~♦️~ II. Wonder ~♦️~

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II. Wonder

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»Why would you ever kiss me?
I'm not even half as pretty
You gave her your sweater, it's just polyester
But you like her better
Wish I were Heather«

Unerwarteter Weise war die Klasse still, als sich das Amerikanische Mädchen vorgestellt hatte. Aber alle mochten sie. Bombardierten sie mit Fragen, ob sie einen Freund hätte und so einen lächerlichen Kram, den sie nichts anging. Er hatte erst gehofft, dass sich die Miya Brüder zurückhalten würde. So sah es auch erst aus, aber da hatte er sich gewaltig getäuscht.

Wie immer wurde er vom Gegenteil überzeugt. Er war sich zwar sicher, das Osamu der bessere Twin war, aber die Gene eines Miyas hatte er dennoch und war somit leicht zu provozieren. So auch heute. Wann gab es denn eigentlich mal einen Tag, an dem sich die Zwillinge mal nicht den Haaren hatten? Genau, keinen. Suna saß alleine an seinem Tisch in der Cafeteria, als es losging. Die beiden Hampelmänner kampelten mal wieder - genau vor Heather. Sie hieß mit Nachnamen, so weit sich Suna erinnern konnte, Cameron. Ein sehr seltsamer Nachname, aber möglich.

Das Training stand nun an, der Tag war bis jetzt der reinste Horror gewesen. Wenn man so einen Rückblick hatte. Sein bester Freund hatte sich nicht weiter mit ihm befasst, was ihn mehr oder weniger traurig machte. Es war ungewöhnlich, so fanden auch seine Teamkollegen, als er alleine den Clubraum betrat, sich umzog und ihn wieder alleine verließ. Sonst traf man immer Osamu und Suna zusammen an. Sie waren unzertrennlich.

Er wusste, dass er Heather jetzt schon nicht leiden konnte, obwohl er nicht ein Wort mit ihr gewechselt hatte. Klar, hatte sie ihm Blicke zugeworfen, was nicht sonderlich ungewöhnlich war, da das viele Mädchen taten. Seine Augen, sein Auftreten und seine extrem langen, hellen und dünnen Finger machten ihn besonders. Dazu kam natürlich dieses perfekt sitzende Pokerface, was er nur all zu gut beherrschte. Hatte ihm immerhin genug Zeit gekostet, es zu trainieren.

Natürlich waren ihm die Blicke der anderen nicht entgangen, die ihm teils besorgt, als auch verwirrt entgegen kamen. »Wo sind denn die Miyas?«, wollte Kita zu ihm gewandt wissen. Er zuckte bloß die Schultern. Wie gesagt, kein Mann großer Worte. Und es war auch nicht gelogen, er hatte da nur ein Gefühl wo sein bester Freund und sein Gegenstück sein könnte.

Kita bewarf ihn mit einem skeptischen Blick, was Suna lautlos seufzen ließ. »Ich habe nur eine Vermutung. Heute kam eine Austauschschülerin und die beiden waren Hin und Weg«, sprach er nur und sah ihm in die hellen Augen.

»Na schön, dann bekommen sie extra Runden.«, meinte er eher zu sich selbst und sorgte dafür, dass sich Suna unwohl fühlte. Er nickte dennoch nur und wandte sich dem Training zu.

Die Unanständigen Gedanken die er aufeinmal in seinem Kopf hatte, und nicht nur jetzt gerade, ließ sich nicht ausschalten. Der Gedanke daran, dass Osamu sich in Sie verlieben könnte und dazu sie sich noch vor seinen Augen küssten. Warum sollte er auch nicht? Lieber wollte er es sein, den er küsste. Aber warum sollte er ihn küssen? Er war nicht sonderlich hübsch, hatte nicht wirklich das, was Frauen hatten. Gott, er wollte nicht sagen, dass er nicht attraktiv wäre, aber Osamu stand nicht auf Jungen und er doch eigentlich auch nicht.

Er stellte sich vor, wie sie im kalten stehen würde, sie und er selbst würden frieren und dennoch würde Miya seiner Freundin die Jacke geben oder eben den Pullover. Er würde sagen, es wäre nur Polyester und würde sich wenige Schritte entfernen. Da wäre er sich sicher. Er würde dann mit dem Rücken zu ihm sagen, dass er sie mehr mag als seinen besten Freund und schlussendlich gehen. Mit dem Gedanken, dass er lieber an Heathers Stelle wäre.

Der Gedanke an sowas, war ihm unangenehm. Er mochte seinen besten Freund, aber warum wollte er ihn küssen oder besser, warum wollte er an Stelle von Heather sein? Wer weiß, vielleicht wollte Osamu auch nichts von der rothaarigen.

Er erwachte aus dem Tagtraum, als ihm Aran einen Schulterpatscher gab. »Hey, bist du noch hier oder bist du geistig schon unterwegs zu den Miya Brüdern?«, versuchte er zu scherzen. Suna verzog das Gesicht. Das war gar nicht lustig und eigentlich wollte er etwas sagen, als sie alle auf die Tür sahen. Kita stand mit den beiden am Kragen gepackten Miyas in der Tür.

Er wunderte sich, was denn passiert war. Er wunderte sich, was er alles in Gedanken verpasst hatte. Und er wunderte sich, wie es wohl ausgesehen haben musste, dass er nur da stand, den Blick zu Boden und den Volleyball in der Hand. Dieser rutschte ihm demonstrativ aus den Händen, als er Osamu ansah.

Er fühlte sich komisch, ihm war übel und er hielt sich eine Hand vor den Mund, um nicht aufzustoßen. Was nicht sehr viel brachte. Er sah weg, drehte sich in einer Geschwindigkeit um, die ihn schwindelig fühlen ließ und stürmte aus der Halle.

Was war los? Was fühlte er? Warum war ihm übel? Er hatte keine Antworten, aber was er wusste war, dass Heather ihn so fühlen ließ. Alles voran er denken konnte, war das er Heather nicht mochte und er Angst hatte - sehr große - davor, dass Osamu ihn verlassen könnte. »Scheiße«, fluchte er vor sich hin und stützte sich am Klo ab. Die Tür öffnete sich und er hörte die Schritte, die laut auf dem Boden widerklangen.

»Du sollst nachhause gehen, wenn es dir nicht gut geht und trotzdem kommst du. Ich hätte es verstanden. So wie immer!«, meinte Kita und legte eine auf seinen Rücken. Vorsichtig glitten seine Finger über den muskulösen Rücken, was man nicht erwartete.
»Tut mir leid, Kita-san«, flüsterte er. Er fühlte sich schlecht. Jeder wusste, dass man mit Problemen und Unwohlsein zu ihrem Captain kommen konnten, aber niemand tat es. Es war, wie als ob sie Kita nicht vertrauen würden. Dabei war das nicht mal der Fall, sie wollten nur nicht das Training ausfallen lassen und das sich jemand Sorgen machte.

»Kita-san, ich-«, wollte er anfangen, und kam langsam hoch. »Nein, schon gut. Es ist wegen Osamu, richtig?«, fragte er nach und sah ihn nahezu wissend an. »Woher-«, begann er wieder. Und wieder unterbrach ihn der weißhaarige. »Ich sehe es dir an. Dir geht irgendwas über ihn durch den Kopf. Sicher war ich, als du weggerannt warst, nachdem du Osamu gesehen hast« - »Tut mir leid«, flüsterte er und wusch sich den Mund. Kita's Hand lag noch immer auf seinem Rücken. Schenkten ihn wärme und Zuneigung.

Wish I were HeatherTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon