12 | Schlaflos

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Müde, aber trotzdem gleichzeitig irgendwie hell wach, wälzte ich mich auf dem Bett hin und her und strampelte anschließend die Decke bestimmt schon zum zehnten Mal von meinen Beinen, sodass sie am Ende des Betts zerknüllt liegen blieb.

Wir hatten noch etwas in der Bibliothek vorhin gesessen und nachdenklich in der Gegend herum gestarrt, bis Kaden irgendwann mit einem Seufzen gemeint hatte, dass wir uns lieber schlafen legen sollten.

Morgen könnten wir die Sache immer noch besprechen und am besten gleich auch noch Marian davon berichten, die in den nächsten Stunden aus Brooklyn zurückkommen sollte.

Zu meinem Pech jedoch fühlte sich mein Körper wie ausgelaugt an, aber ich schaffte es, trotzdem kein Auge zu zubekommen.

Alle zwei Minuten wälzte ich mich auf der Matratze herum und legte die Decke über meine Beine, sodass ich sie anschließend wieder wegstrampeln konnte.

Sogar als ich das Fenster geöffnet hatte, damit ein bisschen frische Luft hereinkam, konnte ich immer noch kein Auge zu machen.

Was war den bitte los mit mir?
Sonst konnte ich doch auch schlafen wie ein Stein. Warum ging das denn heute nicht?

Na ja, lag vielleicht daran, dass ich normalerweise nicht dabei war, wenn sich mehrer Wächter bekriegten und in ihre Einzelteile zerreißen wollten.

Mit einem Seufzen setzte ich mich etwas im Bett auf und strich mir die Haare aus dem Gesicht. Vielleicht würde mir etwas Wasser oder zu Essen helfen. Schließlich hatte ich den ganzen Abend kaum etwas zu mir genommen.

Schnell kletterte ich von dem Bettgestell und tapste dann durch den dunklen Raum, um zu der schweren Holztür zu kommen. Sobald ich durch den kleinen Spalt geschlüpft war, steuerte ich den Flur herunter, welcher nur von ein paar Kerzen erhellt wurde.

Gruselig war es hier ein für alle Mal und ich fragte mich immer noch, wie die Anderen hier eigentlich schon ihr ganzes Leben wohnen konnten. Es wirkte, wie als hätte man einmal eine Reise ins Mittelalter gemacht. Das es hier Netz gab, war irgendwie schon verwunderlich.

Aber gut, dass Haus befand sich mitten in New York City. Warum sollte es kein Netz geben. Abgesehen davon das es öfter mal einbrach.

Sobald ich an der Küche angekommen war, legten sich meine Hände auch schon auf die Türklinke. Jedoch stoppte ich im nächsten Moment, da ich Stimmen aus ihr vernehmen konnte.

Vorsichtig nahm ich meine Hand von der Klinke und spitzte meine Ohren etwas, damit ich genauer verstehen konnte, wo von dort drinnen gesprochen wurde.

Das es Damian und Kaden waren, hatte ich schon von Anfang an bemerkt, aber wollten sie sich nicht eigentlich auch hinlegen und ein bisschen schlafen?
Insbesondere für Damian wäre dies eine deutlich bessere Entscheidung.

„Ich hab bei der Sache kein gutes Gefühl", hörte man Damian grummeln, worauf anschließend erneut eine Schweigepause herrschte.
„Ich weiß, aber ich kann auch nichts daran ändern. Das mit Stella irgendetwas nicht stimmt, war mir auch schon von Anfang an klar"

„Irgendwas nicht stimmt?", kam es nun lauter von Damian. „Kaden, das Mädel ist vorhin fast in Lichtgeschwindigkeit hinter mir her gerannt und hätte mich beinahe überholt. Das alles auch noch in High Heels. Und du weißt, dass ich von uns allen der Schnellste bin"

Nun seufzte Kaden und man konnte deutlich heraushören, dass er auch nicht mehr weiter wusste.

„Ich weiß es echt nicht. Vielleicht besitzt sie mehr Dämonenblut als wir denken. Das ist immer möglich. Wir sollten einfach auf Marian warten. Sie kennt sich da am besten aus"

Dark CrownWhere stories live. Discover now