Kapitel 30: Neuigkeiten aus Magnostadt

59 7 0
                                    

„Mein König! Es gibt Neuigkeiten! Wir haben eine Nachricht der Botschafter aus Magnostadt!", keuchte ein schlacksiger Mann, während er sich durch die langen Flure des Schlosses quälte. Als er endlich die schwere Tür des Thronsaals aufgeschoben hat und das Gesicht seines Herren sieht, bricht er vor Erschöpfung zusammen.
„König Mirandus es ist furchtbar...", keuchte er und sah mit halb geschlossenen Augen zu seinem König herauf.
„Es ist ein Krieg zwischen Magnostadt, Rem und Kou ausgebrochen. Die Rem belagert bereits die Stadt der Magier und Kou hat bereits all seine Streitkräfte mobilisiert. Darunter Kouen Ren und Kouha Ren! Beides...".
„...Djingefäßnutzer...ich weiß.", murrte Mirandus nachdenklich. Er stützte seinen Kopf auf die rechte Hand und schaute abwesend in den riesigen Raum hinein. Mirandus ahnte es schon. Bei seinem letzten Gespräch mit dem Kaiser hatte er sein Vorhaben bereits kundgegeben, doch da war dieser Schachzug reine Tagträumerei. Er hätte nie gedacht, dass Kouen trotz des Todes des Kaisers seinen Eroberungsfeldzug so bald weiterführt. Das Ziel dabei war ganz klar. Sie wollten die magischen Utensilien aus Magnostadt. Es rankten sich bereits Mythen und Geschichten über dieses Land, regiert von Magiern. Man sagt sie haben bereits mehrere Massenvernichtungswaffen erschaffen und würden diese bald gebrauchen, um selbst am Krieg teilzunehmen.
Doch Mirandus glaube diese Märchen nie. Magnostadt strebte nicht nach Macht oder einer Erweiterung des Landes. Es sind Magier. Was sie wollen, ist Wissen, kein Krieg.
Dies wollte er auch dem ehemaligen Kaiser klarmachen aber seine Worte wurden belächelt. Mittlerweile wusste Mirandus woran es lag, dass sich der Kaiser so verändert hat. Es war diese verdammte Organisation und diese Hexe Gyokuen Ren. Sie wollten Krieg, Hass und Tod in der Welt verbreiten. Warum war ihm bis heute nicht klar. Aber sie verfolgen dabei irgendeinen Plan.

„Mein Herr...bitte verzeiht aber...wir müssen eine Entscheidung treffen...", wurde der junge König aus seinen Gedanken gerissen. Seufzend setzt er sich auf und wirft einen analysierenden Blick zu seinen Beratern. Schweißperlen tropften ihnen von der Stirn. Sie verzogen keine Miene doch in ihren Augen funkelte Angst. Angst vor Krieg und dass es auch bald ihre Heimat verzerren würde. Das würde Mirandus niemals zulassen.

„Wir werden uns an dieser Schlacht nicht beteiligen. Das Kaiserreich handelte ohne Absprache mit seinen Verbündeten, also sind wir nicht verpflichtet ihnen in dieser Schlacht beizuwohnen. Damit ist das Thema für mich be-".

„Aber Bruder! In dieser Stadt sterben Menschen!". Merisa wuchtet mit aller Kraft die riesigen Türen des Saals auf und stampfte mit verengten Augen auf ihren Bruder zu. Sie hatte den Boten bereits im Hafen bemerkt und wusste sofort, dass es etwas nicht stimmt. Natürlich verfolgte sie ihn bis in den Palast und lauschte der Ratssitzung.
„Wir müssen-..!".
„Was müssen wir?", zischte Mirandus gefährlich und beugte sich nach vorn um seiner Schwester einen warnenden Blick zuzuwerfen. „Unser Volk in einen Krieg verwickeln, mit dem wir nichts zu tun haben?".
Merisa schluckte schwer, hielt dem intensiven Blick ihres Bruders aber stand. „Wir können aber auch nicht einfach zusehen! Das Kaiserreich sind unsere Verbündeten! Das Blut, welches sie vergießen, klebt auch an unseren Klingen!".
Ein leises Raunen gefolgt von eiligem Geflüster hallt durch den riesigen Raum. Merisa schien den Rat zum Nachdenken zu bewegen.
Mirandus blick huschte zu den Gesichtern seiner Berater. Sie scheinen verunsichert, ob die passive Haltung von Merisantus nicht doch den Zorn der anderen Länder auf sich zieht. Leider ist das eine nicht unwahrscheinliche Reaktion.

„Was sollen wir deiner Meinung nach machen, Schwester?". Alle Blicke waren plötzlich auf die nervöse Prinzessin gerichtet. Unsicher schaute sie von Ratsmitglied zu Ratsmitglied in der Hoffnung eine Antwort zu finden. Doch auch ihre Gesichter sind ratlos.
„Wir sollten zumindest versuch-".
Plötzlich fährt ein kalter, elektrischer Schlag durch ihren Körper. Für wenige Sekunden blieb ihr Herz stehen und sie sank auf die Knie. Was ist plötzlich los?
Es hatten sich bereits einige Wachen um sie versammelt um ihre aufzuhelfen und als sie ihren Kopf endlich wieder heben konnte, sah sie dass auch ihr Bruder kreidebleich war. Irgendetwas ist geschehen.

Wenige Minuten später erfuhren Mirandus und Merisa von den Vorkommnissen in Magno Stadt. Die Magier von Magnostadt waren in der Lage schwarze Djinn zu erschaffen. Es haben sich wohl so viele gebildet, dass der Himmel über dem Schlachtfeld bereits tiefschwarz ist.

„Berichten zufolge...hat sich ein Loch im Himmel gebildet...etwas scheint vom Himmel .... herabzusteigen...", erklärte schließlich einer der Botschafter.

„Ein Loch am Himmel?", wiederholt Merisa die Worte des verängstigten Mannes. Ihr Blick huschte zu Mirandus, um ihn nach seiner Meinung dazu zu fragen, doch als sie seinen Blick sah gefror sie regelrecht.
„Das kann nur eines bedeuten...", murmelt der König und erhebt sich sofort. Er packt Merisa an der rechten Hand und zieht seine Schwester hinter sich her. „Wir müssen sofort nach Magno Stadt.".
Zusammen mit Merisa stürmt er durch den Palast. Am Ziel angekommen tritt er die verzierte Tür seines jüngeren Bruders auf. Ohne auf eine Reaktion zu warten, betritt er das Zimmer und zieht seinen leicht bekleideten Bruder aus dem Bett, indem sich ebenfalls zwei Diener des Schlosses befinden.
„Mirandus..! Was zu-".
„Es bleibt nicht viel Zeit! Zieh dich an! Wir müssen nach Magno Stadt.".

Als Marvic den ernsten Blick seines Bruders sah, wusste er sofort, dass es um Leben und Tod ging. Sofort nickte er und schnappte sich seine Kleidung und auch seine Djingefäße. Vor den Toren der Stadt hüllen sich die drei in ihre Djinausstattungen, um schnellstmöglich nach Magnostadt zu kommen.

Die Prinzessin von MerisantusМесто, где живут истории. Откройте их для себя