26|keine Abweisungen mehr

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Ellie

Jake: Dein Dad hasst mich.
Ellie: JAKE!

Augenrollend drehe ich mich wieder auf den Rücken und starre an die Decke hoch. Wie lange will er denn noch schmollen?
Seit heute Morgen schreibt er mir andauernd, dass mein Vater ihn auf den Tod nicht leiden kann, was nebenbei bemerkt eine totale Übertreibung ist. Ich gebe zu, mein Dad ist nicht gerade begeistert von ihm und ich kann ihm auch nicht versichern, dass er ihn besonders mag, aber hassen tut er ihn nicht.
Es hat viel eher etwas damit zutun, dass mein Vater viele Sportler als Studenten hat und mitbekommt, wie einige von ihnen drauf sind. Dann habe ich ihm einen Sportler angeschleppt, der möglicherweise seine Vorurteile manchmal traf und als er dachte er wäre ihn los, kam ich mit Jake um die Ecke.
Dennoch ist es nicht fair von ihm Jake gegenüber so ignorant zu sein, das weiß ich.

Jake: Er HASST mich!
Ellie: Nein, Dickerchen.
Jake: Dann kann er seine Liebe aber echt gut verstecken.
Ellie: Wo bist du? Hast du nichts zutun??
Jake: Ich bin zuhause und versuche zu lernen, aber jedes Mal, wenn ich in meine Notizen sehe, frage ich mich, ob ich das überhaupt machen brauche. Schließlich bin ich Sportler.
Ellie: So meint er das doch nicht.
Jake: Er hat es genau so gesagt.
Ellie: Komm drüber hinweg, Mann! Mein Dad ist nur so, weil ich jetzt frisch aus einer anderen Beziehung komme.
Jake: Dann bist DU das Problem.
Jake: Und trotzdem hasst er mich.

Grölend lege ich mein Smartphone neben mich und überlege zu ihm zu fahren. Wer hätte gedacht, dass Jakes ganzes Selbstbewusstsein durch ein Essen mit meinem Vater zerstört werden kann? Ich jedenfalls nicht.
Mein Handy vibriert wie verrückt, doch ich gucke mir seine dummen Nachrichten nicht mehr an, sondern stehe auf und mache mich fertig, um zu ihm zu fahren.
Zum Glück habe ich Tanja im Flur abgefangen und ihr Auto bekommen, dass ich in Ruhe zu ihm fahren und mich darauf vorzubereiten kann sein Selbstbewusstsein wie ein Puzzle wieder zusammenzufügen.
Es ist windig und die Sonne liegt hinter dicken, grauen Wolken, die jeden Moment einen Haufen Regen runterlassen können, dass ich mehrmals die Klingel betätige, doch mir macht einfach keiner auf. Ob er gelogen hat und niemand zuhause ist. Vielleicht meint er mit Zuhause auch sein Zuhause in Lansing. Aber er hat nicht erwähnt, dass er heute seine Mom besucht.
Mit einer Hand klingle ich und mit der anderen hämmere ich gegen die Tür, dass sie endlich aufgeht und Mitch mit zwei Wasserflaschen in der einen Hand vor mir steht. Er runzelt die Stirn und sieht mich von Kopf bis Fuß an.
„Ellie? Hey, komm rein."
„Hi. Funktioniert eure Klingel nicht mehr? Ich stehe schon seit Stunden vor der Tür!", frage ich sofort und eile ins schöne Warme hinein.
„Doch, die funktioniert. Wir sitzen nur draußen.", erklärt er, dass ich verwundert die Stirn runzle.
„Bei diesem Wetter?" Er nickt seufzend.
„Unsere Vermieterin macht uns einen Kopf kürzer, wenn drinnen geraucht wird.", fügt er hinzu, dass ich wissend nicke, bevor ich ihm durch das Wohnzimmer und zum Garten folge.

Jake sitzt mit Hunter, Luke, Adam und Jase auf der Terrasse und während er mit verschränkten Armen und finsterem Blick ins Weite sieht reden die anderen miteinander. Hunter und Adam sehen sich etwas auf dem Handy an und Luke zündet sich einen Joint an, während Jase bereits an einem zieht.
Ich habe noch nie mit Adam oder Jase geredet und kenne sie auch nur, aufgrund der Toilettengespräche, die ich des Öfteren schon überhört habe. Offenbar haben sie ganz geschickte Zungen und sind laut den vielen vulgären Details ihrer Abenteuer totale Aufreißer. Mit solchen Gesichtern, die ich vor mir habe und Körper, die ich erahnen kann, ist es auch nicht überraschend.
Luke legt das Feuerzeug auf den Tisch und sieht mich, dass er grinst, bevor er vom Joint zieht.
„Wen haben wir denn hier?"
Die anderen sehen nun ebenfalls zu mir und ich zwinge mich zu einem kurzen Lächeln, welches sich eher komisch, als begrüßend anfühlt.
„Jakejakes Freundin ist ja da.", stellt Adam fest, dass Jake ihm einen giftigen Blick zuwirft, bevor er mich wieder ansieht.
„Na endlich!", ruft er aus, dass ich die Brauen zusammenziehe.
„Ich habe dir doch gar nicht gesagt, dass ich herkomme.", merke ich an, denn eigentlich habe ich seine SMS für die letzte halbe Stunde ignoriert.
„Das ist aber das einzig vernünftige und wenn du willst, dann kannst du schlaue Dinge tun.", sagt er, dass ich die Lippen aufeinander presse und die Augen zusammenkneife, während ich überlege, ob ich ihn erst hauen oder gleich schon gehen sollte.

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