alex ist direkt bei mir um mir beim Aufsetzen zu helfen. Er stellt das Kopfteil an meinem Bett höher damit ich mich anlehnen kann und schenkt mir Wasser ins Glas ein, was er mir dann reicht. Langsam trinke ich ein wenig. Mein Hals fühlt sich volkommen trocken an. Er nimmt das Glas wieder entgegen und stellt es weg. ,,Zumindest weiß ich nun wieso du immer etwas langärmliges getragen hast", meint Alex. ,,Das brauchst du nun nicht mehr." Das ist mir bewusst, aber ich bin mir nicht ganz sicher ob ich mich nun darüber freuen sollte oder nicht.

,,Und noch etwas. Weist du wieso du es geschafft hast den Mann zu besiegen?" Genau das verstehe ich nicht. Er war ein Alpha. Ich hatte eigentlich keine Chanze gegen ihn und dennoch habe ich es geschafft. Meinem Blick zu urteilen ist Alex der Meinung das ich es nicht weiß. ,,Tia du bist ein Alpha."

Inside Of Me   The beginningWhere stories live. Discover now