„In Deckung!", schrie Ahsoka und alle rannten zum Haus. Das angreifende Schiff drehte und erneut zischte eine Reihe Schüsse über ihren Köpfen hinweg.
"Alle rein in das Haus!", befahl Lux, und als Ahsoka und Katooni in Sicherheit waren, tippte er etwas auf einem Datenpad ein.
"Nicht nur das Grundstück hat Strahlenschilde, auch das Haus hat welche. Eine Sache, von der ich nicht gehofft hatte, dass ich sie einmal brauchen würde. Die Typen müssen also erst einmal hereinkommen."
Die dritte Salve Schüsse ging direkt in die Strahlenschilde des Hauses, welches diese locker absorbierte. Lux wagte einen Blick nach draußen, nachdem der Beschuss endete und sah, dass das Schiff ungefähr fünfzig Meter von ihnen entfernt landete.
Aus der Luke traten vier Männer, die sofort Rauchgranaten warfen. Ahsoka konnte nicht erkennen, wohin die Männer gingen, doch sie spürte, dass sie sich aufteilen würden. Sie drehte sich zu Katooni und gab ihr eine Vibro-Klinge. „Egal was passiert, benutze nicht deine Lichtschwerter. Ich will nicht, dass jemand weiß, dass hier eine Jedi lebt. Nutze die Macht nur, wenn du dir sicher bist, dass niemand dich sieht."
Katooni nickte und aktivierte die Klinge. Ahsoka schloss ihre Augen und versuchte, die Männer durch den dichten Nebel hindurch zu orten.
Der erste Schuss kam von dem Anleger. Lux sprang hinter die Küchenzeile, doch der zweite Schuss schlug direkt aus der anderen Richtung ein. Die vier Männer haben sich so aufgeteilt, dass sie aus allen Himmelsrichtungen angreifen konnten.
Ahsoka hob eine Hand und zog einen Tisch zu sich, wodurch sowohl die Küchenzeile als auch der Tisch zumindest aus zwei Richtungen Schutz spendeten.
Die Haustür flog auf und ein Mann trat langsam und mit gezogener Waffe herein."Lux Bonteri, es hat eine Weile gedauert, Euch zu finden. Mein Name ist Cutler Torrey. Der Sicherheitschef war eine harte Nuss, doch irgendwann hat er doch nachgegeben. Das war leider eine riesige Sauerei. Wir möchten mit Ihnen nur über Ihren Anführer sprechen. Niemand muss zu Schaden kommen, doch wir haben die Erlaubnis, jede Art von Gewalt anzuwenden."
Lux schaute zu Ahsoka und Katooni. Beide hockten neben ihm und warteten auf den richtigen Moment.
"Welche Garantie habe ich, dass Ihr die Wahrheit sagt?", rief er. Der Mann hob die Hand und seine Leute betraten hinter ihm das Haus, auf der Suche nach der Quelle der Stimme.
"Die habt Ihr nicht. Aber Ihr seid auch nicht in der Position, um zu verhandeln."
Die Männer bewegten sich auf die Tische zu, wo die drei hockten.
"Lenk' du ihn ab, ich versuche etwas.", flüsterte Ahsoka und schlich davon, ohne dass sie entdeckt wurde.
„Wer hat euch geschickt?", fragte Lux, in der Hoffnung, genug Zeit zu schinden.
"Das spielt keine Rolle. Sie wollen nur Euren Anführer." Die Stimme des Mannes kam immer näher und Lux hoffte, dass Ahsoka bald eingreifen würde.
"Wir wissen, dass Ihr Kontakt zu Gerrera habt. Macht es Euch nicht so schwer und sagt mir, wo wir ihn und seine Rebellenbande finden können und wir lassen euch alle am Leben. Wenn nicht, habe ich keine andere Wahl, als euch dazu zu bringen, mir die Wahrheit zu sagen. Wir könnten mit..." Der Mann drehte sich blitzschnell um und überwältigte Ahsoka, welche sich gerade hinter ihm in Position gebracht hat. „Wir könnten mit dieser jungen Dame anfangen, meint Ihr nicht auch?"
Ahsoka befand sich im Würgegriff und konnte ihren Kopf und beide Arme nicht bewegen. Wie konnte er sie spüren und vor allem: Wie konnte er sich so schnell bewegen? Das waren Reflexe, wie sie nur Jedi haben konnten, doch sah sie kein Lichtschwert.
Der Mann hielt ihr einen Blaster an den Kopf. Egal was sie versuchen würde, sie wäre auf der Stelle tot. Ihr wurde allmählich schwarz vor Augen, da er immer fester zudrückte.
"Also, habt Ihr immer noch keine Informationen für mich?"
Ahsoka konnte fühlen, dass er seinen Vorteil mit Genuss auskostete.
„Gut, dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als..." Er richtete den Blaster gegen ihre Schläfe, bereit abzudrücken.
"Nein!" Lux sprang hervor und schoss einem der Männer in die Brust, welcher darauf sofort zusammensackte.
Katooni machte ebenfalls einen großen Satz zu einem anderen Mann und verpasste ihm mit der Vibro-Klinge einen Schock, ehe der dritte Begleiter von Torrey ihr die Klinge aus der Hand schoss.
Mit letzter Kraft drehte sich Ahsoka aus Torreys Griff und wollte ihm gerade einen Schlag mit ihrer Klinge geben, da spürte sie einen stechenden Schmerz. Torrey war wieder zu schnell und traf sie aus kurzer Distanz in die Brust, knapp über ihrem Herzen."Ahsoka!" Katooni nutzte die Macht und sprintete zu ihr, aktivierte ihr Lichtschwert und versetzte dem dritten Mann einen tödlichen Hieb. Danach stellte sie sich schützend zwischen die regungslose Ahsoka und Torrey.
"Eine Jedi. Endlich wird der Job interessant.", sagte er genüsslich. „Cross, lass' uns gehen."
Der Mann, den Katooni mit der Klinge geschockt hat, stand auf und verließ stöhnend das Haus.
Torrey ging rückwärts zur Tür, den Blick immer auf Katooni gerichtet. An der Tür schaute er zu Lux. „Lux Bonteri, das ist die letzte Warnung. Ergebt euch und wir bringen die Sache schnell zu Ende. Ihr bleibt am Leben, und eure kleine Jedi-Freundin wird gefangen genommen. Ergebt Ihr euch nicht, werde ich dafür sorgen, dass du mit ansehen musst, wie du alles und jeden verlierst."
Lux' Miene veränderte sich keinen Millimeter.
"Nun gut. Wir werden uns bestimmt bald wiedersehen." Torrey nickte dabei Katooni zu und verschwand im Rauch.Die Turbinen des Schiffs sprangen an und Torrey verschwand. Der Rückstoß wirbelte den Rauch weg und offenbarte eine Kraterlandschaft dort, wo einmal der Garten war. Lux erwachte aus seiner Starre und sprang zu Ahsoka.
"Ahsoka, wach auf!" Er schüttelte sie an den Schultern, doch sie rührte sich nicht.
„Verflucht, komm' zurück! Ich will dich nicht auch noch verlieren..."
Abwechselnd hämmerte er auf die Hälfte ihrer Brust, die vom Blaster nicht verletzt wurde und versuchte sie zusätzlich zu beatmen. Katooni stand nur wie paralysiert neben den beiden und konnte keinen Muskel zum Bewegen bringen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit hustete Ahsoka plötzlich. Sofort half Lux, ihren Oberkörper aufzurichten und umarmte sie erleichtert. "Dem Himmel sei Dank, ich habe gedacht, ich hätte dich verloren."
"Was ist passiert?", fragte Ahsoka mit gebrochener Stimme.
"Du wurdest angeschossen." Lux zeigte auf die Einschussstelle.
"Katooni war herausragend. Nur leider musste sie ihre Deckung aufgeben. Torrey weiß jetzt, dass sie eine Jedi ist. Aber du lebst."
Ahsoka drehte ihren Kopf zu Katooni. Jeder Muskel schmerzte und ihre Brust fühlte sich an, als würde sie durch einen Lavafluss auf Mustafar schwimmen.
"Danke. Für alles. Doch ich befürchte, wir müssen jetzt noch vorsichtiger sein.", sagte Ahsoka erschöpft. Sie konnte ihrer Schülerin nicht verübeln, dass sie entgegen ihrer Anweisungen ihr Lichtschwert nutzte. Nicht in dieser Situation.
Lux hob Ahsoka hoch, brachte sie auf ihr Zimmer und Katooni kümmerte sich um die Versorgung der Wunde. Als sie Ahsoka das Oberteil ausgezogen hatte, sah sie, dass der Blasterbolzen tatsächlich nur Zentimeter neben ihrem Herzen eingeschlagen ist. Doch nach der ersten Begutachtung waren keine Gefäße verletzt, einzig die Verbrennung würde ohne Bacta-Spray sehr lange zum Heilen brauchen.
Sie verband die Stelle und gab Ahsoka ein Schmerzmittel, welche sofort einschlief.Unterdessen beseitigte Lux die beiden leblosen Körper von Torreys Agenten. Er wusste, dass die Probleme gerade nicht weniger geworden waren. Als Katooni aus Ahsokas Zimmer kam, erkundigte er sich nach ihrem Zustand.
"Sie wird es schaffen. Kannst du Bacta-Spray auftreiben?" Katooni ließ sich entkräftet in einen Stuhl fallen.
"Sicher, ich werde Saw darum bitten.", antwortete Lux und zeichnete sofort eine Nachricht für Saw auf.
Danach schenkte er Katooni und ihm ein Glas Wasser ein und setzte sich zu ihr.
"Ich wusste ja, dass es mit Jedi nie langweilig wird, aber das war heute wirklich knapp." Lux versuchte, seine Angst um Ahsoka mit Lässigkeit zu überspielen, scheiterte dabei aber kläglich.
"Lux, beantworte mir eine Frage. Und sei dabei bitte ehrlich: Liebst du Ahsoka?"
Lux hatte die Frage längst kommen sehen und sich schon mehrmals Antworten überlegt. Doch jetzt gerade war er sprachlos. Doch das reichte Katooni bereits.
"Du liebst sie. Wie du sie ansiehst, wie du mit ihr redest. Und nach dem, was vorhin passiert ist."
"Katooni, ich..." Lux wollte gerade eine seiner Ausflüchte anbringen, da fiel Katooni ihm ins Wort.
"Nein. Ich bin zwar eine Jedi und jung, doch ich weiß, wann jemand verliebt ist. Und du bist es. Ob du es selber schon weißt oder nicht, ist irrelevant. Du liebst sie."
Lux gingen viele Gedanken durch den Kopf, doch es war wohl an der Zeit, das Leugnen zu beenden.Torrey saß in seinem Büro auf seinem Schiff. Eine Jedi machte die Angelegenheit zwar schwieriger, dafür hat sich sein Lohn aber gerade immens gesteigert. Das Imperium würde gut für eine Jedi bezahlen, egal ob tot oder lebendig.
"Wie kann ich dir eine Falle stellen?", fragte er sich im Gedanken.
Nach einiger Überlegung fiel ihm eine Möglichkeit ein. Er setzte sich an sein Datenpad und sendete eine Nachricht an seinen Kontakt beim Imperium.
Es würde einiges an Vorbereitung nötig sein, doch die Belohnung dafür wird sich lohnen.

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Ahsoka: A Star Wars Order 66 Story
Fanfiction- KANON - Stand Juli 2021 - Die Order 66 wurde ausgerufen und in der gesamten Galaxie wenden sich die Klone gegen die Jedi! Auch die 501. Legion unter dem Kommando von Captain Rex hat sich auf der Rückreise von Mandalore gegen die ehemalige Jedi Ah...