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Das erste, das Changbin beim Aufwachen bemerkte, war die Knochen-durchdringende Kälte. Er umarmte sich selbst in dem Versuch, ein bisschen Wärme bei sich zu behalten, und erlangte damit unabsichtlich die Aufmerksamkeit der Person neben sich.

„Changbin! Du bist wach!"

Zwei Arme schlangen sich um Changbins Torso und der Halbdämon spannte sich an, bis er die Person erkannte.

„...Felix? Ich bin...mir ist kalt.", sagte Changbin und Felix rückte sofort näher an ihn heran und wickelte den Kleineren in eine weiche Decke ein. Changbin murmelte einen leisen Dank und ließ seinen Blick über seine Umgebung schweifen. Erleichtert bemerkte er, dass er sich in seinem Zimmer befand, doch als ihm die Ereignisse in Jisungs Haus wieder einfielen, machte Verwirrung sich in ihm breit. „Was...ist passiert?"

„Du bist sozusagen eingeschlafen, als du mit Jisung und Jaeha da oben auf dem Dach warst. Du hast dein Handy verloren, als du Jisung gesucht hast und ich wusste dein Passwort, also habe ich die anderen angerufen. Minho hat die Erinnerungen aller Anwesenden gelöscht, auch Jisungs, denn tatsächlich wurde er von der Person, die durch das Portal kam, kontrolliert. Deine Mutter denkt, du seist einfach nur müde, und ist ausgegangen. Sie vertraut mir soweit, dass sie dich mit mir allein gelassen hat.", erklärte Felix mit einem leichten Lächeln. „Seungmin hat die meisten Wunden geheilt. Er meinte allerdings, dass Schwächeanfälle auftreten könnten, zumindest bis wir morgen nach Faey gehen."

Changbin hörte aufmerksam zu, doch ein Detail stach besonders heraus. „Wir?"

Felix sah Changbin in die Augen und rieb seinen Daumen in sanften, kreisenden Bewegungen über die Hand des Kleineren. „Ich komme mit dir."

Changbins Kopf schoss hoch und durch die plötzliche Bewegung rutschte die Decke von seinen Schultern herunter. „Nein-nein. Das geht nicht."

„Ich möchte es aber.", sagte Felix stirnrunzelnd. „Chan hat mir erklärt, dass es nur einen Tag dauern wird und morgen ist Sonntag, also..."

„Ich...ich will nicht, dass dir etwas zustößt. Wer weiß, was dort alles auf uns zukommt?", versuchte Changbin ihn zu überzeugen und Felix schien darüber nachzudenken.

Dann schüttelte der Australier den Kopf. „Du sagst immer, dass mir nichts passieren soll und das wird es auch nicht. Ich...ich will einfach dabei sein, wenn du geheilt wirst und mit eigenen Augen sehen, dass er dir gut geht."

„Aber...was, wenn ich nicht geheilt werden kann?", fragte Changbin, seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. Doch die Stille ließ seine Worte so wirken, als hätte er sie laut hinausgeschrien. „...Was, wenn ich da nicht lebend herauskomme?"

Changbins Augen suchten nach Felix', doch der Australier nutzte den Moment und zog ihn näher an sich heran, bevor er sein Kinn auf Changbins Schulter ablegte. „Du wirst überleben, Changbin. Ich weiß, dass du das wirst."

Doch es gab keine Garantie dafür, dass es so sein würde. Die Wahrscheinlichkeit, das der Zeremonie-Berg der letzte Ort war, den Changbin in seinem Leben sehen würde, war hoch. Außerdem konnte es auch sein, dass er jemand wichtiges verlieren würde, aufgrund seiner Entscheidung. Doch wenn Changbin es nicht zumindest versuchte, würde er weiterhin langsam sterben und für ihn gab es nichts Schlimmeres als das.

Changbin schlang seine Arme um Felix' Hals und vergrub sein Gesicht in der Schulter des Größeren. Felix schien Changbins plötzliches Bedürfnis nach Nähe nicht zu stören und er hielt ihn noch fester, während er gequält lächelte.

„Ich will dich nicht verlassen müssen, Felix.", murmelte Changbin und versuchte seine unregelmäßige Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen. Er genoss es, wie Felix ihn hielt, als würde er ihn niemals wieder loslassen wollen und auch er wollte niemals wieder aus der Umarmung aufstehen müssen. Er wollte für immer an Felix' Seite sein und den Australier jeden Tag anschauen können. „I-ich will dich u-und Mama nicht gehen lassen. Ich will nicht..."

hide; changlixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt