Kapitel 55

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Harper PoV.

Ich war wirklich froh, als meine heutige Schicht zu Ende war. Mir hatte die Arbeit trotzdem gut gefallen, auch wenn es anstrengend gewesen war. Daran gewöhnte ich mich schon noch. Jetzt war ich gerade dabei in die Umkleide zu gehen, damit ich mich wieder umziehen konnte. Von Serena hatte ich mich gerade schon verabschiedet, da sie noch bis um drei arbeiten musste. Das Einzige was ich nachher noch erledigen musste, war in Elijahs Büro zu gehen, um mein Baby mitsamt Kinderwagen zu holen. In der Umkleide angekommen, war ich erleichtert endlich meine normalen Sachen wieder anziehen zu können. Auch wenn ich morgen diesen Fummel erneut anziehen musste. Meine restlichen Sachen zusammengepackt, machte ich mich auf den Weg Richtung Büro.

Dort klopfte ich leise an und trat nach einer Aufforderung ein. „Ich wollte noch schnell Ava holen und dann nachhause gehen. Also wenn ich sonst nichts weiter machen soll." „Ava heißt sie also.", stellte er fest. „Ja. Hatte...hatte ich das noch nicht erwähnt?", stotterte ich. „Nein hast du nicht. Ich habe nur vorhin, wo ich mit ihr allein war, festgestellt, dass ich gar nicht weiß, wie sie eigentlich heißt." „Oh. Das tut mir leid.", rieb ich mir die Augen. Ich war hundemüde und erschöpft. Vollkommen fertig von dem Tag. „Jetzt geh nachhause. Ich sehe dir an, wie müde und geschafft du bist. Wir sehen uns morgen Abend." „Das mach ich. Danke." Den Kinderwagen vor mir herschiebend ließ ich die Bar hinter mir. Ich wollte jetzt einfach nur noch nachhause ins Bett mit meinem Engel kuscheln.

Ich konzentrierte mich auf den Weg vor mir in der Hoffnung von niemanden angesprochen zu werden. Denn mit Kinderwagen war wegrennen doch noch etwas schwieriger als damals. Im Augenwinkel nahm ich wahr, dass ein Auto neben mir immer langsamer wurde. Das veranlasste mich dazu, etwas schneller zu laufen. Natürlich nicht zu auffällig. Unauffällig sah ich zu dem Auto rüber, aber das kannte ich nicht. Es war ein schwarzgrauer Dodge. Schließlich kam der Dodge 15 Meter vor mir zum Stehen. Scheiße! Da musste ich doch vorbei. Ich versuchte das Auto auszublenden und einfach weiter zu laufen. Fünf Meter vor dem Auto wurde die Fahrertür geöffnet. Verdammt! Während die Person ausstieg, blieb ich stehen. Ich konnte doch jetzt nicht weiterlaufen.

Mittlerweile lehnte der Mann am Kofferraum seines Autos. „Komm her Harper. Ich fahr dich nachhause." „Wer sind sie?", fragte ich panisch. Woher kannte die Person meinen Namen? „Komm her und finde es heraus.", forderte mich der Mann auf. Meine Hände verkrampften sich um den Griff des Kinderwagens und wurden schwitzig. „N...nein.", stotterte ich ängstlich. Was wollte er denn? „Jetzt stell dich nicht so an und komm her. Du willst sicher nachhause." „Wer sind sie denn?", fragte ich mit Tränen in den Augen. Konnte nicht einmal in meinem Leben etwas so laufen, wie ich es wollte? Dem Mann schien das Ganze zu lange zu dauern, denn er kam zielsicher auf mich zu gelaufen. Mit jedem Schritt, den er nach vorne machte, ging ich drei Schritte zurück.

Ich hörte die Person vor mir fluchen, dann wurde ich plötzlich in warme Arme gezogen. Ich stand stocksteif da, unmöglich mich auch nur irgendwie zu rühren. Wer war das denn? „Harper! Ich bins Elijah. Ich wollte dich nicht erschrecken." Um mich zu vergewissern, dass er es wirklich war, richtete ich meinen Blick nach oben. Nur um Sekunden später aufzuatmen. Gott sei Dank. Er war es wirklich. „Was...was machst du denn hier?", wollte ich verheult von ihm wissen. „Ich war auf dem Weg nachhause und hab dich gesehen. Da wollte ich dich fragen, ob du mitfahren willst.", antwortete er mir schuldbewusst. Es war nicht seine Schuld. Ich bin die Paranoide von uns beiden. „Warum hast du das denn nicht gleich gesagt. Weißt du was ich für eine scheiß Angst hatte." „Tut mir leid." „Schon gut.", schniefte ich ein letztes Mal.

„Na los. Ich fahr dich nachhause." „Das ist nicht nötig. Es ist nicht mehr weit." „Dann sieh es als Wiedergutmachung für die Angst, die ich dir eingejagt habe." Er würde vorher eh nicht nachgeben. „Okay." Somit liefen wir zusammen zu seinem Auto. Ein Dodge Charger. Jedenfalls stand das als Bezeichnung dran. Während Elijah den Kinderwagen verlud, setzte ich mich mit Ava unter meiner Jacke auf den Beifahrersitz und wartete. Kurze Zeit später fuhren wir los. Wir redeten während der Fahrt nicht bis auf die kurzen Anweisungen, wo es zu meiner Wohnung ging. Vor dem Mietshaus hielt Elijah das Auto an. „Hier wohnst du also.", stellte er mir eine indirekte Frage. „Ja. Aber erst seit Kurzem. Vorher hab ich bei einem Freund gewohnt." Daraufhin schwieg er.

The Fate of LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt