20. Kapitel

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Clary

Die Gartenparty ist schon im vollen Gange. Wie sich herausstellte, hat Alec viele weitere Verwandte. Cousinen, Cousins, Tanten und Onkeln, alle sind gekommen.

Es herrscht eine ausgelassene Stimmung, obwohl man merkt, dass die Männer in der Familie eher die kalten Typen sind und keine, welche ihre Emotionen offen preis geben. Aber nichtsdestotrotz wird viel gelacht und auch das eine oder andere Glas wurde getrunken.

Gerade zieht mich Alec von einer seiner Cousinen weg und schleift mich auf die provisorische Tanzfläche. Es läuft ein langsameres Lied, wodurch ich meine Hände hinter seinem Nacken verschränke und er sie auf meine Hüfte legt und mich damit näher zu sich zieht. Ich lehne mein Gesicht an seine Schulter und er stützt sein Kinn auf meinem Kopf ab. Engumschlungen bewegen wir uns ruhig zur Musik.

Nach einer Weile bemerke ich, dass viele Blicke auf uns liegen. Auch Alecs Mutter beobachtet uns mit einem sanften Lächeln.

"Hey Alec. Wieso beobachten uns alle?", flüstere ich leise.

"Lass sie doch. Wahrscheinlich aber, weil du die erste Frau bist, die ich in mein Herz gelassen habe. Und das weiß meine ganze Familie.", haucht er.

Bei seinen Worten überzieht eine leichte Röte mein Gesicht.

Ich hebe meinen Kopf, um ihm in seine wunderschönen Augen blicken zu können. Dadurch sind sich unsere Gesichter sehr nah und ich kann nicht anders, als ihn zu küssen. Es ist ein sanfter und kurzer Kuss.

"Ich liebe dich.", murmle ich an seinen Lippen.
Alec reißt seine Augen geschockt auf, danach bildet sich aber ein glückliches Grinsen auf seinen wundervoll weichen Lippen.

"Ich liebe dich auch, mi princesa.", erwidert er und hebt mich hoch. Gemeinsam dreht er uns im Kreis, was mich zum lachen bringt. Dann setzt er mich wieder ab, stiehlt mir noch einen sanften Kuss und führt mich zum Buffet, wo wir uns süße Häppchen nehmen und verspeisen.

Danach unterhalte ich mich noch etwas mit zwei seiner Cousins. Die beiden sind Zwillinge und erzählen mir von ihren Freundinnen und bitten mich um Rat für Date Ideen.

Ich bin zwar persönlich eher der Typ, der nicht so kitschige Sachen mag, sondern lieber einen Filmeabend macht, als das man sich auf eine Picknickdecke setzt und dann so sein Date verbringt. Ich würde auch eher ein Fastfood Restaurant bevorzugen, als ein schickes Abendlokal, mit Abendgarderobenpflicht. Aber jeder ist anders und so gebe ich mir alle Mühe, den beiden jungen Kerlen zu helfen.

Nach einer weiteren Stunde ist mein Mund so trocken, dass ich definitiv erwas zu trinken brauche. Am Buffet treffe ich auf Alec, welcher mich sanft anlächelt und mich in seine Arme zieht, während ich mir Wasser in ein Glas einschenke.

Gerade stelle ich das Glas wieder auf den Tisch, da trifft mich plötzlich eine eisige Kälte.

Als ich an mir herunter schaue, erkenne ich, dass mir irgendwer eine Limonade über geschüttet hat.
Neben mir erblicke ich das Dienstmädchen, welche mich immer feindselig anblickt. Heute hat sie ein komisches Glitzern in den Augen welches ich nicht identifizieren kann, als sie anfängt zu sprechen. "Oh mein Gott, das tut mir jetzt aber wirklich leid.  Das wollte ich nicht.", irgendetwas in ihrer Stimme lässt mich an der Ernsthaftigkeit ihrer Worte zweifeln.

Aber da ich es nicht schlimm finde, beruhige ich die junge Dame nur.
Dann wende ich mich an Alec und meine, dass ich mir schnell was anderes anziehe. Ohne auf eine Antwort zu warten verschwinde ich schon in der Villa.

Im Badezimmer dusche ich mich kurz ab, da die Limonade ganz schön klebt. Danach schlüpfe ich in ein rotes Sommerkleid mit weißen Blümchen.

Gerade trete ich wieder in das Schlafzimmer, als die Tür aufgeht. Zuerst denke ich, dass es Alec ist, aber stattdessen erkenne ich die Frau, welche mich abgeschüttet hat.

Verwirrt blicke ich sie an, als mir ein irres Funkeln in ihren Augen auffällt und ihre Lippen ziert ein psychopathisches Grinsen, welches mir definitiv Angst macht.

Mit langsamen Schritten kommt sie auf mich zu und zückt plötzlich ein Messer hinter ihrem Rücken. Das Licht spiegelt sich in der scharfen Klinge.

Automatisch weiche ich zurück und versuche mehr Abstand zwischen uns zu bringen.

"Was soll das? Ich habe dir nie etwas getan.", versuche ich sie zu beruhigen.

Sie aber bricht in ein hysterisches Lachen aus und antwortet mit schriller Stimme: "Nie etwas getan? Du willst mir Alec wegnehmen. Er gehört mir. Nur mir allein. Und damit wir glücklich werden, musst du eben aus dem Weg geschafft werden. So wird er auch erkennen, dass er dich nicht braucht."

Diese Frau ist verrückt. "Lass das doch ihn entscheiden. Dafür muss niemand verletzt werden."

Diesmal antwortet sie nicht, sondern greift nach einer kleinen Vase, die auf einer Kommode neben ihr steht und wirft sie auf mich. Im letzten Moment kann ich noch ausweichen, sodass das Keramik Stück an der Wand landet und in tausenden Teilen zerbricht.

Das Blöde ist, dass ich immer weiter zurückweichen muss und somit in die Scherben trete. Den Schmerz ignorierend versuche ich auf der Seite auszuweichen, aber sie packt mich am Arm und schubst mich zu Boden.

Ich kann mich gerade noch abrollen. Schnell springe ich wieder auf und versuche zur Tür zu gelangen. Aber da spüre ich einen stechenden Schmerz in meinem Oberschenkel, der mich für kurze Zeit lähmt. Kurz darauf spüre ich eine warme Flüssigkeit mein Bein hinunter laufen.

Mit einem Blick nach unten wird meine Vermutung bestätigt. BLUT. Dazu steckt jetzt auch noch ein Messer in meinem Oberschenkel.

Hinkend will ich meinen Weg fortsetzen, aber da trifft mich ein dumpfer Schlag auf die Schläfe und ich kippe vorne über.

Mein kompletter Körper schmerzt und ich fühle mehr von dieser warmen Flüssigkeit auf meiner Haut und meine Kleidung wird ebendalls voll gesogen.

Ich höre noch, wie sich das hysterische Lachen entfernt, danach wird alles schwarz.

Auch der Schmerz rückt langsam in den Hintergrund.

Ein schwarzes Nichts umfängt mich und bringt meinen Herzschlag zum langsamer schlagen.

Hört er komplett auf?

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