Mauvais |18|

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Mauvais
Adjective | Meaning:
bad; wicked

Jisung hätte nicht gedacht, dass der Tag so bald kam. Er hätte gedacht, er hätte noch Zeit. Zeit, ohne den anderen die Wahrheit sagen oder zeigen zu müssen. Er seufzte und hievte sich aus seinem Bett. Zum Glück durfte er das Krankenabteil verlassen und die Nacht in seinem Bett verbringen. Er verzog das Gesicht. Das würde ein wahrlich anstrengender Tag werden. Der Rest des Wohnheims Zwei schien nicht minder froh über den hohen Besuch, der bald hier eintreffen würde. Um zehn mussten sie in der Sporthalle sein. Er zerbrach sich schon seit dem gestrigen Tage den Kopf, was die Königin hier wollte. Hatte es mit dem Dämonenangriff zu tun? Möglich wäre es, doch auch das ergab wenig Sinn. Die Vampirin hatte haufenweise Angestellte, die für sie arbeiteten und diese dementsprechenden Wege erledigen konnten. Jisung seufzte schwer, als er sich neben Hyunjin setzte und Cornflakes vorbereitete. Die Stimmung war mies. Niemand sprach, jeder hing seinen Gedanken nach. Zurecht. Stray Kids würde ihr Oberhaupt treffen, da war es bestimmt normal nervös zu sein. Zumal sich die Königin nicht oft dazuherabließ, die Menschenwelt zu besuchen, besonders nicht eine gemischte Schule. Das war absurd. Die Absurdität dahinter fand er schon beinahe lächerlich. Normalerweise kam die Vampirkönigin nur zu wichtigen Anlässen, ansonsten verließ sie ihr Anwesen nicht. Er schüttelte den Kopf und besann sich auf sein Essen, welches schon matschig wurde.
"Seid ihr der Königin schon einmal begegnet?", fragte Seungmin Chan, Changbin und Minho, während der Rest ihren Blicken folgten. Für einige Momente herrschte Stille, nur Jeongin ließ sich nicht vom Kauen abbringen.
"Ich nicht", sagte Changbin und Chan schüttelte ebenfalls den Kopf.
"Ich habe sie schon mal getroffen", sagte Minho.
Die Anwesenden sahen ihn aufmerksam an. Sie wollten mehr erfahren.
"Es war zu einem der letzten großen Dämonenkriege vor hundertfünfzig Jahren. Zu der Zeit bin ich gerade durch das Land gestriffen. Und da bin ich ihr begegnet. Sie war eindrucksvoll. Sie hat mich mehr oder weniger rekrutiert und ab diesem Zeitpunkt hatte ich endlich eine sinnvolle Verwendung für meine Kräfte."
Jisung beobachtete die anderen. Sie hingen an Minhos Lippen, so gebannt, dass wahrscheinlich ein Meteorit neben ihnen einschlagen könnte, es würden sie nicht kümmern.
"Nach Jahren des Suchens hatte ich jemanden gefunden, der mich lehren konnte damit umzugehen, ohne Angst zu haben, ohne vor mir wegzurennen."
In Minhos Augen glitzerte etwas, dass Jisung bisher noch nie bei ihm gesehen hatte. Respekt.
Der Blonde überlegte. Die Vampirkönigin hatte ihm beigebracht mit seiner Kraft umzugehen und sie haben zusammen den letzten Krieg geführt. Und gewonnen, wenn man in Betracht zog, dass es seitdem keinen Dämonenangriff mehr gab. Gut, außer die eine Ausnahme in der Schule.
Chan löste sich von Minho und schaute auf die Uhr.
"Leute. Es wird Zeit."

Die Sporthalle war randvoll mit Schülern und Lehrern, als sie geschlossen den Saal betraten. Sie hatten Glück im Unglück und ergatterten noch einige Plätze in der erste Reihe. Nicht ganz optimal, da die Vampirkönigin sie dann alle im Blick hatte, aber nicht zu ändern. Jisungs Augen wanderten nach oben. Zwei Reihen über ihm entdeckte er San und Wooyoung, die ihm zu wanken. Er winkte zurück. Vor ihnen war ein Podest aufgebaut, alles war perfekt zurechtgerückt. Kein Makel, kein Fehler. Er schaute zur Uhr. Noch zwei Minuten. Dann würde sie vor ihnen stehen. Er nestelte nervös an seinem Hemdsaum herum. Warum war er so aufgeregt? Es war doch nur ein Besuch. Vielleicht lag es an der Stimmung. Sie war irgendwie beängstigend still. Die Schüler unterhielten sich im Flüsterton, als würden sie hoffen, niemand konnte sie verstehen.
Und dann erschien sie.
Ihr im Wind wehender Mantel, machte ihrem Auftritt alle Ehre, als sie mit festem Schritt auf die für sie ausgelegte Bühne lief. Sie war eine Naturgewalt. Elegant, grazil, mächtig. Sie war makellos. Ihre langen schwarzen Haare hatte sie zu einem Seitenzopf geflochten, was ihr eine verspielte und doch strenge Ausstrahlung verlieh. Nachdem sie an dem Pult zum Stehen kam, suchten ihre Augen die Menge ab.
Und als ihr Blick an ihm hängen blieb, schluckte er hart.
"Hallo, Jisung", grinste sie und zeigte ihre perfekten Vampirzähne.
"Hallo, Mutter."
Für einen Moment blieb die Zeit in der Sporthalle stehen. Für einen Moment vernahm Jisung einen kalten Luftzug, der ihm den Schock der Anwesenden entgegen wehte. Ein Raunen ging durch die Lehrer- und Schülerschaft, während Jisung versuchte Minhos Blicke und die der anderen zu ignorieren.
"Das ist jetzt aber keine herzliche Begrüßung. Du hast deine Mama vier Monate nicht gesehen. Komm her."
Er wollte sich sträuben. Er wollte gegen ihre Magie ankämpfen. Doch das konnte er nicht, schließlich war sie das stärkste Wesen auf der Erde. Jisung stemmte sich mit seinen Füßen gegen den Boden, allerdings fegte er schon über ihn. Ihre Macht, welche unter anderem telepatische und telekinetische Fähigkeiten beinhaltete, ließ ihn wie von allein zu ihr herüber 'fliegen', dass er nichts tun konnte. Ihre Umarmung war vertraut und doch fremd, vielleicht lag es an ihrem langem Nicht-sehen. Er wusste es nicht. Jisung zog unbewusst den Geruch seiner Mutter in sich auf. Sie roch nach Heimat und Zimt. Warum fiel ihm das erst jetzt auf? Innerlich verdrehte er die Augen. Diese ganze Situation war mehr als nur bizarr. Sie löste sich und schickte ihn in Windeseile wieder zurück an seinen Platz. Minhos Augen brannten sich förmlich in seinen Nacken, woraufhin er sich schütteln musste.
"Mich haben beunruhigende Nachrichten ereilt", fing sie an. Ihre Stimme klang kälter, distanzierter, tödlicher.
"Dämonen Sichtungen und Angriffe häufen sich in dieser Gegend immer mehr, was mich, als die Vampirkönigin, dazu bringt für Aufklärung, Sicherheit und Verständnis zu sorgen."
Jisung hustete kurz. Er glaubte ihr kein Wort. Früher hätte sie nicht so gehandelt. Früher kümmerte sie die Menschenwelt kein Stück, wo jetzt dieses noble Verhalten herkam, war ihm schleierhaft.
"Ich werde einige meiner fähigsten Leute hier stationieren und mir das Geschehen noch einige Tage ansehen. Die Lehrerschaft und ich tun unser möglichstes, um weitere Angriffe zu vermeiden."
Bei dieser Erwähnung blickte sie ihm direkt in die Augen. Er senkte den Blick.
Verdammt. Sie würde noch bleiben.
"Ich werde es nicht schön reden und euch auch nicht außenvorlassen. Es könnte Krieg geben, also nehmt euch in Acht. Geht nicht allein in den Wald, haltet euch auf dem Schulgelände auf und wenn ihr einem Dämonen begegnet: Lauft, lauft,  so schnell ihr könnt."
Die Menge begann unruhig zu werden.
Seine Mutter brachte sie mit einer bloßen Handbewegung zum Schweigen.
"Habt ihr noch Fragen?"
Einige Hände schnellten nach oben. Seine Mum deutete auf eine Schülerin.
"Sind Sie wirklich seine Mutter?", fragte sie, was Jisung die Augen verdrehen ließ. Nur, weil er ein Mensch war, hieß das noch lange nicht, dass er log. Mutation wurden in ihrer Welt nicht immer auf die Kinder übertragen, obwohl es dennoch ein Phänomen war. Seine Mutter lächelte kurz.
"Natürlich Schätzchen, das beweisen die achtzehn Stunden Wehen und die Geburtsurkunde!"
Viele der Schüler kicherten und Jisung wünschte sich, ein Loch würde sich unter ihm auftun, dass ihn verschlang.
Danach wurde sie entlassen und der Blonde suchte schnellstmöglich das Weite, damit er keinem der Schüler eine Erklärung schuldete und er seiner Mutter nicht begegnete.

Wohnhaus Zwei lag in vollkommener Stille, als er durch die Tür trat und direkt in die Küche rannte. Er suchte die Schränke ab. Irgendwo hier musste er sein. Da!
Er nahm die Flasche hervor und spazierte in den Gemeinschaftsraum. Die Schüssel mit der Schokolade befand sich direkt vor ihm.
"Wein ist nicht gut für dich", ertönte es neben ihm. Er verdrehte genervt die Augen und stöhnte laut auf.
"Zu den Sternen, Minho! Alles ist schädlich für mich. Ich sterbe so oder so. Also lass mich Schokolade essen und Wein trinken, damit ich diesen Tag weiterhin überstehe."
Er riss die Arme hoch, als würde er beten und senkte seinen Oberkörper nach vorn.
"Ich gehe auch früh schlafen. Versprochen!"
Minho sah ihn an, sah ihn lange an und nahm ihm die Flasche trotzdem weg.
"Ach komm schon!", eschauffierte sich der Blonde, während Felix und der Rest anfingen zu kichern, als sie hereintraten.
"Ich hasse dich, Lee Minho", brüllte er dem Braunhaarigen hinterher und ließ sich schmollend in das Sofa zurückfallen. Natürlich hasste er den Vampiren nicht. Irgendwie konnte er es nicht mehr, dafür war Minho zu, ja, wie sollte er sagen? Nett? Fürsorglich? Ihm war schon vor einiger Zeit aufgefallen, dass der Fürst sich verändert hatte. Im guten Sinne. Und er mochte es. Diese kalte distanzierende Art stand ihm schon. Es machte ihn attraktiv und heiß und diese Unnahbarkeit turnte ihn irgendwie an. Anderseits fand er es großartig, wie sehr sich der Braunhaarige um ihn sorgte, ihm half an seiner Seite zu sein. Es fühlte sich wie ein Ausgleich an, eine Balance zwischen ihnen, dass Jisung nicht ganz beschreiben konnte.
"Erklär uns das!", verlangte Minho, nachdem er wiedergekommen war und meinte damit die Situation in der Sporthalle. Was gab es da groß zu erklären? Er war der Sohn der Vampirkönigin. Da wars.
"Warum hast du uns nichts gesagt?", fragte Seungmin und setzte sich neben ihn.
Jisung überlegte, währenddessen suchten seine Augen automatisch die von Minho.
"Manche Wahrheiten sollten unerzählt bleiben."

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Guten Abend meine lieben Leser und Leserinnen!
Was haltet ihr von Jisungs Mum?

Ich muss auch noch was anderes loswerden. Eigentlich wollte ich nach dieser Fanfiktion eine Pause einlegen, weil ich bald umziehen werde, aber es hat sich eine neue Story in meinem Kopf manifestiert, die ich jetzt unbedingt schreiben möchte xd
Vor ab kann ich ja schonmal sagen, dass es eine neue Jikook Fanfiktion wird.

Eine Frage hätte ich noch? Sollte ich bei der Regelung: Alle zwei Tage ein Kapitel bleiben? Oder doch lieber jeden Tag posten? Ich habe ein wenig Angst, dass wenn ich es tue, die Nachrichten zu den Kapiteln untergehen und keiner mehr die Story liest...

Feel free to comment!

Erin🌸

Cordolium {Minsung}Where stories live. Discover now