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 „Wie lange war ich..."

„Drei Tage"

„Drei Tage.", echote er. Rümpfte dann die Nase. „So rieche ich auf jeden Fall."

„Wohl wahr. Vielleicht ist auch etwas auf deinem Kopf gestorben...", er zauste durch sein Haar, „Nein. Bist du nur du."

„Merlin!" Arthur setzte sich auf, um ihn anzusehen

Er schenkte ihm ein Lächeln. „Du hast Glück, es ist noch genügend Wasser für ein Bad da. Aber es wird kalt sein."

„Ich bin ein Ritter, Prinz und der Thronerbe Camelots. Ich werde nicht vor kaltem Wasser zurückschrecken.", erklärte er und richtete sich weiter auf, sodass sich Merlin hinter ihm aus dem Bett schieben konnte. Wie lang er in seinem Arm gelegen hatte? Es konnten genauso gut Minuten wie Stunden vergangen sein. Merlin hatte sich nicht bewegt.

 „Jeder.", sagte der. „Aber nicht du. Du wirfst dich ohne ein Wort in die kalten Fluten."

Arthur verzog das Gesicht. „Du kennst mich so gut."

„Wie kein anderer."

Arthur setzte sich auf die Bettkante. Sein Magen krampfte schmerzhaft. „Kannst du mir auch was zu essen besorgen? Ich fühle mich... als hätte ich seit Tagen nicht mehr gegessen."

Merlin nickte kurz. „Wenn du aufstehen willst, mach langsam. Nur ein paar Schritte. Keine große Wanderung, verstanden? Ärztliche Anweisung."

Er beobachtete, wie er das Zelt verließ, und stand auf. Langsam machen, nur ein paar Schritte. Arthur war doch kein Kind! Er war trainierter Ritter und hatte die letzten Tage in einem Krieg gekämpft und - und hatte fürchterliche Schmerzen bei jedem Schritt. Er schaffte es gerade so bis an den Tisch, krallte sich an der Stuhllehne fest, als ihm Schwarz vor Augen wurde. Doch er stand noch. Atmete tief, drückte die Hand auf sein Herz, fühlte den schnellen Schlag.

Wartete, bis sich das Hämmern in seiner Brust beruhigte, seine Sicht sich lichtete. Eine plötzliche Furcht überkam ihn. Er könnte kein Schwert halten. Er ging weitere Schritte, ignorierte das Stechen seiner Gliedmaßen. Hinaus aus dem Zelt, an die frische Luft. Eine kleine Runde durch ihr Lager. Das schaffe er.

 Er bereute seine Entscheidung auf nicht einmal auf der Hälfte seines Weges. Er hangelte sich von Fässern zu Pfosten. Klammerte sich an jeden Pfahl, der in seiner Nähe stand. Richtete sich auf, als zwei seiner Männer an ihm vorbeimarschierten, die Hände auf den Schäften der Schwerter ruhen.

„Prinz Arthur.", grüßten sie ihn mit einem Nicken.

 Sie waren zu schnell vorübergezogen und ihm selbst fehlte der Atem, um nachzufragen, warum das Lager verlassen schien. Die ersten Zelte waren abgebaut, die Feuerstellen ausgekühlt. Was hatte er alles verpasst?

Er gönnte sich noch einige Momente, um seine Kräfte zu sammeln, bevor er umkehrte. Die gesamte Erschöpfung der letzten Tage schien mit einem Male auf ihn niederzudrücken. Nicht nur die Verletzung, die an seinen Muskeln zog - auch die Anstrengungen des Kampfes, die durchwachten Nächte. Das Feuer, das in Camelot gewütet hatte. Der Gedanke an seinen Vater, den er versucht hatte, in all dem Trubel zu ertränken, aber immer wieder an die Oberfläche kam. All das hatte seine Knochen gemarkt, wog schwer in ihm.

Doch es war nun vorüber. Die schlimmsten Tage lagen hinter ihm. Es war vorbei. Sie würden nach Hause zurückkehren, ihren Sieg gebührend ehren. Man wird sie mit Freude begrüßen, ihre Namen in alle Dörfer hinaustragen. Sein Vater wird stolz auf ihn sein, sein Volk glücklich und zufrieden. Arthur würde mit den Rittern in die Taverne begleiten, wo sie gemeinsam ausgelassen feiern konnten. Und Merlin. Er würde leise - und laute - Nächte mit ihm verbringen. Es war an der Zeit, dass sie beide Zeit für sich finden konnten. Er freute sich darauf.

A Tale of Destiny and Doom (BBC MERLIN Fanfiction)Where stories live. Discover now