Sluagh |39|

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Sluagh
Noun | Meaning:
the spirits of the restless dead

Der Tod war ein alter Freund von ihm.
Und Jisung bat ihn um einen Gefallen.
Sie waren restlos in der Unterzahl und als der Blonde das Meer aus Blut und Tod sah, brach etwas in ihm in tausend Stücke. Er hatte nie ganz verstanden, wie es war, jemanden auf dem Schlachtfeld zu verlieren, schließlich musste er nie in den Krieg ziehen. Aber das hier, das übertraf seine schlimmsten Vorstellungen. Es war nicht der Lärm oder das Blut, was ihn erstarren ließ. Es waren die kalten, trüben, leblosen Augen, die einen anstarrten, die einen wiederum doch nicht ansahen, sondern vorbei. Sie blickten ins Nichts und das brachte Jisung zum Brechen. Er überwand seinen ersten Schock, um gleich danach den Zweiten zu bekommen. Minhos blutüberströmter Körper rannte auf ihn zu und riss ihn beinahe nieder.
"Bist du verletzt?", fragte der Braunhaarige sofort und checkte ihn von oben bis unten auf Verletzungen ab. Jisung bekam keinen Ton heraus. So viel Blut, und Blut und Blut.
Der Blonde erbleichte, als er Minhos kleines Lächeln sah. Augenblicklich fragte er sich, ob der Rest von Stray Kids okay war, ob sie in Sicherheit waren. Der Vampir bemerkte seinen Blick.
"Das ist nicht mein Blut. Und auch nicht das der anderen. Sie sind alle in Ordnung. Mal abgesehen von ein paar blauen Flecken und Kratzern."
Jisung spürte erst jetzt, dass er unweigerlich die Luft angehalten hatte. Erleichterung überrollte ihn. Ihnen ging es gut, bis jetzt zumindest.
"Was habe ich verpasst?", wollte er wissen und ergriff die Hand seines Mweya. Seine Wärme stieg auf ihn über und er seufzte wohlig.
"Sie rennen uns wortwörtlich die Türen ein. Ich bin mit deiner Mum und den anderen Fürsten erst viel später angekommen. Viele habe sich in der Schule verschanzt. Der Rest kämpft seit einem halben Tag auf dem Hof und in den Wälder."
An Minhos Stimme erkannte der Blonde etwas. Es waren zu viele. Sie würden es niemals schaffen. Nicht mit so wenig Kämpfern. Jisung musste die Barriere öffnen, so schnell wie möglich. Bevor der Vampir jedoch antworten konnte, schoss eine riesige Welle an Schatten auf sie zu, sodass sie über den Boden geschleudert wurde.
"Noch bin ich nicht erledigt", grinste die Rektorin schief. Ihre Gesicht war zerschnitten. Arme und Beine durchlöchert. Eigentlich dürfte sie gar nicht mehr Stehen können. Ihre Augen blitzten schelmisch und voller Hass.
"Es wird Zeit, euch zu demonstrieren, was mein geliebter Bruder an mir praktiziert hat."
Mit vor Schock geweitet Augen verfolgte Jisung dem Geschehen, Minho hatte sich halb vor ihn gestellt. Die Gliedmaßen der Rektorin verwandelten sich. Beulen wuchsen aus ihren Körperteilen, zerrissen jegliche Struktur eines normalen, menschlichen Körpers. Ihre Finger sprossen empor, wurden zu langen, feingliedrigen Krallen. Der Oberkörper wuchs heran, dass er beinahe einem Kleinwagen Konkurrenz machen konnte. Die sonst normale Haut wurde schwarz und ledrig. Jisung ging es durch Mark und Bein und er versuchte die Galle in seinem Rachenraum zurückzudrängen.
Das war nicht mehr die Direktorin des Saint Orun. Das war eine Bestie.
Ein Biest des Untergangs.
Minho und er reagierten schnell und sprangen zur Seite, als sie nach ihnen schlug. Trotz der riesigen Körpermasse war sie wendig und grazil. Jisung ließ Ranken und Wurzeln auf sie los, während ihr Minho von oben Blitze entgegensandte. Es begann ein erbitterter Kampf, dass Jisung schon völlig außer Atem war. Er wischte sich über die blutige Nase und blickte zu Minho. Der Vampir wirkte nicht so, als wäre er erschöpft und doch sah der Blonde wie schwer er atmete.
"Jisung."
Der Vampir drehte sich um. Seine Mum stand ihm gegenüber, in zerfetzter Rüstung und dennoch ein Lächeln auf den Lippen.
"Geht. Ihr werdet woanders gebraucht."
Minho wechselte einen Blick mit ihm. Er merkte, dass Jisung mit sich haderte.
"Schätzchen, ich habe schon Kriege geführt, da warst du noch gar nicht geplant", sagte sie und er musste, zum Trotze dieser ganzen Situation, lachen.
"Ich habe Größeres besiegt als das."
Er nickte ihr zu. Minho sprintete schon voraus. Ehe er ging, drehte er sich noch einmal um.
"Wir sehen uns!"
Es war ein stummes Versprechen.
Sie würden sich wiedersehen.

Cordolium {Minsung}Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang