In Hermines Räumen

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-Severus-

Als er etwas unwirsch gegen die Tür klopfte, hörte er hastiges Tapsen von nackten Füßen auf Steinboden. Kurz darauf öffnete sich die Tür und ihm stand eine, bloß in ein Handtuch gewickelte, Miss Granger gegenüber. 

Ihre Haare waren noch feucht und das Handtuch, welches sie um ihren Körper geschlungen hatte nicht sonderlich breit, weswegen sie höchstens nur das nötigste verdeckte. Sein Körper versteifte sich etwas und er richtete sich noch gerade auf als sonst. Dann musterte er Miss Granger, die erstarrt in der Tür stand, eindringlich und bemerkte, wie schwarze dünne Träger, wahrscheinlich von ihrer Unterwäsche, über ihre Schulter entspannten. 

Sie schien gerade erst aus der Dusche zu kommen, denn ein leicht blumiger Duft, wahrscheinlich von ihrem Shampoo, stieg ihm in die Nase. Leicht amüsiert über ihr Auftreten, leicht geschockt von ihrem zierlichen und trotzdem weiblichen Körper hob er Mundwinkel und Augenbraue synchron. 

Erst jetzt schien sie zu bemerken, dass auch sie ihn weggetreten angestarrt hatte und beschämt röteten sich ihre Wangen. Kurz schloss sie die Augen und schüttelte leicht den Kopf, während sie die Arme vor der Brust verschränkte und sich gegen den Türrahmen lehnte. 

"Was kann ich für Sie tun, Sir?" 

Während ihr Snape antwortete, ging er stumpf durch die Tür und stellte sich in seiner lang trainierten, geraden Haltung mitten in ihr Büro. Dort sah er sich aufmerksam um. 

"Bitte, kommen Sie doch herein"

Meinte Miss Granger sarkastisch und schloss die Tür hinter sich. Ähnlich wie im Lehrerzimmer, als sie die schrullige Lehrerin für Wahrsagen so ironisch abgewiesen hatte, musste er auch nun über ihre sarkastische Art schmunzeln.

"Es geht um die Tränke für Poppy, die Minerva mir und Ihnen aufgetragen hat zu brauen." 

"Aha, wann würden Sie vorschlagen, sollen wir uns treffen, Sir? " 

"Morgen, 16 Uhr bin meinen privat Gemächern.''

,,Wo sie schon einmal hier sind, kann ich Ihnen etwas anbieten? Einen Rotwein vielleicht?''

Fragte Miss Granger freundlich. 

,,Ja, aber wollen sie sich nicht etwas mehr anziehen? Nicht, dass es mich stören würde aber sie sehen aus als würden sie frieren.'' 

Schnarrte er zurück. Eigentlich hatte er vor, sie nur über Ihren Termin in Kenntnis zu setzen, aber ihre Art und ihr Auftreten, wie sie ihm schon am späten Nachmittag am Schlosstor die Stirn geboten hatte, fand er interessant. 

Kurz nickte sie und verschwand durch die Tür, die von ihrem Büro in ihre privaten Räume führte. Kurz darauf kam sie in einer kurzen Sport Shorts und einer weißen Bluse zurück ins Büro. Fragend sah sie ihn an und sagte dann wieder etwas ironisch. 

,,Wenn sie noch ein Glas Wein trinken wollen, kommen Sie doch mit in mein Wohnzimmer, Sir. Hier ist es doch etwas ungemütlich.'' 

Stumm nickte er, folgte ihr und nahm in einem Sessel Platz. Nachdem sie ihm einen ziemlich volles Glas Rotwein angeboten hatte, ließ sie sich ihm gegenüber in ein Sofa fallen. 

Mittlerweile waren auch ihre Haare wieder trocken und vielen ihr nun in sanften Wellen, wie braun goldene Seide, über die Schultern. Leicht geschafft strich sie sich seufzend eine Strähne hinters Ohr und erhob lächelnd ihr Glas. 

,,Auf was stoßen wir an Sir?''

,,Auf ihren neuen Job Miss Granger?''

,,Na gut, dann auf meinen neuen Job und ihr Überleben.'' 

Daraufhin prostete Miss Granger ihm zu und trank gleich mehrere Schlucke. Auch er trank und musste zugeben, dass Miss Granger, zumindest beim Wein, Geschmack hatte. Dabei ließ er sein Blick erneut über ihren weiblichen Körper gleiten und kurz blieb sein Blick an ihrem Ausschnitt hängen, da die Bluse nur etwas mehr als die Hälfte zugeknöpft war. Durch den weißen, leichten Stoff, schimmerte ein dunkler BH mit Spitze, die zwischen den Knöpfen hervor lugte. 

Dann hob er den Kopf und sah in ihr Gesicht. Kurz stutzte er, denn sie ja in mit einem wissenden Blick an, dann nahm er einen weiteren Schluck des guten Weins. Etwas verärgert, dass sie seine unprofessionellen Blicke bemerkt hatte, grummelte er leise in sein Glas. 

Miss Granger hatte sich aber wirklich verändert. von den großen Schneidezähnen, den puscheligen Haaren und dem unangenehm, besserwisserischen Verhalten war nichts übrig. Sie hatte sich wahrlich zu einer schönen, taffen Frau entwickelt, die nicht nur einen reizenden Körper besaß, sondern auch sehr gebildet war, soweit er es von ihren kurzen Zusammentreffen in Kenntis gebracht hatte.

,,Wie ist es ihnen nach dem Krieg ergangen'' 

Fragte Miss Granger nun tatsächlich interessiert klingend und stellte ihr Glas auf dem Wohnzimmertisch ab. Knapp gab Snape Auskunft.

,,Nach einer kurzen Zeit der Genesung im St. Mungos, habe ich mich von Minerva überreden lassen diesen unterbelichteten Haufen weiter zu unterrichten, bin hierher zurückgekehrt und nun sitze ich hier mit Ihnen und trinke ein Glas Wein. Wie erging es denn ihnen? Und vor allem wie sind Sie auf die Idee gekommen hier zu unterrichten?'' 

,,Da ich ehrlich gesagt kein wirkliches zu Hause habe, ist Hogwarts eine Art Ersatz Heimat für mich geworden. Deshalb entschloss ich mich, nachdem ich mein siebtes Schuljahr hier nachgeholt habe, Lehrerin für Verwandlung zu werden, da mich dieses Fach schon immer interessierte. Also begann ich ein Studium für Verwandlung und auch eines für Zaubertränke, falls es Sie interessiert, denn dies ist mein Zweitfach in Hogwarts.''

,,Interessant''

Merkte Snape an und blickte dann fast schon amüsiert in ihre braunen Augen. 

,,Sie wollen mir doch wohl nicht etwa meine Stelle streitig machen?'' 

Er selbst konnte es nicht fassen, dass er plötzlich so locker wurde, allerdings imponierte ihm die Wandlung Miss Grangers nach dem Krieg. Verärgert über seine Gedanken und sein Verhalten, erkämpfte er sich wieder die Beherrschung über seine Gedanken und Taten und so fragte er gleichgültig. 

,,Was muss ein Mann tun, damit sie ihn verlassen? Verstehen Sie es bitte nicht falsch aber ich kaufe Ihnen die Geschichte aus dem Lehrerzimmer nicht wirklich ab.''

Miss Granger atmete tief durch, und überschlug die Beine, was seine Aufmerksamkeit auf diese lenkte. Miss Granger war schon eine attraktive junge Frau musste sich Snape eingestehen. Ihre Beine waren lang und schlank, ihr Unterkörper definiert und ihr Gesicht sowie die Haut zart.

Verärgert rief er sich erneut zur Vernunft als Miss Granger antwortete.

,,Ich wüsste nicht was sie das angeht, Professor. Außerdem entspricht meine Geschichte aus dem Lehrerzimmer der Wahrheit. Ronald und ich kennen uns einfach zu lange und sind zu gut befreundet, um mehr zu empfinden. Es hat seine Zeit gedauert, allerdings haben wir beide gesehen und später auch akzeptiert das wir nur noch aneinander vorbei gelebt haben und deswegen nicht mehr als sehr gute Freundschaft füreinander empfinden.'' 

Gerade als Snape etwas antworten konnte, lief eine Katze in Patronus Gestalt durch die Tür und sagte mit McGonagalls strenger Stimme.

 ,,Severus, bitte komm eben hoch in mein Büro, ich muss noch etwas mit dir wegen deines Gemeinschaftsraumes besprechen.'' 

Danach löste sie sich in Luft auf. Leicht genervt verdrehte Snape die Augen und schnaufte kurz abfällig. Dann stand er auf leerte sein Glas in einem Zug, stellte es auf den Wohnzimmertisch und verabschiedete sich er kurz angebunden von Miss Granger. 

,,Ich bin untröstlich, aber sie haben es ja gehört, Miss Granger. Wir sehen und morgen um !6 Uhr in meinen Privaträumen.''  

Dann verließ er mit wehenden Roben ihr Wohnzimmer und kurz darauf auch ihr Büro. Dabei konnte er nicht mehr sehen, wie ihm eine leicht fassungslose Miss Granger hinterher sah und den Kopf lächelnd schüttelte

Snamine- Mehr als nur KollegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt