27 - card game

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Am Abend betrat ich zusammen mit Niall und Liam ziemlich aufgeregt den Gemeinschaftsraum im zweiten Stock. Ashton und Luke waren schon da, hatten uns die Plätze auf dem großen Sofa gesichert und auch schon einige Spiele ausgesucht. Mit Liam hatte ich nach dem Unterricht wie abgemacht geredet und ich hatte ihm von vorne bis hinten alles erzählt, was das Gespräch zwischen Louis und mir gestern Nacht betraf. Meinen besten Freund überraschte es nicht wirklich, dass Louis geglaubt hatte, das mein Leben perfekt sei, Zayn und er hatten es auch offenkundig oft genug kommuniziert, aber Liam schien dafür auch wirklich davon überzeugt, dass meine Anstrengungen der letzten Tage sich langsam bezahlt machten.

Er glaubte, dass ich Louis durch meine Worte langsam aber sicher davon überzeugen konnte, das mein Leben eben nicht so perfekt war, wie er glaubte und das ich wirklich ernsthaftes Interesse daran hatte, zu helfen und ihn kennenzulernen. Außerdem empfand Liam es als eine gute Idee, Zayn und Louis heute Abend eingeladen zu haben, er sah das Gespräch ebenfalls als guten Grundstein, einen Neustart zu wagen und das machte mir wirklich große Hoffnung, dass die beiden heute auftauchen würden und wir vielleicht irgendwann sogar Freunde werden könnten. Wie Niall Liam und mir schon bei unserem Einzug berichtet hatte, die beiden waren es nicht gewohnt, dass man sich für sie interessiert, aber ich war sehr bereit, das zu ändern und ich glaubte, dass zumindest Louis langsam dafür bereit war, das Gefühl kennenzulernen. Ich verstand auch vollkommen, dass Zayn da noch skeptisch war, denn was auch immer sie erlebt hatten, machte es nun schwer für sie, dieses Vertrauen wieder zu fassen und ich wollte sie zu nichts drängen.

,,Na welche Farbe wird es heute?" Ich ließ mich neben Luke aufs Sofa fallen, der sich wieder einmal die Fingernägel lackierte und da ich das mittlerweile so gut wie jeden Abend sah, fragte ich mich langsam, ob mir Nagellack möglicherweise auch stehen könnte. Gemma hatte mir schon einmal angeboten, mir die Fingernägel zu lackieren, aber aus Angst, dass mein Vater es sehen könnte, hatte ich es abgelehnt. ,,Heute wird es gelb, ich muss aber bald in die Stadt und mir ein paar neue Farben kaufen, die zum Herbst passen", erzählte er grinsend und ich beobachtete neugierig, wie filigran er die Farbe auf seine Nägel auftrug. ,,Und welches Spiel wollen wir heute spielen? Monopoly?" Ashton sah in die Runde, weshalb ich das Wort ergriff. ,,Können wir vielleicht noch ein paar Minuten warten? Möglicherweise leisten uns heute zwei weitere Mitspieler Gesellschaft."

,,Klar, wer kommt denn noch?", fragte Ashton neugierig, woraufhin Niall nur grinste, denn ich hatte ihm schon beim Abendessen erzählt, dass ich Zayn und Louis eingeladen hatte und das schien er ziemlich toll zu finden. Auf der einen Seite fand ich es zwar auch irgendwie toll, auf der anderen Seite war ich aber auch einfach nur nervös, da ich nicht wusste, wie es zwischen Louis und mir weiterging, nachdem wir uns in der gestrigen Nacht mehr oder weniger ausgesprochen hatten und nachdem er mir heute Morgen eine Chance versprochen hatte. ,,Ich hab Zayn und Louis eingeladen, ich hoffe das ist okay für euch." ,,Natürlich, mehr Mitspieler sind immer besser", sagte Luke sogleich und lächelte mir kurz beruhigend zu, bevor er noch den letzten Fingernagel mit gelbem Nagellack überzog, ehe er die Flasche zudrehte. Mit jeder Minute die verging, wurde ich nervöser, immer wieder warf ich einen Blick zur Tür und als ich schon fast aufgeben wollte, öffnete sie sich.

Louis und Zayn traten ein und ich konnte irgendwie nicht wirklich in Worte fassen, was ich dabei fühlte, als sie auf uns zukamen. Auf jeden Fall war eine große Unsicherheit dabei, denn ich wusste nicht, wie wir uns nun verhalten würden, was Louis genau über mich dachte, ob wir nun Bekannte oder vielleicht schon auf dem Weg zur Freundschaft waren. All das war so vollkommen neu für mich, weil ich als Prinz nie die Möglichkeit gehabt hatte, mit Gleichaltrigen so sozialisiert zu werden. Einmal mehr musste ich feststellen, dass mir das wahre Leben vollkommen fremd war. Sofort rückte Niall beiseite, als er die beiden erblickte, schaffte damit Platz zwischen uns, sodass sich Louis neben mich und Zayn neben Liam setzte. Wieder konnte ich dieses Grinsen im Gesicht des Iren erkennen und ich fragte mich wirklich, was er sich dabei dachte.

Stranger To Love - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt