Kapitel 41

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Harper PoV.

Als ich Mr. King mit Ava auf dem Arm im Wohnzimmer sah, hatte es mir augenblicklich die Sprache verschlagen. Ich hatte beinahe schon vergessen, wie man überhaupt sprach. Deshalb stotterte ich mehr vor mich hin, als Penelope ihre Fragen richtig zu beantworten. „Es ist schön sie nochmal zu sehen Ms. Wilson.", wandte sich Mr. King jetzt direkt an mich. Ich konnte mich aber nicht überwinden ihn anzusehen. Unbeholfen fing ich wieder an vor mich hinzustottern, „Es... Es tut mir leid. Ich... Ich sollte jetzt lieber gehen. Ja. Das ist vielleicht das Beste.". Ich spürte schon wie mir die Tränen in die Augen stiegen. „Das ist nicht nötig. Ich möchte das sie bleiben.", sprach Aiden ruhig mit mir. „Das ist glaube ich keine so gute Idee." „Das ist eine sehr gute Idee."

Ich blickte ihm erschrocken in die Augen und war immer noch sprachlos. „Ich würde mich mit dir gern nochmal unterhalten. Und so wie du gerade reagierst, hat dir Jayden noch nichts von unserem Gespräch erzählt." Langsam schüttelte ich den Kopf. „Nein. Er hat in Bezug auf sie, mir gegenüber, nie etwas erwähnt.", brachte ich mühsam hervor. „Wie wäre es, wenn wir uns jetzt mal unterhalten würden. Unter vier Augen.", schlug er vor. „Ich weiß nicht so recht.", murmelte ich unsicher. Eigentlich wollte ich mich mit ihm nicht unter vier Augen unterhalten. Dieser Mann machte mir Angst und schüchterte mich ein. Auch wenn seine Ausstrahlung heute nicht ganz so beängstigend und düster wirkte, wie das letzte Mal, als ich ihn gesehen hatte.

„Ich beiße auch nicht. Was sagen sie?", konnte er sich selbst ein mildes Lächeln nicht verkneifen, weshalb ich leicht schmunzelte. Von diesem Mann hatte ich nicht erwartet, dass er Ausdrücke wie „Ich beiße nicht.", jemals verwenden würde. „Na gut. Bekomme ich aber vorher mein Kind?" „Aber natürlich." Langsam und mit bedachten Schritten kam er auf mich zu. Wie, als würde er damit rechnen, dass ich vor ihm zurückwich. Gut, ich konnte es selbst nicht ganz ausschließen. Kurz vor mir blieb er stehen und hielt mir Ava hin. Ohne ihn zu berühren, nahm ich ihm mein Baby aus den Händen und drückte sie sogleich fest an mich. Ich spürte wieder ihre kleinen Finger, die sich in meinen Pullover gruben. Da konnte ich die Tränen nicht mehr unterdrücken, sie liefen mir ungehindert über die Wangen, während ich mit ihr redete.

„Hallo meine Maus. Mummy ist wieder da. Und ich verspreche dir, dass ich dich nie wieder allein lasse. Nie wieder.", strich ich ihr nebenbei liebevoll über die Wange. Ava hob ihr kleines Köpfchen von meiner Brust und sah mich aus ihren braunen Augen an. Ihr liefen ebenfalls Tränen über die Wangen, welche ich mit den Worten „Du musst nicht weinen meine Maus. Es ist alles gut.", wegküsste. Nach kurzer Zeit erinnerte mich Mr. King, was wir eigentlich gerade vorhatten. Stumm folgte ich ihm, mit Ava auf dem Arm, durch den Flur in eines der Zimmer. Es schien sein Büro zu sein. Denn in der Mitte des Raumes stand ein Tisch mit einem Computer, einem Laptop und einigen Monitoren. Dahinter befand sich ein großer lederner Bürostuhl und vor dem Tisch, standen ebenfalls zwei Stühle.

Verloren stand ich im Raum, bis er zu mir sagte, „Setz dich doch.". Und deutete auf die beiden Stühle vor dem Schreibtisch. Ich kam seiner Aufforderung nach und setzte mich langsam auf einen der beiden Stühle und wartete darauf, dass er anfing zu reden. Er hatte es sich in seinem Bürostuhl gemütlich gemacht und musterte mich von oben bis unten. Mir war immer noch unwohl unter seinem Blick, aber bis jetzt hatte er nichts Abwertendes mir gegenüber von sich gegeben. Weshalb ich guter Dinge war. Auch wenn ich mich automatisch anspannte, als er erneut anfing zu sprechen. „Kannst du dir vorstellen, warum ich mit dir reden wollte?" „Nein. Ich weiß es nicht Sir. Aber ich bin ganz schnell verschwunden, wenn sie mich nicht mehr sehen wollen.", sah ich, während ich sprach auf meinen Schoß.

„Darum geht es mir nicht.", erwiderte er ernstgemeint. „Sondern?", fragte ich verwirrt. Denn unser letztes Aufeinandertreffen hatte genauso geendet. „Ich wollte mich bei dir für mein derartig unangebrachtes Verhalten entschuldigen. Ich hatte kein Recht das zu dir zu sagen. Und das tut mir sehr leid.", überraschte Aiden mich mit seinen ehrlichen Worten. Trotz dessen wusste ich nicht, was ich darauf antworten sollte als, „Entschuldigung angenommen.". „Du hast dazu nichts anderes zu sagen?", erkundigte er sich verwundert. „Nein. Sollte ich?", wusste ich nicht, worauf er hinauswollte. „Ich könnte es dir nicht mal verübeln. Immerhin habe ich mich mehr als unangebracht verhalten." „Ich kann es ihnen auch nicht verübeln. Immerhin war ich diejenige, die einfach so in ihr Leben geplatzt und zu diesem Familienspieleabend aufgetaucht ist."

The Fate of LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt