Kapitel 17

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Angewidert starrt er mich mit großen Augen an, sein Gesicht ist vor Ekel verzerrt. Ich verstärke meinen Griff an seinem Shirt, woher kommt auf einmal diese Wut? War sie schon immer in mir? Ich lass Hyunjin los und blicke ihn emotionslos an. ,,Ich wollte nur die Wahrheit erfahren.", fange ich an ,,Aber du tischt mir weiter lügen auf." Ich gehe einige Schritte nach hinten und fahre fort ,,Er braucht deine Hilfe nicht, niemand braucht sie. Das einzige was du tust, ist andere zu deinen Marionetten zu machen." Selbst ich bin fast eine von ihnen geworden. Er sagt nichts mehr und ich lasse ihm mit offenem Mund stehen.

Als ich außerhalb seiner Reichweite war, drehte ich mich um und rannte ganz schnell weg. Nicht, dass er mich verfolgt und verprügelt. Noch nie bin ich so schnell gelaufen.
War es richtig, ihm es zu erzählen? Warum dachte ich, dass er mir die Wahrheit sagen würde? Er ist hinterlistig und unberechenbar. Vielleicht... Viellicht ist er schuld an allem? Nein. Sonst wären sie nicht mehr miteinander befreundet.

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Mhh komisch. Jeongins Mum hat mir noch nicht geschrieben. Am besten sollte ich ihr schreiben, wie die Lage ist.
Oh Scheiße.
Mein Handy und der Haustürschlüssel sind weder in meiner Jackentasche noch in meiner Hosentasche. Wie konnte ich das nicht bemerken?! Noch schlimmer. Niemand ist Zuhause, der mir die Tür aufmachen kann. Und keine Ahnung, wie spät Jeongin nach Hause kommt.

Ich probiere mein Glück und Klingel trotzdem einmal.
Ein zweites Mal.
Aller guten Dinge sind Drei!
... Noch einmal kann nicht schaden.

„HALLO!" mit meiner Stirn lehne ich mich an der Haustür an und Klingel im Dauer Chor. Ohne Unterbrechung. Ab dem dreizehnten Mal habe ich aufgehört mitzuzählen. Es wird auch langsam kälter und meine Finger tuen von dem ganzen Geklingel weh. Wahrscheinlich stehe ich hier schon eine halbe Stunde oder weniger. Nicht nur meine Kraft lässt nach sondern auch mein Gehirn. Es war schon alles stressig genug.

Langsam lasse ich mich an der Tür hinunter gleiten und setze mich auf den Fußabtreter.
Was ist das? Irgendetwas spüre ich an meinen Hintern, es muss unter dem Treter sein.
Ich kann meinen Augen kaum glauben. Der Ersatzschlüssel. Die ganze Zeit. Unter mir. Die ganze Zeit-

Atmen Jisung. Es ist nichts passiert, nur dass du hier draußen standest obwohl du längst hättest drinnen sein können. Ach ja wie sehr ich diese Zufälle liebe. Kurz betrachte ich den Schlüssel, gebe ihm einen kleinen Kuss und stecke ihn ins Schloss. Er passt perfekt. Meine ,,Freuden"tränen halte ich zurück. Ich drehe den Schlüssel und öffne gelassen die Tür.

Mit einem ,,liebevollen" Fußtritt schließe ich die Tür, der Aufprall war leiser als erwartet. Auf der Treppe überspringe ich jede zweite Stufe, um schneller oben zu sein. Mein Handy hängt am Ladekabel. Stimmt! Ich hatte es Übernacht geladen und vergessen zur Schule mitzunehmen.

3 neue Nachrichten ' Hallo Jisung. Wie geht es euch und wurde die Dusche schon repariert? Was macht ihr Morgen? Ich komme bald zurück. LG', ' Hey', ' vergiss nicht Morgen ist die Party nh'. Ich glaube, es ist klar, von wem diese Nachrichten sind. Eine kleine Lüge wird jetzt nicht die ganze Welt verändern 'Hallo, uns geht es gut und nein er war noch nicht da. Wir wissen noch nicht was wir Morgen tun wollen'. Felix antworte ich mit einem GIF. Er antwortet mir auch mit einem. Wir beide freuen uns.

Diese Party wird mir bestimmt gut tun. Vielleicht werde ich auch etwas trinken aber nur in Massen. Ansonsten fange ich noch an zu tanzen und zu singen. Das wäre peinlich. Ein wenig tanze ich schon gerne, aber wenn ich betrunken bin, sieht die Welt ander aus. Zum Glück habe ich Felix bei mir, dann wird schon nichts passieren.

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