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Arthur Pendragon war es gewohnt, dass sich alle Augen auf ihn richteten, wenn er den Raum betrat. Doch als die Tür der Taverne hinter ihm in den Rahmen fiel, sah niemand auf. Ein muffiger Geruch und drängendes Stimmengewirr der Tavernengäste erfüllten die Luft, hüllten seine Lunge und Kopf in das dumpfe Ambiente. Ein harter Kontrast zur kühlen Nacht außerhalb.

Er entdeckte die Gruppe an einem Tisch im hinteren Eck der Taverne. Laut lachend prosteten sie sich zu, scheinbar jeden Anstand vergessend. Doch Arthur schob sich zuerst durch die Menge in Richtung des Tresens, stoß dabei fast mit einem Kellner zusammen. „Pass doch auf.", raunzte der ihm zu, das schwankende Tablett mit gefüllten Bierkrügen vor dem Absturz rettend. In einer anderen Nacht hätte er einen solchen Ton wohl nicht unkommentiert gelassen, aber er wollte nicht mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen, als nötig.

Er drückte sich an zwei großen Männern vorbei an die Bar, sah dann noch einmal zu Merlin und den Rittern. Lancelot saß am Kopfende, legte eine Karte auf den Tisch und Leon und Elyan schienen die Runde verloren zu haben. Elyan warf grinsend den Kopf in den Nacken, Leon klopfte dem Gewinner auf die Schulter.

Gwaine hatte den Arm um Merlin gelegt, sagte etwas, dass Merlin und Pericival zum Lachen brachte. Sie sahen alle so glücklich aus, so unbeschwert. Angst breitete sich in Arthur aus, dass ein Krieg sie womöglich ändern würde.

„Was darf's sein?", raunte ihn die Wirtin an.

Er schob seine Kapuze vom Kopf und ihre Augen weiteten sich mit Erkenntnis. „Entschuldigen Sie, Mylord."

Nickend zog er den Zettel mit der Rechnung hervor und legte sie auf den hölzernen Tisch zwischen sie. „Von den Gästen dort hinten?", fragte er und streckte den Arm nach ihnen aus.

Die Wirtin nickte. „Sie ist nicht beglichen worden, und ich wusste nicht, wohin ich sie sonst schicken sollte-", erklärte sie aufgeregt, „-Ihr hättet natürlich nicht sofort kommen müssen, ich war nicht davon ausgegangen, dass man euch weckt."

„Ihr braucht Euch keine Vorwürfe zu machen.", sagte Arthur und stellte einen Beutel mit Münzen vor sie. „Das hier sollte für diese Rechnung reichen. Und auch für alles, was er euch sonst noch schuldet."

Sie band das lederne Säckchen auf und lugte hinein. Einen Moment lang stand ihr Mund offen, vor Überraschung über die große Menge, dann fing sie sich wieder. „Das ist wirklich sehr großzügig, Mylord. Wessen Schulden soll ich noch gleich mit dem Rest begleichen?"

Arthur zeigte auf Merlin. „Seine."

Die Wirtin lehnte sich über den Tresen zu ihm, um sehen zu können, wen er meinte. Der Geruch von Schweiß vermischte sich mit dem eines schweren Parfums und der Prinz verzog den Mund.

„Dem Kleineren mit den langen Haaren?", fragte sie.Arthur grinste. „Gwaine? Es ist viel, aber soviel ist es dann auch wieder nicht." Er sah sie an, doch sie erwiderte sein Lachen nicht. Arthur räusperte sich. „Der daneben."

„Schwarzes Haar, hübsches Gesicht?"

„Ja." Schwarzes Haar, hübsches Gesicht -

„Den kenn ich nicht. Ist wenn, nicht oft hier.", sagte sie und schob das Geld hinter den Tresen.

Arthur drehte sich verwirrt zu ihr. Nicht oft hier? Merlin war manchmal tagelang in der Taverne verschwunden und erschien nicht zur Arbeit. „Seid ihr sicher? Der Mann?", er zeigte erneut auf ihn.

Die Wirtin nickte und befüllte einen Bierkrug. „Ja, Mylord. Ich muss es wissen. Ich bin schließlich jeden Tag hier." Sie wandte sich zu einem lauten Gast. „Ich komme ja schon!", schrie sie über die Lautstärke der vollen Taverne. „Würdet ihr mich nun entschuldigen, Mylord."

A Tale of Destiny and Doom (BBC MERLIN Fanfiction)Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang