Kapitel 93

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Harper PoV.

Ich war keine Jungfrau mehr. Und diese Erkenntnis zauberte mir ein ehrliches Lächeln ins Gesicht. Meine Gedanken gingen zurück zu gestern Abend. Auch, wenn ich es mir etwas weniger schmerzvoll vorgestellt hatte, war es trotzdem wunderschön gewesen. Vor allem, weil Jayden so sanft und vorsichtig gewesen war, um es mir so angenehm, wie möglich zu machen. Und auch, wenn es eine tolle Erfahrung war, musste ich es nicht allzu schnell wiederholen. Jedenfalls nicht, bevor meine Schmerzen wieder nachgelassen hatten. Denn gestern nach dem Duschen hatte ich etwas erschrocken festgestellt, dass ich wund war und es beim Laufen noch ordentlich zog. Aber Jayden meinte, dass das in ein paar Tagen wieder weg war. Und ich glaubte ihm.

Weil er unbedingt darauf bestand, dass Bett selbst abzubeziehen und ich keine Kraft mehr für eine Diskussion hatte, gab ich schließlich nach. Danach waren wir beide zurück nach oben gegangen, todmüde ins Bett gefallen und hatten auch fast sofort geschlafen. Nur leider war unser Schlaf nicht ganz so erholsam gewesen, wie erhofft, da Ava mitten in der Nacht anfing zu weinen und sich auch nicht wieder beruhigen ließ. Als ich dann nach dem Grund googelte, weil ich keine typischen Anzeichen für eine Erkältung oder sowas in der Art fand, ergab sich aus meiner Recherche, dass sie wahrscheinlich zahnte. Wovon ich eigentlich gehofft hatte, dass sich das noch etwas hinauszögerte. Nur war dem leider nicht so. Ich las mir einige Artikel durch, was half die Schmerzen zu lindern, während Jayden mit ihr auf dem Arm durchs Zimmer lief.

Am häufigsten wurde mir ein kühlender Beißring vorgeschlagen, den ich mir so bald, wie möglich besorgen würde. Da diese Thematik uns wohl über die nächsten Monate begleiten würde. Ich fand außerdem noch die Vorschläge, dem Baby einen kalten Waschlappen, zum Kauen zu geben oder den eigenen Finger von Mama und Papa. Nachdem ich genug recherchiert hatte, legte ich mein Handy beiseite, um Jayden Ava abzunehmen. „Hast du was gefunden?", fragte er besorgt. „Ja. Ich vermute, dass sie Zähnchen bekommt.", setzte ich ihn über meine Ergebnisse in Kenntnis. „So früh schon?", wirkte der Junge vor mir etwas überrascht. „Ich fürchte ja. Das ist anscheinend in dem Alter normal.", gab ich das wieder, was ich soeben gelesen hatte.

„Und was hilft dagegen?" „Am besten wohl ein gekühlter Beißring. Aber sowas hab ich noch nicht, weil ich ehrlichgesagt auch noch nicht damit gerechnet habe. Im Internet stand aber als Alternative geht auch ein kalter Waschlappen." „Soll ich einen holen?", bot er mir an. Und ich war sehr froh darüber, da gerade nicht allein durchzumüssen. Auch, wenn Ava sich damit ruhig noch einen Tag länger Zeit lassen, hätte können. „Das wäre nett." „Klar. Mach ich.", küsste er mich noch kurz auf die Lippen, die immer noch etwas geschwollen waren. Dann verschwand er ins Bad. Mit dem weinenden Baby lief ich zum Bett rüber, um sie dort hinzulegen. „Sh. Avy. Alles gut.", beugte ich mich über mein kleines Mädchen. Da ich ebenfalls gelesen hatte, dass es manchmal auch schon half, mit dem Finger leicht dagegen zu drücken, probierte ich genau das aus.

Ich schob ihr meinen Zeigefinger in den Mund, als sie diesen öffnete und fuhr vorsichtig das leicht gerötete Zahnfleisch ab. Die Übeltäter ließen sich sehr schnelle finden, da es die unteren Schneidezähne waren. Als ich ganz leicht dagegen drückte, hörte sie auf zu weinen und griff stattdessen nach meinem Handgelenk, um sicherzugehen, dass ich es nicht bewegte.

Möglichst ohne meine Hand zu bewegen, legte ich mich neben die Kleine. Denn mit gespreizten Beinen über ihr zu hocken, zog dann schon doch noch etwas zu sehr. Ava hatte mittlerweile die Augen geschlossen und kaute auf meinem Finger, als Jayden wiederkam. „Kannst du mir bitte noch ihr Kuscheltier holen.", fragte ich ihn gleich, damit er dann nicht nochmal extra aufstehen musste.

„Okay.", war alles, was er sagte, bevor er mit ihrer Maus und dem Waschlappen zurück zum Bett kam, um sich auf ihre andere Seite zu legen. Still beobachtete er Ava eine Weile, bevor er leise fragte, „Wie hast du das gemacht?" und Ava sanft über die Wange strich. „Leichten Druck auf die Stelle auszuüben, soll wohl helfen. Und anscheinend stimmt das wirklich.", sah ich auf mein kleines Mädchen runter. „Hm.", streichelte er gedankenverloren über meine Wange. „Alles okay?", flüsterte ich in die Stille und legte ihm ebenfalls eine Hand an die Wange. „Was?", kam es von Jayden, welcher seinen Blick auf mich richtete. „Ob alles okay ist?", wiederholte ich meine Frage. „Ja. Alles gut.", zog er meine Hand von seiner Wange, um mir einen Kuss auf die Innenfläche zu geben und sie anschließend mit seiner zu umschließen.

The Fate of LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt