iii

315 15 1
                                    

Changbin mied Felix für den Rest des Tages. Es war nicht wirklich schwer, denn die anderen Mitschüler trugen ihren Teil dazu bei, indem sie Felix für sich hatten, was dazu führte, dass die beiden Jungs nur sehr begrenzt Zeit dafür hatten, miteinander zu reden.

Changbin überzeugte sich selbst davon, dass es für ihn in Ordnung war.

Da Felix ihm in den meisten Stunden nicht in die Quere kam, konnte Changbin sich auf Wichtigeres konzentrieren, wie seine Schulaufgaben oder zu versuchen zu schlafen, ohne dass die Lehrer ihn erwischten.

Er war immer unglaublich müde während der Nachmittagsstunden, aber spätnachts und am frühen Morgen fühlte er sich besser. Es war seltsam, wenn man bedachte, wie kalt es in der Nacht werden konnte, aber so war es schon immer gewesen.

Sobald seine letzte Stunde für den Tag vorbei war, erhob Changbin sich von seinem Sitz und wartete ein weiteres Mal darauf, dass jeder den Raum verließ, bevor er selbst hinausging. Wegen seiner kleinen Größe wurde er oft herumgeschubst und seine Mitschüler konnten ziemlich gemein werden, wenn er mit ihnen zusammenstieß.

Nachdem er seine Sachen eingepackt hatte, verließ er das leere Klassenzimmer und fragte sich, was er tun würde, sobald er nach Hause kam. Seine Mutter würde noch auf der Arbeit sein, also wäre er ganz allein zu Hause und das gefiel ihm nicht.

„Changbin."

Changbin gefror in seinen Schritten, bevor er sich umdrehte und Felix an einer der farbenfrohen Säulen, die ihre Schule dekorierten, gelehnt sah. Seine Arme waren vor seiner Brust verschränkt. Seine Augen waren kalt und ernst und er lächelte nicht.

„Hallo.", grüßte Changbin und fühlte die Nervosität unter Felix' intensiven Blick wachsen.

Felix ging auf ihn zu, was Changbin auf keinen Fall erwartet hatte. Er sah sofort weg, ohne die Absicht, Blickkontakt mit Felix aufzunehmen. Wenn der Australier ihn lange genug betrachtete, würde er die seltsamen rötlichen Augen sehen und dafür war Changbin nicht bereit.

„Wir haben heute nicht viel miteinander gesprochen.", fuhr Felix fort.

„Nein, haben wir nicht." Changbin richtete seine Beanie, um sicherzugehen, dass seine Hörner unbemerkt blieben, und sah sich um, um zu sehen, ob irgendwelche Schüler in der Nähe waren. Es waren keine da.

„Weil du mich ignoriert hast.", antwortete Felix und sein kühles Auftreten fiel sofort in sich zusammen. Wenn Changbin es nicht besser wüsste, hätte er gedacht, dass Felix in diesem Moment gekränkt aussah.

Changbin schüttelte seinen Kopf, obwohl ihm bewusst war, dass er log. „...Ich habe dich nicht ignoriert, Felix."

Felix sah nicht so aus, als würde er Changbin glauben, aber er nickte trotzdem.

„Was tust du bei den Säulen?", fragte Changbin nach ein paar Sekunden stille. „Hast du noch zusätzlichen Unterricht oder so?"

„Nein. Ich habe auf meinen Nachbar gewartet.", sagte Felix mit einem Lächeln. Er lachte, als Changbins Augen sich weiteten und kam ihm näher, was dazu führte, dass der Halbdämon einen Schritt zurückging.

Felix wusste scheinbar nicht, was Freiraum war, oder es schien ihn nicht zu kümmern. Changbin hatte das in den letzten drei Tagen, die er mit Felix verbracht hatte, herausgefunden. Der Größere war immer um ihn herum, zu Changbins Schrecken und Verwirrung so nah wie möglich. Felix war ein anhänglicher Mensch, aber er verstand nicht, warum der Australier sich dazu entschieden hatte, sich, von allen Menschen, gerade an ihn zu hängen.

„Hast du noch etwas vor, bevor du nach Hause gehst?", fragte Felix und durchbrach somit die Stille, die aufgrund Changbins Denkerei entstanden war.

hide; changlixWhere stories live. Discover now