3 | Wächter der dunklen Krone

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Tatsächlich hatte ich meinem Verstand nachgegeben und war Kaden durch die riesigen Flure gefolgt, die alle etwas altmodisch gewirkt hatten, bis wir schließlich vor einer großen Tür angehalten hatten.

Kaden hatte diese nur geöffnet und mir anschließend angedeutet in den Raum einzutreten. Nun saß ich in einem der weichen Sessel, welche sich in diesem Büro befanden und durfte einer etwas älteren Frau ins Gesicht schauen, welche mich mit einem zaghaften Lächeln musterte.

Anscheinend wusste sie selber nicht ganz genau, wie sie auf mein plötzliches Auftauchen reagieren sollte.

Das braunhaarige Mädchen dagegen hatte sich ebenfalls in einen der Sessel sinken lassen und ihren Blick auf die ältere Dame gelegt, wobei mir aber nicht entging, wie ihre Augen für ein paar Sekunden immer wieder zu mir wanderten.

Damian lehnte dafür an einem Tisch und hatte seinen Blick starr auf der älteren Dame, als würde er darauf warten, dass sie etwas sagte, wobei er sie unterbrechen konnte.

„Vielleicht haben es dir Kaden oder Damian schon gesagt, aber ich bin Marian", unterbrach die Frau schließlich die Stille, worauf ich nur leicht nickte. „Wie heißt du denn?"

„Stella", brachte ich etwas abgehakt hervor, worauf Marian verständlich nickte. Dabei entging mir aber nicht die Enttäuschung, die etwas in ihren Augen mitschwang. Hatte sie etwa darauf gehofft, dass ich einen anderen Namen sagte?

„Komm zum Punkt Marian", durschnitt Damian schließlich die Stille, welche erneut eingetreten war. „Sie ist nicht Rosalia. Das ist uns mittlerweile allen klar. Wir sollten nun lieber Ideen sammeln, was wir machen können. Schließlich kann sich immer noch keiner von uns erklären, warum sie uns sehen kann und wieso sie der Punkt auf der Karte war, der die Signale ausgesendet hat"

„Bleib ruhig, vielleicht sollten wir unserem Gast erstmal erklären in was sie hier überhaupt verwickelt ist. Verlassen wird sie uns in der nächsten Zeit bestimmt erstmal nicht. Dafür hat sie zu viel gesehen"

„Was?", kam es nur panisch in mir hoch. Wollten sie mich etwa nun hierbehalten, wie als wäre ich ihre Geisel?

„Nein, keine Sorge Stella", probierte mich Marian etwas zu beruhigen, was meinen panischen Blick aber immer noch nicht dazu brachte zu verschwinden. „Wir wollen dir nichts Böses"

„Was wollt ihr dann?"

„Vielleicht erklären wir dir erstmal genauer, was du vorhin überhaupt gesehen hast und was wir überhaupt machen", redete Marian auch schon weiter, was mich nur dazu brachte langsam zu nicken. Wahrscheinlich wäre es das Beste mir erstmal ihre Erklärungen anzuhören, warum sie Dinge durch den Raum schweben lassen konnten und wie ich überhaupt hierhergekommen war"

„Du hast wahrscheinlich aufgrund zweier Herren bemerkt, dass wir nicht ganz normal sind", fing sie auch schon an und ich konnte sehen wie ihre Augen zu Damian und Kaden wanderten, welche aber nur ein Augenrollen von sich gaben.

„Und was seid ihr dann, wenn ihr keine Menschen seid?", platzte es auch schon aus mir heraus.

„Wir sind schon Menschen", mischte sich nun das braunhaarige Mädchen ein, wobei in ihrer Stimme ein leicht genervter Unterton mitschwang. „Wir sind nur nicht ganz hundert Prozent Mensch", schob sie noch murmelnd hinterher, was das Fragezeichen in meinem Gesicht aber nur noch größer werden ließ.

„Also seid ihr übernatürlich?"

„So in etwa", gab nun Kaden seinen Senf dazu und im nächsten Moment sauste ein Buch aus dem Regal und landete in seiner Hand. Mit aufgerissenen Augen starrte ich ihn an, wie er das Buch etwas in seiner Hand wog und ließ meine Augen anschließend zu dem Regal wandern, wo nun eine Lücke zwischen den Buchreihen war.

Dark CrownWhere stories live. Discover now