11|das offizielle Verhör

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Jake

„Das ist doch Bullshit.", flucht Luke und verschränkt die Arme vor der Brust.
„Wohl eher für mich!", hält Mitch dagegen und schnaubt,„Ich dachte Jake teilt alles mit mir!"
Däumchendrehend sitze ich auf dem Sofa und seufze erschöpft, während meine Mitbewohner sich vor mir zerfleischen. Warum? Weil sie Idioten sind.
„Jetzt ist wohl klar, dass ich euer aller bester Freund bin. Ich bin der ultimative beste Freund.", prahlt Hunter und klopft sich stolz auf die Brust, dass Luke die Augen verdreht und Mitch ihn missbilligend betrachtet.
„Das war nur Zufall. Du warst zuhause und wir nicht.", hält er dagegen, dass Hunter seufzt und die Hände in die Hüften stemmt. Meine Daumen streifen sich, dass ich wieder von neu beginne meine Daumen umeinander kreisen zu lassen.
„Aber weiß ich vor euch, dass Jake eine Freundin hat oder nicht?" Luke und Mitch verstummen und sehen langsam zu mir, dass ich den Blick hebe und sie ansehe. Wir sind alle noch in unseren Pyjamas, denn es ist verdammte sechs Uhr morgens! Eigentlich wollten wir kurz frühstücken und uns zum Training aufmachen, aber Hunter hat die Bombe namens Ellie fallen lassen, als er Rührei zubereitet hat und jetzt hat Luke eine Krisensitzung im Wohnzimmer verlangt.
Sie diskutieren schon seit zehn Minuten darüber, warum Hunter vor ihnen von Ellie weiß und ich sie zuvor nie erwähnt habe.

„Seit wann hast du eine Freundin?", fragt Mitch an mich gewandt und sieht von oben auf mich herab, weil er und Luke wie zwei Tiger auf- und abgehen, statt sich zu setzen.
„'ne Woche."
„Warum wissen wir nichts davon?", hakt Luke nach und gestikuliert wild zwischen sich und Mitch.
„Weil es erst etwas über einer Woche ist.", wiederhole ich monoton, dass er die Augen verengt. Ich kann Luke in seinem Aufzug nicht ernst nehmen. Seine Schlafhose sitzt etwas schräg und seine Haare stehen in alle Richtungen ab. Er sieht aus wie verprügelt, nicht zuletzt, weil auf seinem Arm sogar blaue Flecken wegen dem Spiel ragen.
„Wer ist sie?"
„Ellie. Süße Brünette mit Sommersprossen um die Nase.", antwortet Hunter selbstgefällig, dass Luke ihn schubst und er in den Sessel fällt.
„Sei leise.", verlangt er.
„Mit dir hat niemand geredet.", brummt Mitch und Hunter sieht entsetzt von ihnen zu mir, doch ich unterdrücke mein Lachen.
„Warum macht ihr so eine große Sache draus? Ich habe jetzt eine Freundin, Hunter weiß es zufälligerweise als erster und das war's.", fasse ich zusammen.
„Erstens, hast du keine Freundinnen.", beginnt Mitch und hebt demonstrativ noch einen Finger, doch als er den zweiten Punkt nennen will, komme ich ihm zuvor.
„Luke hat doch auch seit Jahren keine festen Freundinnen mehr!", halte ich dagegen, doch das scheint nicht relevant zu sein.
„Zweitens", fährt Mitch unbeirrt vor,„hättest du es mir zu allererst erzählen sollen! Ich stehe dir doch am nächsten!" Luke zieht die Brauen hoch und dreht sich zu Mitch.

„Du stehst ihm gar nicht am nächsten. Wir kennen ihn viel länger.", entgegnet er, dass Mitch die Stirn runzelt.
„Was hat das denn damit zu tun? Ich bin der bessere Freund.", behauptet er, dass auch Hunter nun reagiert. „Weshalb das denn?"
„Weil ich nicht so impulsiv handle wie ihr.", erklärt Mitch ohne zu zögern, dass Luke und Hunter beide schnauben. Seufzend rücke ich tiefer in das Sofa und überlege, ob ich nicht noch weiter schlafen könnte, während sie sinnlos umher reden.
„Wann handle ich impulsiv? Ich bin ein Stratege!", beschwichtigt Luke entgeistert, dass Mitch zum Sideboard neben der Gartentür zeigt.
„Erinnerst du dich an die Vase, die dort mal stand, bevor du dich dazu entschieden hast sie nach einem schlechten Spiel quer durch das Wohnzimmer zu schleudern?", fragt Mitch und Luke wird still, doch es steht ihm in den Augen geschrieben, dass er gerade wild herumflucht. Hunter lehnt sich im Sessel vor und öffnet den Mund.
„Sag du nichts. Du handelst immer impulsiv, wenn wir nicht auf dem Eis sind.", kommt Mitch ihm zuvor und Hunter klappt den Mund wieder zu, denn es sind keine Lügen, die Mitch spricht. Hunter handelt wie es ihm beliebt und welche möglichen Konsequenzen sein Verhalten mit sich bringt, interessiert ihn nicht, bis diese Konsequenzen auftreten.
Zustimmend nicke ich und sehe zum Blu-Ray-Spieler, um die Uhrzeit abzulesen.

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