22 | reden, reden und noch mehr reden

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„Du weißt gar nicht,was man damit alle machen kann, wenn man es trainiert", murmelte Valencia und ließ ein Buch aus dem hintersten Regal zu sich sausen, worauf ich ihr neugierig dabei zu schaute.

Den kompletten heutigen Tag hatte ich in der Bibliothek verbracht und mir Bücher herausgesucht, die etwas mit der Geschichte der Wächter zu tun hatte.
Irgendwann war auch Valeria dazugekommen und hatte angefangen mir zu helfen, wobei sie aber mehr über andere Dinge quatschte, als die Bücher, welche ich eigentlich lesen wollte.

Natürlich kam ich nicht mal dazu sie zu öffnen und auch nur etwas in ihnen zu schmökern, da Valencia sogar noch am späten Abend mit mir in der Bibliothek saß.

Damian dagegen hatte ich den ganzen Tag über nicht gesehen und so auch kein einziges Wort mit ihm gewechselt.
Nur gestern beim Abendbrot war er dabei gewesen.
Jedoch auch wieder schnell verschwunden.

Langsam bekam ich deswegen echt Schuldgefühle, auch wenn ich wusste, dass ich eigentlich gar keinen Grund dazu haben sollte. Aber meine Gefühle wollten nun mal nicht anders.

„Ab und zu kann man auch mal etwas zerstören. Solltest du aber lieber lassen so lange du hier unter diesem Dach lebst", riss Valencia mich aus den Gedanken, worauf ich wieder zu ihr schaute und es im nächsten Moment auch schon Klirren hören konnte.

Verwundert wandte ich meinen Kopf und konnte sehen, dass nun die Blumenvase, welche sich einen Tisch weiter befunden hatte, in ihre Einzelteile zersprungen war.
„Oh-", murmelte ich nur und betrachtete die Scherben, des gepunkteten Porzellans, welche sich nun auf der Tischdecke ausbreiteten, die schon von dem Wasser ganz nass war.

Im nächsten Moment quietschte aber auch schon die Tür der Bibliothek und Kaden kam hereingeschlüpft.
Als er die kaputte Blumenvase entdeckte, sowie das Buch, was im nächsten Moment erneut durch die Luft sauste, zogen sich seine Augenbrauen etwas zusammen und ich konnte sehen, wie sein Blick etwas dunkler wurde.

„Stifte sie aber nicht noch an, Valencia. Sonst haben wir danach wahrscheinlich kein Dach über dem Kopf mehr"

„Keine Sorge", murmelte ich stattdessen nur als Antwort und beobachtete Valencia dabei, wie sie die Bücher wieder zurück in die Regale fliegen ließ. Zumindest die, die wir nicht brauchten.

„Ich kann mir schon vorstellen, dass dies euch noch mehr Probleme bereiten werdet, als ihr eh schon habt"
„Na ja, momentan haben wir glaube ich eher ein anderes Problem, dass ausnahmsweise auch nicht mit dir zu tun hat", murmelte er mit einem leichten Seufzen und ließ sich in den Sessel sinken, der uns gegenüber stand.

„Auf einer Scala von 1 bis 10, wie schlimm ist es?", hakte Valencia nach und drehte sich mit einer hochgezogenen Augenbraue zu ihrem Bruder um.
„Für dich ist es wahrscheinlich eine 10.000, weil du dann nicht mehr Party machen kannst"

Sofort verdunkelte sich Valencias Blick und ich konnte sehen, wie sie sich etwas aufsetzte. „Warte...kommt Mum nach hause?", fragte sie schließlich, worauf Kaden leicht mit dem Kopf nickte und seine Schwester nur scharf die Luft einzog.

„Mist"

„Ja, das habe ich mir auch gedacht. Aber Marian hat sie gebeten, herzukommen. Außerdem treibt sich Rosalia genau wie Santiago aktuell eh am meisten hier herum, weswegen auch das Bündnis beschlossen hat, dass sie hier herverlegt werden sollen.
„Hier her verlegt?", hakte ich etwas verwundert nach.

Es hörte sich so an, als wären ihre Mutter irgendeine Kriminellen, die in einen neuen Hochsicherheitstrakt gebracht werden sollten"

„Ja, sie arbeiten eigentlich überwiegend in LA für das Bündnis genau wie unser Vater. Aber aufgrund der ganzen Vorfälle, sollen sie nun von hier aus weiterarbeiten", erklärte Kaden, worauf ich langsam mit dem Kopf nickte.

Dark CrownWhere stories live. Discover now