Kapitel 50

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Harper PoV.

Vor der Tür stand...

Aylin. Ich konnte mir aber nicht erklären, warum ausgerechnet Jaydens neue Freundin hier war. „Ist Jayden hier?", riss sie mich aus meinem kleinen Schockzustand. „Ähm...ja. Willst du vielleicht reinkommen?", fragte ich aus Höflichkeit. „Ja gerne. Danke.", und trat durch die Tür. Vom Verhalten her kam sie mir ziemlich sympathisch und höflich vor. Aber das musste ja noch nichts heißen. Verschwendete aber keinen weiteren Gedanken daran, sondern lief voran ich in den Wohnbereich. Aylin folgte mir dicht auf den Fersen. „Hey Babe.", begrüßte sie Jayden und ließ sich auf dem Sofa neben ihn fallen. Außerdem küsste sie ihn direkt vor mir. In meinem Inneren zog sich alles schmerzhaft zusammen. Es tat weh die beiden so vertraut zusammen zu sehen.

Nachdem der große Junge sich wieder etwas gefangen hatte, kam es nicht weniger überrascht von Jayden, wie vorhin von mir, „Was machst du denn hier?". „Du bist vorhin nach unserem Gespräch so schnell verschwunden. Und da habe ich dich gesucht." Ich hoffte inständig, dass sie nicht vor mir ihre Beziehungsprobleme klären würden. Das würde ich nämlich nicht aushalten, weil es mir vor Augen hielt, was ich niemals haben würde. Als hätte Jayden meine Gedanken gelesen, meinte er zu Aylin, „Wir klären das später in Ruhe, okay?". Zu meinem Glück stimmte sie seiner Idee ohne Wiederworte zu. Sie erhob sich vom Sofa und kam diesmal direkt auf mich zu. „Wir hatten ja noch nicht die Ehre uns kennenzulernen. Also holen wir das jetzt einfach nach. Ich bin Aylin. Freut mich dich kennenzulernen.", streckte sie mir ihre perfekt manikürte Hand entgegen. Etwas überrumpelt von ihrer Freundlichkeit ergriff ich zögerlich ihre große, schlanke Hand.

„Ich bin Harper. Freut mich auch dich kennenzulernen.", antwortete ich ihr gekränkt, dennoch freundlich. „Dann bist du also dieses Mädchen von denen alle in dieser Familie sprechen!", stellte sie fest. Überrascht sah ich Jayden an. Dieser aber zuckte nur mit den Schultern. „Ich schätze mal schon.", antwortete ich von der Tatsache peinlich berührt. „Ist das dein Kind?", fragte sie mich, nachdem sie Ava auf dem Sofa entdeckt hatte. Bevor ich Aylin auf ihre Frage antwortete, nahm ich mein Baby vom Sofa hoch, da die Kleine eigentlich schon viel zu lange auf dem Bauch lag. „Ja. Das ist sie." Sie musste nicht unbedingt wissen, dass dem nicht so war. „Sie ist aber süß. Darf ich sie mal halten?", fragte sie ganz aufgeregt.

Eigentlich wollte ich es ihr verwehren, ließ es aber dennoch zu. Vorsichtig übergab ich meine Kleine an die schlanke Frau vor mir. Behutsam nahm sie mir das Baby ab. Ava jedoch schien das Ganze nicht so geheuer zu sein und fing sofort an zu quengeln. Aylin versuchte zwar sie zu beruhigen, aber der Kleinen war das egal. Sie wollte wieder zu mir. Ohne irgendwas zu sagen, reichte sie mir die kleine Maus zurück. „Ich glaube, sie mag mich nicht.", fing sie an zu sprechen. „Das stimmt nicht. Ava ist nur ziemlich schüchtern anderen Menschen gegenüber.", beruhigte ich sie anhand meiner Worte. Jayden hatte seit vorhin nicht mehr gesprochen und sah nur still zwischen uns beiden hin und her. „Ich glaube wir sollten uns langsam auf den Weg machen Aylin.", meinte er plötzlich aus dem nichts heraus.

„Aber ich finde es hier gerade sehr nett. Wir können doch noch etwas bleiben.", kam es komischerweise fast sofort von ihr. „Wir gehen jetzt. Und zuhause setzen wir unser Gespräch fort.", redete Jayden sachlich mit ihr. „Nein. Ich will aber noch nicht gehen.", behaarte sie weiter auf ihrem Vorschlag. Jayden sprang nahezu vom Sofa auf und trat einige Schritte auf sie zu. „Wir gehen jetzt. Keine Wiederrede.", knurrte er beinahe schon. „Na schön." Ihre Stimme hatte plötzlich einen anderen Ton angenommen. Zusätzlich kratzte sie ihm mit ihrem langen rotlackierten Fingernagel über die Brust. Nach ihrer Zustimmung drehte sich Jayden zu mir um. „Wir fahren jetzt. Aber ich melde mich bei dir. Okay?", wollte er von mir wissen. „In Ordnung. Bis dann.", war meine nüchterne Verabschiedung.

Die beiden waren in Richtung Tür unterwegs, als sich Aylin nochmals zu mir umdrehte. „Wir sehen uns bestimmt bald wieder." Ich nickte nur als Antwort. Nachdem die Tür hinter den beiden ins Schloss fiel, war ich mit meinen Gedanken wieder allein. Die beiden passten gut zusammen. Auch wenn es mir schwerfiel, dies zuzugeben. Außerdem war sie viel erfahrener als ich. Die beiden schliefen wahrscheinlich einmal am Tag miteinander. Bei mir müsste er da noch wesentlich länger warten. Oder vielleicht auch nicht? Stopp! Worüber dachtest du denn nach Harper? Deine Gedanken waren vollkommen unrealistisch, also schlag sie dir gefälligst wieder aus dem Kopf.

The Fate of LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt