Kapitel 69 ~ Sieg

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Die Schulsprecherwahl war heute und ich konnte nicht nervöser sein. Blaise wurde ebenfalls aufgestellt, genauso wie Parkinson und Nott. Luna wurde von den Ravenclaws aufgestellt, Susan Bones bei den Hufflepuffs. Hermine hatte kein Interesse, da sie ein Jahr lang nicht im Mittelpunkt stehen wollte. Außerdem war sie wieder Vertrauensschülerin geworden. "Bella, jetzt setz dich doch endlich. Wenn du rumläufst, lindert das deine Nervosität auch nicht." Seufzend ließ ich mich neben Hermine und Ginny sinken und blickte mich, mal wieder, in der Großen Halle um. Blaise stand bei einigen anderen Slytherins und zeigte mir beide Daumen nach oben. Er war überzeugt davon, dass sowohl er als auch ich die Schulsprecherwahl gewinnen würden. Doch Draco konnte ich nirgends entdecken. Er war der einzige, der mich in so einer Situation beruhigen konnte. "Bitte alle Kandidaten zu uns nach oben." Hermine umarmte mich kurz und nickte mir zu, dann machte ich mich auf den Weg nach vorne, stieg die drei Treppen hinauf zu Professor McGonagall und stellte mich neben Blaise. "Wo ist Draco?", flüsterte ich ihm zu. Blaise zuckte mit den Schultern. "Hab ihn zuletzt heute Morgen beim Frühstück gesehen." Ich nickte und sah mich weiter nach dem blonden Haarschopf um. "Es wurden, wie jedes Jahr, zwei Schulsprecher gewählt. Die Wahl hat gewonnen:", und genau in diesem Moment betrat Draco die Halle. Sofort fiel sein Blick auf mich und er grinste mir aufmunternd zu. Schon fiel alle Anspannung von mir ab. "Blaise Zabini und Isabella Gabott." Mit großen Augen sah ich zur Direktorin vor mir, während Blaise mich in den Arm nahm und herumwirbelte. "Wir haben gewonnen!" Lachend schüttelte ich den Kopf. "Warum freust du dich so sehr darüber? Dir ist bewusst, dass das jede Menge Verantwortung bedeutet." Blaise nickte. "Aber auch jede Menge Sex."

Nachdem Blaise auch seine Rede gehalten hatte, die eigentlich nicht mal nötig war, rannte ich auf Draco zu. Sofort nahm er mich in den Arm. "Ich hab dir doch gesagt, dass du gewinnst." Glücklich schmiegte ich meinen Kopf an seine Brust. Er gab mir einen Kuss aufs Haar. "Komm mit, du hast dir ein Geschenk verdient." Ich folgte ihm bis zu den Kerkern und wir blieben vor der Steinmauer, welche in den Slytherin Gemeinschaftsraum führte, stehen. "Was machen wir hier?" "Alle sind oben und essen. Aber ich hätte gerne mal wieder etwas Zeit mit dir alleine." Draco grinste, nannte das Passwort und führte mich hinein. Der Raum schimmerte in grünem Licht. Der Kamin brannte, obwohl es noch nicht allzu kalt draußen war. An den Wänden standen Schreibtische und zwei Sofas standen vor dem Kamin. Draco zog mich weiter. "Wo gehen wir hin?" "Na, in den Schlafsaal." Grinsend zog er mich hinter sich her. Die Schlafsäle sahen aus wie die der Gryffindors, nur das ihre Vorhänge grün und silber waren. "Wir sind alleine hier. Mindestens die nächste Stunde." Draco lief zu einem Bett, wahrscheinlich seinem, setzte sich und zog mich auf seinen Schoß. Unter seinem Bett zog er eine kleine Schatulle hervor. Er drückte sie mir in die Hand und ich sah ihn verdutzt an. "Für deinen Sieg." Draco lächelte mich unwiderstehlich an. Ich öffnete die Schatulle und darin fand ich ein mit Diamanten besetztes Armband. Die Diamanten bildeten in der Mitte einen Schwan. "Ist doch dein Lieblingstier, oder?" Ich nickte und betrachtete weiter lächelnd das Armband. "Aber Draco, das war doch sicher teuer." "Nichts ist zu teuer für dich." Er gab mir einen kleinen Kuss und legte mir dann das Schmuckstück an. Noch einmal betrachtete ich es, bevor ich auf das Armband von Fred sah, welches er mir zu Weihnachten geschenkt hatte. Wehmütig strich ich darüber. "Das ist von Fred, oder?" Ich nickte und wischte mir eine Träne weg. "Er wäre sicher unfassbar stolz auf dich. Genauso, wie ich es bin." Lächelnd küsste ich ihn wieder und ehe ich mich versah, lag ich unter ihm auf dem Bett.

" Lächelnd küsste ich ihn wieder und ehe ich mich versah, lag ich unter ihm auf dem Bett

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Nach zwei Stunden kamen die ersten Schüler wieder. Draco und ich lagen im Bett. Seufzend küsste ich ihn, dann setzte ich mich auf. "Ich muss gehen. Wenn wir erwischt werden, gibt es Ärger." "Aber du bist doch jetzt Schulsprecherin." Grinsend zog mich Draco wieder zu sich. "Das macht die Sache noch schlimmer.", lachte ich. "Bleib wenigstens noch fünf Minuten hier. Ich möchte noch nicht, dass du gehst." Ich gab mich geschlagen und legte mich wieder auf seine Brust. "Fünf Minuten." Natürlich hatte das mit den fünf Minuten nicht geklappt und ich wachte erst nach einigen Stunden auf. Panisch sah ich auf die Uhr. Es war fünf Uhr früh. Draco schlief noch tief und fest. Lächelnd strich ich ihm über die Wange und küsste ihn sanft. Dann schnappte ich mir meine Kleidung und zog sie an. "Sexy." Erschrocken drehte ich mich um. Es war so dunkel im Zimmer, dass ich kaum etwas erkennen konnte, bis Nott in mein Blickfeld kam. "Wusste gar nicht, dass Draco mir helfen will, dich flachzulegen." Angeekelt schloss ich meine Jeans und lief an ihm vorbei. "Nicht in tausend Jahren, Nott." Wütend verließ ich den Schlafsaal und den Gemeinschaftsraum. Nott war ein solch arroganter und ekelhafter Typ. Er wollte Draco nur verletzen, dass war mir klar, trotzdem hatte ich etwas Angst. Was, wenn er seine Drohung wahr machen würde?

Alle im Schlafsaal lagen noch in ihren Betten, weswegen ich gemütlich duschen konnte. Währenddessen dachte ich über Notts Drohungen nach. Draco würde nie zulassen, dass er mich anrührte, doch trotzdem schüttelte es mich bei dem Gedanken. Ich wollte von niemandem berührt werden, außer von Draco. Nach der angenehm warmen Dusche zog ich mich an und machte mich tauglich für den Tag. Mittlerweile war auch Hermine wach, die auf ihrem Bett saß, schon fertig angezogen, und las. Als sie mich bemerkte, sah sie auf und legte ihr Buch weg. "Herzlichen Glückwunsch zur gewonnen Wahl." Sie grinste und nahm mich in den Arm. "Danke. Und du bist wirklich nicht sauer?" "Bella, wenn ich Schulsprecherin hätte werden sollen, hätte ich mich zur Wahl aufstellen lassen. Ich bin ganz zufrieden, wie es derzeit ist." Ich nickte lächelnd. "Was hast du jetzt?" "Alte Runen. Und du?" Seufzend richtete ich meinen Blick zu Boden. "Pflege magischer Geschöpfe. Mit Charlie." Jeder Unterricht mit Charlie war eine Tortur. Er versuchte, unauffällig zu flirten, während ich versuchte, mich so gut es ging im Hintergrund zu halten. Jedes Mal aufs Neue fragte ich mich dann, warum ich nicht einfach Kräuterkunde gewählt hatte, so wie Draco. Hermine legte mir eine Hand auf die Schulter. "Du schaffst das schon. In zwei Stunden hast du es schon geschafft." "Du hast Recht." Tapfer lächelnd nahm ich meine Tasche und machte mich auf zu dem Unterricht, den ich am wenigsten mochte.

In diesen Stunden nahmen wir das Tierwesen "Knarl" durch. Charlie wollte natürlich am Liebsten jeden Tag über Drachen reden, doch Professor McGonagall erlaubte es ihm erst im zweiten Halbjahr. Somit suchte er sich meist Tiere, die Muggel ebenfalls kannten, nur unter anderem Namen. Alles in allem war der Unterricht erträglich. Gerade als ich mich zusammen mit Luna auf den Weg zurück ins Schloss machen wollte, hielt Charlie mich auf. "Geh schon mal vor, ich komm gleich nach." Luna nickte lächelnd, während ich mich zu Charlie umdrehte. "Was machst du heute noch?" "Ich habe Unterricht. Das mache ich heute." Charlie legte eine Hand in den Nacken und knetete ihn leicht. "Ich meinte heute Abend." "Abendessen und Hausaufgaben." "Hättest du Lust, mit mir zu essen?", platzte es dann aus ihm heraus. "Charlie, du bist hier Lehrer. Ich glaube kaum, dass McGonagall das gutheißen würde." Charlie entspannte sich etwas. "Sie muss ja nichts davon erfahren. Offiziell bin ich übers Wochenende in Rumänien." Als ich nicht antwortete, fügte er hinzu: "Komm schon, Bella. Nur ein Essen. Von mir aus auch nur unter Freunden." Seufzend schulterte ich meine Tasche. "Selbst wenn ich wollte, es würde Draco nur unnötig verletzen." "Musst du immer das tun, was er will?" "Charlie, darum geht es nicht. Ich liebe Draco. Wenn ich mit dir essen gehe, schließt er nur wieder falsche Schlüsse. Also nein, ich werde nicht mit dir essen gehen." Ich wandte mich zum Gehen, doch Charlie hielt mein Handgelenk fest. "Im letzten Jahr war was zwischen uns. Erinnerst du dich? Wir waren zusammen im Urlaub, haben uns mehrfach geküsst. Ich will doch nur, dass du darüber nachdenkst. Über deine Gefühle nachdenkst." Ich konnte nicht leugnen, dass ich im letzten Jahr Gefühle für Charlie entwickelt hatte. Deswegen war es mir wohl auch so unangenehm, dass er hier unterrichtete. Noch immer genoss ich Charlies Gegenwart etwas zu sehr. "Also, was sagst du?" Ich nahm meine Hand aus seiner. "Okay. Als Freunde. Und Draco wird von mir davon erfahren, nicht von dir."

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