60. Ein letztes Lächeln [FINALE]

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Izuku öffnete die Augen. Doch sie waren nicht mehr grün, sondern blau, umrandet von schwarz. Nicht, dass sie jemals jemand sehen würde, in dieser ewigen Dunkelheit, in der er sich befand.

Der junge, grünhaarige Junge streckte seine Hand ins Nichts aus, und schnippste. Ein kleines Buch tauchte auf, sowie eine Feder, die begann die leeren Seiten mit Bedeutung zu füllen. In der unendlichen Existenzlosigkeit, einem Raum, ohne Zeit oder Materie, tauchte ein kleines Licht auf, dass sich schnell verbreitete. Innerhalb von Sekunden wurde Masse geformt, brennende Riesen entstanden, Gestein, Planeten, die...Sonne? Alles wurde auf Anfang gedreht.

Mydoriya schaute mit einem trockenem Lächeln dabei zu, wie Planeten geboren wurden und daraufhin starben. Er sah Meteoren etliche Male im Schnelldurchlauf um die Sonne gleiten, er sah Sternennebel unendlich viele Welten verdecken. Doch sein Fokus lag besonders auf einen einzigen, grauen Planeten, den er gespannt verfolgte. Auf diesem entstand ein Meer und kurze Zeit später wuchsen Pflanzen. Die ersten Lebewesen waren auf dem Land sichtbar, auf mickrigen Beinen krabbelnd. Millionen, oder womöglich hunderte von Millionen von Jahren vergingen jede Sekunde, die Mydoriya mit dem Beobachten der Welt verbrachte.

"Was hast du nun vor, All Might?", fragte eine Stimme in Izukus Kopf.

"Ich werde einen Fehler berichtigen.", antwortete Deku...nein, vielmehr All Might, der dessen Körper steuerte.

Nach Millionen von Lebenszyklen kam die Geschichte zu einem Halt. Der Moment, wo alles begann. Mydoriya und All Might waren auf einem Dach, unten, irgendwo im beschaulichen, kleinen Japan.

Der fehlende Akt

"Kann ich...kann ich auch ein Held werden?", fragte der Grünschopf sein Vorbild, sein Idol, All Might.

"Nein."

Wiedereinmal wurde Izukus Herz gebrochen. Wiedereinmal der selbe Ablauf. Er ging durch die Straßen, mit tränenden Augen die Realität bekämpfend.

Boom.

Eine Explosion. Was war los? Mydoriya wollte gerade los rennen und die Quelle des Aufruhrs auffinden, doch er entschied, dass er sowieso nichts tun konnte. Er war doch machtlos. Er konnte kein...Held sein...

All Might hat es ihm gesagt. Seine Mutter hatte es ihm gesagt. Sogar Bakugou, sein früherer Kindheitsfreund, taufte ihn Deku: Nutzlos...

Der in Selbstmitleid schwindende Jugendliche ging die Straße entlang, ohne zu wissen, wohin er trat. Plötzlich schaute er hinauf und sah es. Mydoriya war ohne es zu wissen, ohne auch nur dem Geschehen und dem Feuer auch nur etwas an Beachtung zu schenken, unterbewusst zur Ursache des Chaos geschlendert. Sein Blick fiel sofort auf den blonden Jungen, der völlig in Rage versetzt war, weil ein schleimiger Schurke ihn völlig ummantelte. Es war Katsuki Bakugou, sein Kindheitsfreund.

Mydoriyas Beine fingen an sich von alleine zu bewegen. Er hatte keine Ahnung wieso.

'Keine Zeit zum denken, ich muss ihn retten, diese Person direkt vor mir, diese arme Seele!'

Ein Sturm der Gefühle und Gedanken bahnte sich den Weg in Izukus Inneres.

'Warum sollte ich Bakugou helfen? Er hat mich erniedrigt, geschlagen, gepeinigt. Er ist die Quelle meines Leidens. Er ist der Grund für meine Narben, dessen Anzahl dank seiner Wutausbrüche tagtäglich steigen. Ich bin zu nichts verpflichtet! Ich bin kein Held! Ich will...!'

Während Izuku rannte und geschickt der Attacke des Schleimschurken auswich, indem er seinen Rucksack als Ablenkung nutzte, zögerte sein Herz weiter voran zu schreiten. In ihm kamen unglaublich viele verschiedene Dinge zum Vorschein, die er noch nie zuvor dachte oder fühlte. Er hatte Angst, er war schwach und er hasste die Person, die er versuchte zu retten...aber...

'Ich will nicht mitansehen, wie deine Augen weiter nach Hilfe schreien!'

Während sich das ganze Geschehen unten auf der Erde abspielte, lächelte All Might in Izukus Form oben im Weltall zufrieden.

"Na, junger Mydoriya, wie findest du den Ausblick?"

Eine Stimme in Dekus Kopf ertönte, während er dabei zusah, wie sein früheres Ich ohne irgendeine Fähigkeit in den Kampf stürzte.

Obwohl Mydoriya keine Kontrolle mehr über seinen eigenen Körper hatte, weinte er dennoch.

"Ja, All Might...vielleicht...vielleicht ist diese Version von mir garnicht so schlecht...vielleicht...vielleicht kann ich auch...ein Held sein...?"

Mydoriya schmunzelte.

"Nein...ich bin mir sicher. Ich werde ein Held sein!"

Mit einem Lächeln löste sich Mydoriyas Körper, sowie auch das Buch selbst, dass ihm unendliche Macht verlieh, im leeren All langsam auf. Seine Geschichte war zuende geschrieben, der letzte Tintenfleck gesetzt. Er lernte viele Leute kennen. Stonehenge, Osore, Kansha...er gründete eine eigene Organisation, bekämpfte Bösewichte und gewann sogar All Mights Vertrauen und Kräfte, kurz vor seinem Tod. Er war ein Mörder, ja. Er war ein Lügner, ja. Er war ein Schurke...ja. Jedoch konnte er nun in Frieden ruhen, bei dem Gedanken, dass irgendwo auf diesem blau-grünen Diamanten, den die Menschen selbst Erde tauften, eine Version von ihm existierte, die endlich etwas gutes vollbringen wird.

"Danke...All Might..."

Alles was noch übrig blieb war eine Antwort, die für immer durch die Dunkelheit schallen wird.

"Sehr gerne, junger Mydoriya."

Ende.

Die Gedanken eines Autors:

Also...das war es wohl, huh? 2019 begann die Fanfiction, doch nun in 2021 findet auch diese Geschichte ein Ende. Ich bin dankbar für jeden Leser, jedes kleine Lächeln, jede Träne und jeden Kommentar. Ich bin dankbar, motiviert worden zu sein weiterzuschreiben. Ich hätte nicht gedacht, dass hunderte von Personen meine Geschichte mitverfolgen würden, vorallem nicht auf einer Seite wie Wattpad, wo gelegendlich nur Leute vorbeischauen, die gerne lesen möchten wie zwei männliche Charaktere schmutzige Sachen miteinander machen. Ehrlich, wenn ihr eine FF machen wollt, dann bitte nicht so eine. Keiner muss wissen wer, wo und wieso 'drinnen' war. Romantik ist in Ordnung, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, aber manchmal sollte Fantasie auch nur Fantasie bleiben.

Ich fange nun eine neue Reihe an: "A Fantasy World Without Happy Ends". Doch ich rate euch erstmal "Beschütze Akhi!" auszuchecken.

In A Fantasy World geht um einen jungen Schmiedelehrling, der in einer Welt lebt, wo ein Dämon die Menschheit bedroht. Zusammen mit einem ambitionierten Feuermagier und einer talentierten Heilerin macht er sich auf den Weg, in seinen Fähigkeiten und auch als Person zu wachsen, um später einen entscheidenden Schlag gegen den Dämonen-König vollrichten zu können.

"Beschütze Akhi" spielt in der selben Welt, nur einige Jahre vor dem Beginn der ersteren Geschichte. Sie ist eine Sidestory und handelt von einem ganz normalen Kerl, der in diese Welt geschmissen wurde und ein kleines Waisenmädchen adoptierte. Ohne Kräfte, ohne Bekannte und gegen alle Erwartungen hinweg, bewehrt er sich gegen machtvolle Kreaturen mit dem Köpfchen, um sich und seine kleine Begleiterin einen weiteren Tag am Leben zu erhalten. Zur Zeit arbeite ich eher an dieser Geschichte, da sie viel World Building und Foreshadowing bezüglich der Main-Storyline betreiben wird. Kann ich euch nur empfehlen, vorallem wenn ihr auf etwas gechilltes, gemischt mit gelegendlichen emotionalen Auf und Abs steht.

Ob es weitere Fanfictions geben wird? Ich weiß es nicht. Sollte mich ein Anime so unglaublich motivieren, dann bestimmt, aber am Liebsten hätte ich gerne etwas eigenes.

Danke, dass euch meine Geschichte gefiehl!

Villian Deku - Der Weg in die DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt