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Changbin hielt es nicht für notwendig, am nächsten Tag in die Schule zu gehen, also tat er es auch nicht. Seine Mutter sprach sich nicht gegen seine Entscheidung aus, denn es war nicht das erste mal, dass so etwas passiert war.

Er verbrachte die meiste Zeit in seinem Zimmer, versuchte nichts zu fühlen und es nicht zu bereuen, Felix Nummer blockiert zu haben. Es war gar nicht so schwer. Er musste sich nur von seinen Gefühlen und Emotionen abkoppeln, dann ging es ihm besser. Er fühlte sich wie ein Fremder in seinem Körper, aber so konnte er besser mit der Situation umgehen.

Da Changbin sein Zimmer nicht oft verließ, wusste er auch nicht, was im Wohnzimmer passierte. Er hoffte, dass seine Mutter nicht zuließ, dass er auf Felix traf, denn es war das Letzte, was er wollte. Er wollte nicht, dass irgendjemand ihn in seinem verletzlichen Zustand sah, in dem er sich befand.

Als es um zwölf Uhr Mittags war, konnte Changbin nur noch daran denken, wie er mit Felix hinter dem Schulgebäude gegessen hatte, während der Blondhaarige über irgendetwas Sinnloses redete. Felix sprach über zu viele zufällige Themen, sodass es manchmal schwer war, ihm zu folgen. Changbin mochte diese Momente, aber jetzt würde er sie wohl nicht mehr erleben können.

Es ist das Beste. Dachte Changbin. Felix war besser dran ohne ihn.

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Als es Abend wurde, zog Changbin die Gardinen zu, so wie er es immer tat, wenn die Nacht über das Land kam. Er wollte nicht, dass es kalt in seinem Zimmer wurde, denn wenn es das einmal war, war es schwer, die ursprüngliche Wärme wieder herzustellen.

Es wurde auch dunkel in seinem Zimmer, aber Changbin bewegte sich nicht von seinem Fleck auf dem Bett, um das Licht anzuschalten.

Seine Mutter kam ein paar Sekunden später herein, um ihn zu fragen, ob er etwas zu Abend essen wollte, worauf er nur antwortete, dass er sich später etwas nehmen würde. Seine Mutter nickte, bevor sie die Tür wieder schloss. Sie hörte immer auf ihn und ließ ihn machen, was er wollte, denn sie vertraute ihm. Aber manchmal fragte Changbin sich, ob ihre Bereitschaft auf ihn zu hören von der Angst kam, dass er ihr wehtun würde, wenn er nicht machen durfte, was er wollte. Er war noch immer das Monster, als das Jisung ihn betitelt hatte.

Seinen Gedanken Gehör zu schenken brachte auf lange Sicht keine Vorteile (denn sie waren allesamt negativ), also blocke Changbin sie ab und hörte stattdessen seinem Herzschlag zu.

Er war stetig und sehr langsam, was für einen Dämonenhybriden wie ihn normal war. Sein Herz schlug nur schneller, wenn er wütend oder verliebt war.

Er erinnerte sich, dass sein Herz raste, als er sauer auf Jisung und Hyunjin war, und er erinnerte sich auch, dass es in dem gleichen Tempo schlug, als Felix seine Hand hielt oder ihn anlächelte.

Was bedeutete das? War er in Felix verliebt? Changbin schüttelte den Kopf. Nein, das war er nicht. Felix und er kannten sich seit nicht einmal einen Monat und er konnte jemanden wie Felix nicht mögen. Felix war auch nicht aus diese Weise an Changbin interessiert.

Ein sanftes Klopfen lenkte Changbin von seinen Gedanken ab und er schaute zu den Vorhängen, die die Sicht auf Felix' Haus versperrten. Ein zusammengeknülltes Blatt Papier lag neben der Kommode, in der Changbin normalerweise seine Bücher aufbewahrte und er erhob sich, um es aufzuheben. Verwirrt und neugierig auf den Inhalt öffnete er es.

Hey Changbin, hier ist Felix. Geht es dir gut da drinnen? Ich konnte dir nicht schreiben oder dich anrufen, weil du mich blockiert hast :(

Es tut mir leid, dass ich dich belästige, aber ich hasse es, dich traurig zu sehen, okay?

hide; changlixWhere stories live. Discover now