Kapitel 2

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•Warnung: Dieses Kapitel enthält Kontakte mit Suizid sowie Depressionen, wenn ihr da also empfindlich seid, skippt lieber zum Nächsten•



Die nächsten Tage und Wochen nutze ich ausschließlich, um mich zu erholen.

Das heißt auf gut Deutsch: Von einem Wellnesshotel ins andere.

Natürlich habe ich genug Geld, Geld auf den Konten, von denen Tony und Jarvis nichts wissen.

Nichtmal zu Wanda habe ich noch Kontakt, ich vermisse meine beste Freundin.

Von Pietro mal ganz zu schweigen, wobei ich sowieso nicht weiß, was genau das zwischen uns war.

Monatelang ist mein angeblicher Tod nun schon her, meine Kräfte sind fast komplett erholt.

Auch Loki sehe ich nur sehr selten, obwohl er jetzt mit im Tower oder besser gesagt seit neustem im Avengers Hauptquartier wohnt, außerhalb der Stadt, anscheinend haben sie dazugelernt.

Heute ist einer der wenigen Tage, in denen ich raus gehe, denn ich brauche dringend neue Kleidung.

Auf eine kleine Illusion hingegen kann ich nicht verzichten, denn was, wenn man mich erkennen würde?

So lasse ich meine Augen blau und meine Haare blond erscheinen und gehe von meinem Apartment aus gesehen in den nächsten Laden.

Kunde drängt sich an Kunde, alle versuchen, irgendetwas zu ergattern, also verdrehe ich nur die Augen und suche mir einen neuen Laden.

Gefühlt ist das momentan jedoch in allen so und ich beschließe, mich in ein Cafe zu setzen und eine heiße Schokolade zu trinken, denn ich bin - im Gegensatz zu vielen anderen - absolut kein Kaffee Fan.

Das Cafe hat eine offene Glasfront und so sehe ich auch direkt den Menschen, der hinein kommt.

An meinem Tisch ist natürlich der letzte freie Platz.

"Darf ich mich setzen?", freundlich lächelnd sieht er mich an, wobei ich darauf achten muss, ihm nicht meine heiße Schokolade ins Gesicht zu spucken.

Also lächle ich nur ganz kurz und sage: "Klar, warum nicht?"

Er sieht müde aus, ein wenig traurig.

"Geht es Ihnen gut?"

Langsam zwingt er sich ein Lächeln auf das Gesicht.

"Es geht schon, danke."

"Wenn Sie darüber reden wollen -"

"Vor einigen Monaten ist ein junges Mädchen gestorben, die Tochter eines Freund.. - Kollegen.

Ich sollte auf sie aufpassen, es war mein Job, sie zu beschützen."

"Was auch immer passiert ist, es ist nicht Ihre Schuld."

"Sie hat Selbstmord begangen und ich konnte sie nicht aufhalten."

Falls ihr euch also fragt, wie mein Tod erklärt wurde...:

'Die Tochter des reichen Antony Edward Stark hat in der letzten Nacht Selbstmord begangen.

Alles Mitgefühl gilt der Familie sowie ihren Freundes, die das arme Mädchen betrauern.

Annabelle hat schon länger unter Depressionen gelitten und ist ihnen schlussendlich unterlegen.'

Ja, das ist kein Witz.

Die Erklärung für alle anderen ist, dass ich Selbstmord begangen habe.

Wie oft ich mich darüber aufgeregt habe, kann ich nicht sagen.

Jedenfalls bin ich dieses Thema inzwischen einfach komplett leid.

Clint sieht mich an, er wartet anscheinend auf eine Antwort.

Leicht rot werdend beginne ich also.

"Es tut mir sehr leid für Sie -"

"Clint."

Verwirrt sehe ich ihn an.

"Mein Name ist Clint."

"Ich bin Luna."

Er sieht älter aus, mein Tod bekommt ihm nicht gut.

Mein Schmunzeln kann ich gerade so unterdrücken.

"Ich schätze, gegen Selbstmord kann man nicht so viel tun.

Es war ihre Entscheidung und wenn sie sie so gewählt hat, war es genau das, was sie wollte."

Wir beide haben inzwischen unser Getränk getrunken, Clint bezahlt.

"Vielen Dank."

"Vielen Dank fürs Zuhören."

Somit gehen wir beide raus und endlich komme ich zu dem, was ich schon den ganzen Tag vorhatte: Shoppen.

Shadow - Hast du das nicht kommen sehen?Where stories live. Discover now