30 | Gespräche und Gefühle

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„Du wirst nicht drum herumkommen etwas anderes anzuziehen. Wir gehen in einen Club, da kannst du nicht in Jeans und Shirt auftauchen, dass wäre modisch gesehen der größte Fehler den du begehen kannst", plapperte Valencia auch schon aufgeregt und kramte neben bei in ihrem Kleiderschrank herum.
Ab und zu schmiss sie etwas über ihre Schulter, sodass ich immer ausweichen musste, um am Ende nicht noch etwas ins Gesicht zu bekommen.

Auf einen blauen Fleck hatte ich heute Abend nämlich nicht mehr Lust und das schon gar nicht, wenn wir heute noch in den Club wollten oder besser gesagt Tibalt dort trafen.

Auch Damian hatte die Sache mit dem Club nicht ganz so gefallen, wie ich zuerst angenommen hatte.
Denn als wir gestern Abend alle zusammen in der Bibliothek gesessen hatten, musste er sich ziemlich über Tibalt aufregen.

Valencia hatte darauf nur gemeint, dass dies die angestaute Wut war, weil sie mich und ihn im Trainingsraum bei unserem Geflirte, wie sie es immer noch so schön nannte, unterbrochen hatte.

Darauf hatte sie sich von mir kein Augenrollen erspart bekommen.
Auch jetzt ließ sie mich mit dem Thema Damian aber auch Kaden nicht in Ruhe, obwohl die Sache im Trainingsraum bereits einen Tag her war.

„Schau mal, dass wäre doch etwas für dich, oder?", fragte sie und reichte mir einen Haufen an Klamotten heraus, worauf ich nur die Augenbraue hob.
„Nein, keine Sorge es ist nicht sonderlich kurz. Wir sind ja schließlich auch nicht zum Feiern dort, sondern wollen nur mit Tibalt reden"

„Das sagst du bestimmt jetzt und nachhher dürfen wir dich von der Tanzfläche ziehen", entgegnete ich, bevor ich ihr die Sachen abnahm, die sie mir hinhielt und auf das Bad zu steuerte.
„Du klingst ja schon wie Damian. Vielleicht ist es ja doch keine so gute Idee, wenn ihr so viel Zeit miteinander verbringt"

Aber bevor sie noch weitere Sachen hinzufügen konnte, hatte ich die Badezimmertür hinter mir geschlossen, sodass ihre Stimme nun verstummte.
Ich legte die Klamotten auf dem Rand der Badewanne ab, bevor ich anfing mich auszuziehen, um sie anschließend überzustreifen.

Valencia hatte sogar Recht gehabt. Das Outfit war nicht sonderlich freizügig, abgesehen von dem Ausschnitt, welches das schicke Top besaß. Glücklicherweise konnte ich diesen aber wenigstens einigermaßen mit der passenden Lederjacke verdecken.

Nur in den hohen Stiefeln musste ich noch das Laufen etwas üben, aber das würde ich sicherlich schnell hinbekommen.
„Na siehst du, ist doch gar nicht so schlimm, wie ih gesagt habe, oder?", vernahm ich Valencia auch schon sagen, als ich aus dem Bad wieder herauskam und die Tür hinter mir ins Schloss warf.

„Na ja, bei dir bin ich mir immer nicht ganz sicher, was du als freizügig einstufst, deswegen wollte ich auf Nummersicher gehen"

Nun schmunzelte sie etwas und klopfte auf einen Stuhl, den sie vor ihren riesigen Schminkspiegel gestellt hatte. Zögernd nahm ich auf diesen Platz, bevor ich ihr auch schon die Erlaubnis erteilte sich auf meine Haare zu stürzen.
„Also jetzt erzähl mal...", fing sie auch schon einen zweiten Versuch an, während sie mit der Haarbürste probierte mein Vogelnest zu bändigen, wie ich es gerne nannte, sodass sie es anschließend durchs Glätteisen jagen konnte.

„Was läuft da so zwischen Damian und dir?"

„Warum willst du das denn so genau wissen?", hakte ich stattdessen nur nach und zog etwas eine Augenbraue hoch, worauf ich sehen konnte, wie ihre Augen im Spiegel auf meine trafen und sie mich mit einem Schmunzeln betrachtete.

„Na ja, mir ist schon aufgefallen, dass mein lieber Bruder sich sehr für dich interessiert, aber auch Damian anscheinend nach einer gewissen Zeit ein Auge auf dich geworfen hat, wobei dies ja eher ungewöhnlich ist"

Dark CrownWhere stories live. Discover now