Kapitel 31

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Wincent

Dass wir nach meinem super spontanen, ungeplanten Antrag im Bett landeten, war ja auch mal wieder typisch für uns. Aber ich liebte diese Leichtigkeit zwischen uns. Als ich wieder aufwachte, war es schon stockfinster draußen, also es musste mitten in der Nacht sein. Ich rollte Emma von meinem Arm runter und hangelte nach meinem Handy. 23:56 Uhr. Noch vier Minuten bis zu ihrem Geburtstag. Perfektes Timing, lobte mich meine innere Stimme. Ich huschte schnell ins Bad, nahm auf dem Rückweg zwei Flaschen Bier aus dem Kühlschrank- Emma war genauso wenig für Blubberbrause zu haben wie ich- und holte zum Schluss noch den Ring aus meinem Kleiderschrank. Den hatte ich ja im Eifer des Gefechts vergessen, auch mal wieder typisch. Ich drapierte alles vor Emmas Bettseite und setzte mich zu ihr. 23:59 Uhr. Vorsichtig strich ich ihr über die Wange, um sie aufzuwecken. Langsam kam Bewegung in ihren Körper und sie blinzelte mich aus ihren müden Augen an. 

„Hey...alles Liebe zum Geburtstag, mein Schatz", flüsterte ich und drückte sie an meine Brust. „Danke", nuschelte sie und strich sich über das Gesicht, als ich sie losließ. „Haben wir echt so lange geschlafen?", meinte sie, als sie langsam wacher wurde. Ich nickte. Kein Wunder nach der Anstrengung, aber diesen Spruch kniff ich mir. „Anstoßen?", schlug ich vor und hielt Emma ein Bier hin. Wir stießen an und ich nahm einen besonders großen Schluck, bevor ich die Schatulle aus meiner Hosentasche zauberte. „Ich hab da noch was für dich...", meinte ich und hielt ihr die Schachtel hin. Überrascht griff sie danach und bewunderte den Ring. „Du hast das echt gemacht, oder?", murmelte sie, „ich hab das nicht geträumt." Schmunzelnd schüttelte ich mit dem Kopf. „Ich machs auch gern nochmal, wenns sein muss...wobei das dann das vierte Mal wäre, nur so fürs Protokoll." Emma grinste mich an. „Du bist wirklich völlig verrückt", meinte sie, während sie sich den Ring ansteckte. „Wow", machte sie und betrachtete ihre Hand aus jedem erdenklichen Winkel. „Das meintest du also mit ‚es lohnt sich nicht meinen Namen anzukleben'", stellte sie fest.

„Das war eigentlich nur n blöder Spruch, aber im Grunde schon...aber wir müssen ja nichts übers Knie brechen", erwiderte ich. Sie kletterte auf meinen Schoß und vergrub ihre Finger in meinen Haaren. „Klingt gut. Ich bin gern einfach nur die zukünftige Mrs. Weiß- zumindest fürs Erste", grinste sie. Das Kribbeln in meinem Bauch wurde augenblicklich stärker, wenn sie das so sagte. Mrs. Weiß. Wow. „Das klingt schön, wenn du das so sagst", flüsterte ich und ließ meine Finger über ihren nackten Rücken gleiten. Emmas Augen leuchteten mich an. „Mhm, find ich auch", nuschelte sie und legte ihre Lippen sanft auf meine. Sie intensivierte den Kuss relativ schnell und schob ihre Zunge verlangend zu meiner. Ich grinste in unseren Kuss hinein. „Du kannst auch nicht genug kriegen, oder?", nuschelte ich und ließ mich ins Bett zurückfallen. „Vielleicht ist es anders mit einem verlobten Mann?", stellte sie eine Gegenfrage. Ich musste lachen. „Ach Emma", seufzte ich. Sie machte mich fertig, fix und fertig.

„Und? Wars anders?", schmunzelte ich wenig später in Emmas Haare. Ihr Kopf lag auf meiner Brust und ihre zarten Finger strichen über meine Seiten. Sie schüttelte nur mit dem Kopf. „Bist halt immer noch der gleiche super Typ, ne", erwiderte sie. Ihre blöden Sprüchen waren einmalig, echt. Irgendwie war ich auf einmal nicht mehr so müde und Emma ging es wohl genauso, denn sie hangelte nach meinem Laptop und öffnete Netflix. „Wo waren wir stehen geblieben?", fragte sie, aber ich hatte keine Ahnung. Das war schließlich fast ein Jahr her, dass wir das letzte Mal zusammen eine Serie geschaut hatten. Emma startete einfach irgendeine Folge mittendrin und ich muss wohl doch dabei eingeschlafen sein, denn als ich am nächsten Morgen aufwachte, war die Bettseite neben mir leer. Aber ich hörte das Radio in der Küche und die Kaffeemaschine mahlen. Ich drehte mich nochmal um und checkte Instagram und WhatsApp, bis Emma in der Tür auftauchte. „Bist du doch schon wach", meinte sie und hielt mir meine Kaffeetasse hin. Der Ring an ihrem Finger sah gut aus, stellte ich fest. „Moin", murmelte ich und drückte ihr einen kurzen Kuss auf die Lippen. Ich hatte gehofft, sie würde den Kaffee bei mir im Bett trinken, aber sie war schneller wieder verschwunden, als ich gucken konnte. Scheinbar hatten wir Einiges zu tun, bis Linda und Marco heute Abend vorbeikommen würden. 

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