Ahsoka: A Star Wars Order 66 Story

Kapitel 21 - Ablenkung

Ahsoka, Lux und Rex hatten das Südtor durch das Fenster eines Hotelzimmer im Blick. Sie warteten seit einigen Stunden darauf, dass es einen geeigneten Moment gibt, der wie gemacht für einen Angriff wäre. Doch bis auf Wachwechsel und eintreffende Patrouillen war keine Bewegung zu sehen.
Da bald die Sonne aufgehen würde, beschlossen sie, das Lager den Rest des Tages über bis zum Einbruch der Nacht weiter zu beobachten.
Das Tor öffnete sich immer nur kurz, um ankommende Soldaten eintreten zu lassen, Fahrzeuge oder Kampfläufer waren nicht auszumachen.

Torrey hatte ganze Arbeit geleistet, das musste Ahsoka zugeben. Innerhalb kürzester Zeit wurde die sonst florierende Innenstadt abgeriegelt. Die Inhaftierungsblöcke schienen der Lautstärke nach nicht weit entfernt oder komplett überfüllt zu sein, was sie nur noch mehr motivierte, die Stadt zusammen mit Lux, Rex und den Rebellen von Torrey zu befreien.
Kurz vor dem Einbruch der Nacht überprüfte Ahsoka noch einmal ihre Ausrüstung. Katoonis Lichtschwert und die Vibro-Klingen waren verborgen unter ihrem Umhang, auch sonst war alles einsatzbereit. Rex war mit seinen beiden altgedienten DC-17-Blastern bewaffnet und Lux hatte sich ebenfalls einen Blaster besorgt.
Ahsoka blickte erneut zum Tor, dass seit einigen Stunden immer nur sporadisch geöffnet wurde.
“Ich weiß nicht, ich habe irgendwie kein gutes Gefühl dabei. Es ist zu ruhig, selbst für imperiale Verhältnisse.“ Sie drehte sich zu Lux und Rex um. „Ich glaube, Torrey weiß, dass wir hier sind.“

"Warum, woher willst du das wissen?", fragte Lux.
"Ein Grund ist die Tatsache, dass wir nicht wie vorgesehen im Hangar gelandet sind. Das ist auffällig, selbst für das Imperium. Und darüber hinaus: Wie viele Patrouillen hast du gesehen, als wir uns bis hierhin durchgeschlagen haben?"
Rex überlegte. "Sie hat recht, Lux. Für die Größe dieses Lagers waren es zu wenige."
Ahsoka sah wieder zum Tor. "Genau. Der Großteil der Truppen wird also im Lager sein."
Rex strich sich über das Kinn. "Vielleicht sollten wir unseren Plan..."

Ein Kratzen und Knacken der Zimmertür unterbrach ihn. Etwas war da draußen und versuchte, sich Einlass zu verschaffen. Ahsoka deutete den beiden Männern an, Deckung zu suchen, was diese sofort taten. Sie sah, wie sich die Tür langsam öffnete. Mithilfe der Macht sprang sie auf und landete direkt vor der Gestalt, die nun in dem Zimmer stand. Sie hielt ihre Vibro-Klinge an den Hals der Person.
“Wer seid Ihr und was wollt Ihr?“, fragte Ahsoka bestimmt.
Die Gestalt nahm die Kapuze ab und ging einen Schritt weiter in das Licht der Deckenleuchte. Ahsoka traute ihren Augen nicht. „Saw?“

Sofort kam Lux aus seiner Deckung hervor. „Was machst du hier?“
“Ich versuche, keinen Fehler zu machen.“ Daraufhin drehte er sich zu Ahsoka. „Deinetwegen bin ich nicht hier. Ich helfe nur Lux. Das hier ändert gar nichts an meiner Meinung über dich.“
Ahsoka deaktivierte die Klinge und verschränkte die Arme vor ihrer Brust. Sie zwang sich, ihn nicht noch einmal mit einem Machtgriff zu würgen.
“Lux braucht einen Soldaten und keine Jedi-Aussteigerin, die nur ihr Schwert herumwirbeln, aber nicht jemanden retten kann.“
Rex verließ sein Versteck. „Diese Frau hat mehr Schlachten geschlagen und Männer gerettet, als du je könntest, Junge. Zeige ihr den Respekt, den sie verdient.“
Ahsoka hatte Rex selten wütend gesehen. Der Klon war bis auf wenige nachvollziehbare Ausnahmen immer sachlich und ruhig. Analytisches und taktisches Denken stand an oberster Stelle, und das darf nicht durch Emotionen wie Wut beeinflusst werden. Ganz wie bei den Jedi, dachte sich Ahsoka.
Saw sah zu Rex und Ahsoka spürte, dass hier ein Kampf in der Luft lag. Sie stellte sich zwischen die beiden Männer.

"Egal, wer hier welche Probleme hat, wir dürfen uns jetzt nicht gegenseitig zerfleischen. Wir brauchen jeden Mann, um das Imperium zu vertreiben.", sagte sie und hatte Mühe, die beiden auseinander zu halten. Sie drehte sich zu Rex und schob ihn mit beiden Händen von Saw weg.
"Rex, wenn Saw uns helfen will, kann es mir nur recht sein.“
"Ich störe euch ja nur ungern, aber da tut sich etwas am Tor.", sagte Lux, der sich wieder ans Fenster gesetzt hatte.
Ahsoka und Rex gingen zu ihm und schauten ebenfalls auf das Tor.
"Eine Versorgungslieferung. Das könnte unsere Chance sein.", meinte Rex.
Das Tor öffnete sich und mehrere Soldaten kamen hervor. Sie inspizierten lange die Lieferung.
Ahsoka sah zu Saw. "Wenn du helfen willst, dann geh' runter zu den Rebellen und greift den Transporter da unten an. Sobald ihre Verstärkung aus dem Lager kommt, schlüpfen wir durch."
Saw nickte und verschwand. Ahsoka gab Rex und Lux zu verstehen, dass sie sich nun ebenfalls in die Nähe des Tores begeben mussten.

"Lasst' uns ein paar Imperiale jagen." Saw streckte seinen Blaster in die Luft. Alle Rebellen jubelten, als er endlich das Zeichen gab und stürmten aus ihrem Versteck auf den Transporter zu.
Die Soldaten wussten nicht, wie ihnen geschah, zu überrumpelt waren sie, als die Rebellen sie umstellten. Saw setzte die Kapuze seines Umhangs auf und begab sich zu den Rebellen. "Eure Lieferung gehört uns. Wir haben lange genug gehungert.", sagte er mit verstellter Stimmte.
Das Tor öffnete sich erneut und weitere Truppen kamen zu Hilfe.

Ahsoka, Rex und Lux standen in der Gasse neben dem Tor.
"Alles wie geplant. Los!", sagte Lux und sie nutzten den Moment, um am Rande des Tores entlangzuschleichen. Sie schafften es gerade rechtzeitig, ehe der Schild wieder hochfuhr, doch nun waren sie im Lager.
Ahsoka sah sich nach der Kommandozentrale des Tores um und sah diese ein paar Meter weiter.
Sie gingen geduckt am Schild entlang auf die Zentrale zu.
Als draußen vor dem Tor das Feuergefecht eröffnet wurde, sahen sie zurück zu Saw und den Rebellen, die sich inzwischen hinter dem Container der Lieferung verschanzt haben. Scheinbar haben sie sich aufgeteilt, denn auch auf den umgebenden Dächern standen vereinzelt Rebellen, welche die Sturmtruppen mit ihren Präzisionsgewehren attackierten.

Saw wusste, wie man Soldaten taktisch anweist, das musste Ahsoka ihm lassen. "Wir müssen weiter.", sagte Rex und alle setzten sich wieder in Bewegung.
An der Zentrale angekommen, öffnete Ahsoka leise die Tür, wodurch Rex eine Blendgranate in den Raum werfen konnte. Die beiden Soldaten waren überrascht und noch gelähmt von dem grellen Blitz, als Ahsoka, Rex und Lux eintraten.
“Wachablösung!“, sagte Rex bestimmt und betäubte die Soldaten mit seinen Blastern.
Er setzte sich hin und tippte auf den Schaltpulten. Wenig später meldeten die Systeme, dass der Schild sowie die Geschütze am Tor deaktiviert wurden. Schnell verließen sie die Zentrale, doch nicht bevor Rex die Pulte mit seinen Blastern zerstört hatte.

Vor dem Tor war Saw gerade dabei, die letzten Soldaten zurückzudrängen. Zu der ersten Verstärkung hatte sich noch eine zweite Welle gesellt, doch bis auf wenige Verluste war es den Rebellen gelungen, zu überleben und die Sturmtruppen zu eliminieren. „Wie lange brauchen die noch für das Tor?“, dachte er sich, als ein weiterer Truppler den Tod durch seinen Blaster fand.
“Hey du!“, rief er einem noch sehr jungen Rebellen zu, der neben in der Gasse stand und von dort schoss. Er blickte zu Saw und rannte herbei. „Übernehme die Position, ich muss mich scheinbar um etwas kümmern.“
Er verließ gerade seine Deckung, um die letzten drei Truppler zu eliminieren, da wurde das Tor deaktiviert.

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“Sir, die Rebellen greifen an!“, rief ein Offizier, als er das Büro von Torrey betrat. „Ungefähr dreißig Mann haben unser Südtor überrannt. Erbitten weitere Anweisungen!“
Torrey faltete die Hände zusammen. „Genau wie ich es gedacht habe.“ Dann tippte er auf seinen Kommunikator und Cross meldete sich. „Cross, hole die restlichen Soldaten und gehe zum Südtor. Falls sie euch überlaufen, achte darauf, dass sie den Weg zu unserer Gefangenen finden.“
“Verstanden!“, bestätigte Cross und sein Hologramm verschwand.
“Und ich…“, sagte Torrey, als er aufstand. „Ich werde mich um Bonteri kümmern.“
Er griff nach seinen Blaster und dem Lichtschwert der Jedi, als er sein Büro verließ.