Kapitel 109

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Harper PoV.

Ich rang nach Worten, als ich den Anblick, der sich mir bot, wirklich verstand. Er hatte allen Ernstes ein Candle Light Dinner für uns beide organisiert. „Hast du das vorbereitet?", drehte ich mich leicht zu Jayden um. Der, wie ich feststellte, näher an mich ran getreten war und mich lächelnd beobachtete. „Ich schätze schon.", zuckte er unschuldig mit den Schultern. „Allein?", hakte ich nach, weil ich nicht glauben konnte, dass er sowas hinbekam. „Nicht ganz. Grace hat mir beim Dekorieren geholfen. Darin bin ich nämlich ehrlichgesagt nicht besonders gut.", überwand er den letzten Abstand zwischen uns und legte mir seine Arme um die Taille. „Wow. Das ist wirklich wunderschön.", warf ich noch einen Blick auf den Tisch neben uns.

„Puh.", wischte er sich den imaginären Schweiß von der Stirn. „Da hab ich ja wirklich Glück gehabt.", stahl sich ein schelmisches Grinsen auf sein Gesicht, woraufhin ich nur eine Augenbraue hob. „Gut. Weiter im Skript. Hast du Hunger?", sah Jayden mich fragend an. „Und wie.", nickte ich deutlich. „Na dann. Darf ich bitten?", deutete er eine Verbeugung an und wies währenddessen auf den gedeckten Tisch. Aufgrund seiner Geste nahmen meine Wangen einen rötlichen Farbton an. Und trotzdem kam ich seiner Aufforderung nach und begab mich Richtung Tisch, wo Jayden mir den Stuhl hervorzog, damit ich mich setzen konnte. Bevor Jayden sich von mir löste, drückte er mir noch einen Kuss auf die nackte Schulter, was mich augenblicklich meinen Kopf zu ihm drehen ließ.

Nur um zu registrieren, dass er den Tisch beinah schon umrundet hatte. „Was möchtest du trinken?", erkundigte er sich noch, bevor er sich setzte. „Ist es schlimm, wenn ich jetzt sage Wasser?", waren mir meine Worte sichtlich unangenehm. „Natürlich nicht, Harper. Sonst hätte ich ja nicht gefragt.", fand er die passenden Worte, um mich zu beruhigen, während er sich daran machte mir Wasser einzuschenken und sich selbst Cola. „Hast du das selbst gekocht?", rutschte mir diese Frage einfach so raus, als ich das Essen, was auf dem Tisch stand, eingehend musterte. „Ja. Hab ich.", wirkte Jayden leicht verlegen. „Beeindruckend.", nickte ich anerkennend. „Und warum dieser Aufwand? Also nur wenn ich fragen darf?", nippte ich an meinem Wasser.

„Das erfährst du noch früh genug.", war seine Verlegenheit schon wieder gewichen. „Okay.", zwang ich mich zu sagen, obwohl ich ihn lieber weiter mit allen möglichen Fragen dazu gelöchert hätte. „Darf ich?", zeigte Jayden auf meinen Teller, den ich ihm sofort mit einem „Gern." reichte. „Das sieht wirklich gut aus. Was ist das?", nahm ich meinen gefüllten Teller entgegen. „One Pot Pasta. Und bevor du jetzt was sagst, ich weiß, dass es nichts allzu schwierig ist, aber..." Ich unterbrach ihn, weil ich nicht wollte, dass er sich und seine Leistung etwas zu kochen, schlecht machte. „Das ist doch egal. Das Einzige was zählt ist doch, dass du selbst gekocht hast. Ich kann mich nämlich noch genau an unser Gespräch in eurer Küche erinnern, wo du mich gefragt hast, ob ich kochen kann, weil du es nicht kannst. Oder an unsere andere Unterhaltung, wo du meintest, kochen sei Frauensache."

„Sprich das am besten gar nicht an. Immerhin kann ich mich noch genau dran erinnern, wie dieses Gespräch geendet ist.", verzog Jayden sein Gesicht. „Ich würde sagen, deine klare Meinung von damals hast du mit diesem Essen wohl über den Haufen geworfen." „Ich hoffe. Und soll ich dir noch was sagen?" „Was?", hob ich meinen Blick, um ihn anzusehen. „Es ist vollkommen vegetarisch. Weil ich mich auch noch gut daran erinnern kann, dass du nicht besonders gern Fleisch isst.", griff er das vorhin erwähnte Küchengespräch wieder auf. „Danke Jayden.", bekam ich augenblicklich heiße Wangen, weil ich es wirklich aufmerksam und süß von ihm fand, dass er daran gedacht hatte. Und noch dazu hatte er auf seine geliebten Kartoffeln verzichtet und stattdessen Nudeln gemacht.

„Kein Problem.", machte Jayden eine kurze Pause, in der er mich einfach nur ansah. Nach einem Räuspern fügte er dann hinzu, „Und jetzt probier. Ich will wissen, was du sagst.". „Ay, ay Sir.", konnte ich mir ein leises Lachen nicht verkneifen. Dann fingen wir beide an zu essen. „Das ist wirklich lecker. Machst du das jetzt öfter? Also kochen meine ich.", neckte ich ihn mit meiner Frage. „Vielleicht.", ließ er sich jedoch nicht beirren, sondern beantwortete lässig meine Frage, während er ebenfalls einen Schluck trank. „Diese Antwort merke ich mir.", tippte ich gegen meine Schläfe. „Mach das.", stimmte Jayden mit einem Nicken zu und aß dann weiter, was ich ihm gleichtat. So verbrachten wir die restliche Zeit, in der wir aßen mit ein wenig Small-Talk, wie sein Arbeitstag war und was ich heute so gemacht hatte.

The Fate of LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt