Switch {Minsung}

Kapitel 15

Es fühlt sich an als würde das Wasser mich verschlingen. Meine ganze Haut ist mit Schaum und Wasser bedeckt, meine Muskeln entspannen sich prächtig. Wegen der Hitze vergesse ich fast was mir heute passiert ist. Ich schließe meine Augen und lasse mein Kopf weiter nach unten sinken, ich muss die Luft anhalten. Das einzige, was ich wahrnehmen kann, ist wie ruhig es hier ist, das Plätschern vom Wasser ignoriere ich gekonnt. Seit ein paar Tagen haben wir ein Leck in der Dusche, weswegen wir nur noch baden gehen können, die Reparatur ist erst in einer Woche. Leider kann ich meine Luft nicht länger als 30 Sekunden anhalten, manchmal würde ich gerne für immer im Wasser bleiben ohne Sorgen oder Probleme.

" Jisung? Bist du fertig?" Gerade als ich mein T-Shirt anziehen wollte, erklingt Jeongins Stimme auf der anderen Seite." Ja. Warte eben, ich schließe auf." Ein schläfriger Jeongin kommt mir entgegen, er sollte früher schlafen gehen, diese Augenringe sind nicht mehr normal." Jeongin?" Fange ich an" hast du... mit Seungmin geredet?", kurz blickt er in den Spiegel und trifft meinen Blick, seine Ohren werden leicht rot." Ja habe ich" mit dieser Antwort habe ich nicht gerechnet. Eigentlich schiebt er gerne Dinge auf, ihm ist wohl dieses Thema wirklich wichtig. Knapp antworte ich mit " und?" Darauf folgt Stille. Er fängt an mit seinen Fingern zuspielen, mit seinen Ellenbogen stützt er sich am Rand des Waschbeckens ab und spricht endlich wieder mit mir. " Es ist so.", beschämt schaut er auf seine Handflächen und fängt an zu kichern. Er erzählte mir, wie es abgelaufen ist. Durch diese ganzen Informationen habe ich auf einmal eine andere Sichtweise bezogen auf Seungmin, vielleicht war ich doch etwas zu voreilig und misstrauisch ihm gegenüber.

Ich ging in mein Zimmer und warf mich wieder auf meinen Stuhl. Mir ist es immer noch peinlich, dass ich dachte, er würde kommen wie dumm kann man sein. Doch dann hatte ich die Idee. Ich fing an noch einen Brief zuschreiben, diesmal für die andere Person und ich bin mir fast zu hundert Prozent sicher, dass er kommt. Voller Elan schreibe ich den Brief und kann den kommenden Tag nicht abwarten. Morgen wird der Tag kommen, an dem ich vielleicht alles erfahre und meine Neugier stillen kann.