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Darauf stand: Wegen privater Feier heute geschlossen. Was soll der Mist?! Sauer ging ich zum dem Türsteher und sprach: "Lass uns beide rein. Wir wollen etwas feiern und das geht nur hier." Der Mann schüttelte den Kopf und am liebsten hätte ich Hayley hinter mir bei dem Kerl vorbeizogen. Ich funkelte ihn wütend an, doch er schien unbeeindruckt. Arsch. Ich überlegte nicht lange und rammte ihm mein Knie zwischen seine Beine. Ich schnappte Hayleys Hand und zog sie hinein. Drinnen marschierten wir zu unseren Stammplatz in der hintersten Ecke. Tja und ich wünschte mir echt, wir wären draußen geblieben.

In der Pizzeria war nämlich voll die fette Party im Gange und ratete einmal von wem? Den Irwinbrüdern. Schnell versteckten wir beide uns unter dem Tisch und hofften, dass uns keiner entdeckt hatte. Tja leider war das Glück, wie immer eigentlich, nicht auf unserer Seite. Ein kleiner Junge, so um die 11 Jahre, ging gut gelaunt zu unseren Tisch und krabbelte zu Hayley. "Meine großen Brüder feiern hier ihren Geburtstag und ich hab keine Lust bei den beiden und ihren doofen Freunden zu sitzen." Meine beste Freundin lächelte den Jungen freundlich an und sagte, dass er ruhig mit uns essen könne.

Er bedankte sich bei uns und setzte sich auf die Bank. Wir beide taten es ihm gleich und bestellten uns Pizzen. Ich nahm eine Margherita, Hayley eine Schinkenpizza und der Junge, dessen Namen wir noch immer nicht wussten, eine Salamipizza. Zum Trinken bestellten wir alle Fanta und nach 15 Minuten kam auch schon ein gut gelaunter Jake herein. Schnurstracks machte er sich auf den Weg zu unserem Tisch und meinte gespielt bestürzt: "Mädchen habt ihr  einen jüngeren Ersatz für mich gefunden?" Er versuchte sein Grinsen zu unterdrücken und nahm neben dem Jungen Platz. "So mein kleiner Kumpel wie ist dein Name?", wollte er wissen und bestellte sich ebenfalls Pizza und zum Trinken eine Cola.

"Ich bin Harry und ihr?"

"Jake und das Mädchen mit der Schinkenpizza ist meine beste Freundin Hayley und die andere meine andere Freundin Isabelle."

"Jake das tut weh. Ich dachte ich bin deine kleine große Schwester?"

"Bist du auch Isalein."

"Nenn mich nicht Isalein Jakey."

"Ich nenn dich wie ich will Isabelle Summers."

"Okay was ist los? Immer wenn du meinen vollen Namen sagst, brauchst du irgendetwas von mir."

Er flüsterte in mein Ohr: "Wie bekomm ich Hayley dazu mit mir auszugehen?"

"Indem du sie einfach fragst."

"Wen fragen?",erkundigte sich Hayley aufeinmal und blickte kurz von ihrem Smartphone auf.

"Ein Mädchen auf das er steht", antwortete ich schnell.

Sie nickte nur und zeigte dem kleinen Jungen irgendetwas am Handy. Ich deutete Jake mir zu folgen und ging Richtung Toiletten. Wie ein braver und gehorsamer Hund dackelte er mir hinterher und ich sprach: "Jake wer hat deine Eier geklaut? Ich meine wenn du Hayley beeindrucken willst musst du ein Mann sein und nicht so ein Weichei wie du."

"Ich habe dich auch lieb Isabelle."

"Jake das ist mein voller Ernst. Sie steht nicht auf Weicheier."

"Ich weiß, aber du weißt ja was mit meiner letzten Freundin passiert ist."

"Ja. Mann ey trau dich einfach."

"Wer steht auf dominante Männer?", fragte wie aus dem nichts eine dunkle raue Stimme und ließ uns beide herumwirbeln. Oh nein wieso er? Vor mir stand der Junge von vorhin. Seine grünen Augen bohrten sich in meine brauen und liesen mich schwach werden. Er näherte sich mir und gab mir einen Zettel. Danach verschwand er wieder. Ich öffnete das Blatt Papier und grinste. Sofort zückte ich mein Handy und speicherte seine Nummer ein. Anschließend schrieb ich ihn an und ignorierte den grinsenden Jake. Er antwortete sofort und ich kicherte. Oh Gott was ist denn mit mir los? Mein Kumpel stupste mich an und zog mich aus dem Restaurant. Mein Blick haftete auf meinem Display und meine Finger tippten aufgeregt immer eine Antwort. Draußen wartete auch schon meine allerbeste Freundin und ich winkte ab, als ich ihren verwirrten Blick bemerkte.

Hayley POV 

Verwirrt blickte ich meinen beiden Freunden hinterher und fragte mich, worüber die beiden sprechen mussten. Vielleicht wollen sie einfach auch nur rummachen. Hahaha okay, das ist so wahrscheinlich als ob die Queen hier reinspaziert und sagt, dass ich ihre Tochter wäre. Harry stupste mich an und sprach: "Ich muss jetzt zu meinem Bruder zurück. War nett dich kennen gelernt zu haben Hayley. Hoffentlich sehen wir uns bald wieder."

"Ganz bestimmt Kleiner. Du weißt ja wo du mich finden kannst", ich lächelte ihn an und verwuschelte seine Haare.

Er lächelte und marschierte dann zu seinem Bruder zurück. Ich sah ihm hinterher und aß dann meine Pizza auf. Ich rief nach der Kellnerin und bezahlte. Anschließend schrieb ich Isa und Jake, dass ich auf die beiden draußen warten werde. Eine Minute später kam auch schon eine Antwort und ich lief praktisch aus dem Restaurant. Auf mir spürte ich die Blicke von verschiedenen Personen und fühlte mich unbehaglich. Ich lehnte mich an die Wand und wartete auf meine besten Freunden. Wo bleiben die solange?

Eine gefühlte Ewigkeit später kam Isabelle mit Jake im Schlepptau zu mir und die beide lachten. Ich will auch mitlachen. "Leute was ist so lustig?"

"Nichts nichts." Jake verkniff sich sein Lachen und nahm meine Hand. Äh okay? Was wird das denn jetzt.

Ich zog meine Hand weg und beschloss etwas Abstand zu nehmen. Jake sah mich verwirrt an und ich ging einfach weiter. Isabelle folgte mir und wollte wissen, was los sei. Ich erzählte ihr, dass ich von Jake nicht mehr als Freundschaft will und keinen Freund oder so brauche. Sie nickte nur und zog mich quasi zu meinem Auto. Wir stiegen ein und ich fuhr nach Hause. Verwirrt was im Moment mit Jake los ist, parkte ich das Fahrzeug in der Garage und wollte in mein Zimmer gehen, doch meine beste Freundin hielt mich fest und sprach: "Hayley ich habe einen Termin bei den Irwinbrüdern bekommen und ich brauche deine Hilfe. Ich interviewe den Jüngeren und du den Älteren."

"Ich weiß nicht so recht. Das letzte Mal, als ich dir geholfen habe, lief das alles andere als gut."

"Hayley bitte. Ich gebe dir auch einen Fragenkatalog und es wird nicht lange dauern."

"Isabelle, ich kann soetwas nicht und das weißt du gut genug."

"Bitte. Ich mache alles für dich." Sie sah mich mit ihren Hundeblick an und brachte mich dazu zu zusagen. Sie umarmte mich vor Freude und meinte die ganze Zeit, dass ich die Entscheidung nicht bereuen werde. Das hoffe ich doch.

"Hayley zur Feier des Tages gehen wir jetzt feiern." Entschlossen nahm sie meine Hand und lief mit mir ins Badezimmer. Sie kramte ihr Make-Up heraus und fing an mich zu schminken. Danach widmete sie sich meinen Haaren und brachte mir anschließend ein kurzes, enges schwarzes Kleid. Ein wenig misstrauisch zog ich es an und blickte mich im Spiegel an. Meine grünen Augen betonte sie mit schwarzen Lidschatten und Kajal, meine Lippen waren in einem Kirschrot geschminkt und meine Haare hat sie zu einer aufwendigen Hochsteckfrisur gemacht.

Überrascht darüber, dass ich das Mädchen im Spiegel bin, blickte ich an mir hinab und hinauf. Ich kniff mir ein paar Mal in die Seite und nein es war kein Traum. Isabelle lächelte und sagte, dass ich wunderschön und heiß aussehe. Ich dankte ihr und suchte dann meine schwarzen High-Heels. Meine beste Freundin machte sich in der Zwischenzeit fertig und bestellte ein Taxi. Das war ein Zeichen dafür, dass wir beide heute sicher viel trinken werden und ich grinste. Ich griff nach meiner schwarzen Nietenclutch und marschierte zur Straße. Isabelle folgte mir und dann warteten wir auf unser Taxi. Es war eine wunderschöne klare Septembernacht. Der Mond schien und die Sterne funkelten wie Diamanten um die Wette. Diese Nacht wird alles verändern, sagte ich zu mir und ich sollte Recht behalten.

Mr. IrwinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt