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Freitagabend tauchte Ahro zickig und mit Unterleibschmerzen bei mir auf. Sie hatte ihre Periode und ich dankte Gott stumm dafür. In dieser Zeit war sie sehr kuschelbedürftig, aber das konnte ich sehr gut mit meinem Gewissen vereinbaren. 

Ich holte uns etwas Leckeres zu Essen, welches wir gemütlich auf meinem Sofa verspeisten. Danach verkrochen wir uns ins Bett und schauten einen Film. 

Ahro war mir als Mensch sehr wichtig. Ich empfand eine tiefe Freundschaft für sie. Doch mein Herz gehörte nicht mehr ihr.


Als wir Samstag vor dem schicken Wohnkomplex standen und ich meinen Kopf die graue Fassade hochwandern ließ, musste ich erstmal schlucken. 

„Kommst du?", fragte Ahro, die die Glastür für mich aufhielt. 

Ich nickte und betrat das Gebäude. Vor dem Aufzug wartete schon der Makler auf uns.

„Sie müssen Herr Jeon und Frau Kim sein, richtig?", fragte er freundlich und streckte uns beiden die Hand entgegen, um uns zu begrüßen. 

Zu dritt betraten wir den Aufzug und standen schließlich vor der Wohnung, die wir uns anschauen wollten.

Die Wohnung war traumhaft. Für meinen Geschmack zwar etwas zu modern, aber mit ein bisschen mehr Holz und Leder, wie in meiner jetzigen Wohnung, würde man das schon wieder ausgleichen können. 

Ich legte ein Pokerface auf und zeigte nicht, dass die Wohnung mir gefiel. Ich hatte mir vorgenommen, dass ich heute keiner Wohnung zu sagen würde, egal wie schön sie war. Denn das bedeutete einen weiteren Schritt in Richtung Hochzeit.

Ich ertappte mich immer wieder dabei, mir vorzustellen, wie ich mit Tae gemeinsam diese Wohnung einrichten würde. Ich fragte mich, was ihm wohl gefallen würde. Wie unser Schlafzimmer aussehen würde. Wie wir unsere Kamerasammlung zusammenlegen und gemeinsam in einer großen Vitrine unterbringen würden.

„Und was sagst du?", fragte Ahro mich, nachdem der Makler uns ein paar Minuten allein gelassen hatte. 

„Ich weiß nicht. Die Wohnung ist schön und so, aber irgendwie würde ich mir gerne noch etwas anderes ansehen, um vergleichen zu können. Ich nehme nicht gerne das erstbeste, das weißt du", erklärte ich ihr. 

„Aber die Wohnung wird weg sein, wenn wir mit der Entscheidung warten", sagte sie schmollend. 

„Dann soll es eben so sein", sagte ich und drückte ihr sanft die Schulter.


Sonntag machte ich mich auf den Weg zum Training. Ich freute mich sehr, denn ich hatte das Training letzte Woche ja für Ahro ausfallen lassen. 

Diesmal war Tae schon alleine vorgegangen, damit es nicht wieder eine blöde Begegnung zwischen ihm und Ahro gab. Da es heute ein verregneter Tag war, trainierten wir nicht draußen, sondern in der Halle.

Alle waren schon da, doch sie hatten noch nicht angefangen zu spielen. Die Jungs saßen durchnässt auf der Bank. Ich begrüßte sie alle mit einem Handschlag. 

„Hey Jk, wie war die Wohnungsbesichtigung? Habt ihr die Wohnung genommen?", fragte Jin mich. 

Mein Blick huschte kurz zu Tae und ich konnte sehen, wie er gespannt meine Antwort abwartete. 

„Nein, haben wir nicht. Es war einfach nicht das Richtige", sagte ich schulterzuckend. 

Tae grinste von einem Ohr zum anderen.

Zur Abwechslung beschlossen wir Fußball zu spielen. Namjoon und Jin standen im Tor. Hobi und ich spielten gegen Yoongi und Tae. Ich liebte Fußball. Ich war wirklich gut darin. 

Wonach das Herz sich sehnt (boyxboy)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora