Kapitel 11: Auf nach Balbadd!

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Es sind bereits 3 Monate vergangen seit Merisa in Sindria angekommen ist. Die Zeit vergeht wie im Fluge. Sinbad unterstützt sie dabei die Ganzkörper-Djinnausstattung von Neo zu meistern, was sich dann doch als schwierig erwies.
„Neo ist ein Djinn des Typs Lebensmagie, es wird nicht einfach ihn zu meistern.", hallten Sinbads Worte in ihrem Kopf als die junge Prinzessin auf den goldenen Armreif starrte. Sie philosophierte nun schon eine Weile über die Kraft des Djinns, kam aber noch zu keinem Ergebnis.
Ruthra beherrscht die Magie des Feuers. Seine Fähigkeiten machen sie selbst zu einem Feuerdämon. Sie verleihen ihr eine Rüstung aus lodernden Flammen und eine Klinge die alles was sie berührt sofort schmelzen ließ.
Neos Magie hingegen beruht auf der Magie des Lebens, aber nicht gänzlich. Es ist eher eine Unterform der Lebensmagie. Wenn sich Merisa auf die Kraft von Neo konzentriert fühlt sie sich merkwürdig kühl und wach. Es fühlt sich so an als würde sich ihre Umgebung in Zeitlupe bewegen, als würde sie einfach alles um sich herum wahrnehmen können und das gleichzeitig.

„Ich möchte etwas versuchen...", murmelt Merisa als sie den goldenen Armreifen anstarrt. Sie spürte die Anwesenheit ihres Djinns Neo. Seine Kraft umhüllt sie. Es fühlt sich an als würde Nebel über Haut streifen.
Plötzlich dringt die Kälte in sie ein. Wieder verlangsamt sich ihre Umgebung. Alles erscheint aufeinmal so klar. Sie erfasst jede Bewegung von jedem Lebewesen im Umkreis von einem Kilometer im Bruchteil einer Sekunde. Während sich ihre Umgebung in Zeitlupe bewegt, kann sie ihre Bewegung im normaler Geschwindigkeit ausführen.
Merisa wollte die Kälte noch mehr in sich eindringen lassen, doch etwas hielt sie davon ab. Sie stemmte sich mit aller Kraft gegen die Präsenz, die sie davon abhielt, sie konnte spüren wie nahe sie der Ganzkörper-Djinausstattung war. Es fehlte nur ein kleiner Schritt.
Mit einmal entlud sich fast das gesamte Magoi von Merisa. Eine frostige Welle wurde von ihr ausgelöst und fror alles um sie herum ein. Zum Glück waren keine Menschen in der Nähe.
Erschöpft fiel sie auf die Knie. Zitternd schlingt sie ihre Arme um ihren Oberkörper und beugt sich nach vorn. Es dauerte einen Moment bis sie sich wieder gefangen hatte.
„Verdammt...", keuchte sie erschöpft und starrte wieder auf den Armreif. Es ist fast so als würde sie von irgendjemanden blockiert werden. Ist es Neo der sie davon abhält? Aber warum?

Merisa versuchte es immer wieder. Doch auch nach mehreren Wochen konnte sie die Ganzkörper-Djinnausstattug nicht meistern. Sie setzte sich oft mit Sinbad zusammen und bat ihm um rat, doch irgendwann konnte auch er ihr nicht mehr helfen. Selbst für den großen Sinbad war es ein Rätsel.

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„Ich habe gehört du, Ja'far und Masur werdet nach Balbadd gehen.", Merisa nahm einen Schluck von ihrem Tee. Sie saß wie jeden morgen zusammen mit Sinbad auf dem Balkon seines Zimmers und frühstückte.
Der König grinste und lehnte sich zurück. „Du möchtest mitkommen?".
Merisa nickte lächelnd, „Natürlich, aber das wusstest du sicher schon vorher. Deshalb hast du ja auch veranlasst, dass sich Masur und Ja'far direkt unter dem Balkon meines Zimmers darüber unterhalten.".
„Da hast du mich wohl durchschaut."
„Mal wieder.", erwiderte Merisa grinsend und stellte die Tasse beiseite.

Für einen Moment herrscht Stille. Merisas Blick wanderte über die Stadt bis hin zum Meer. Sie konnte es kaum erwarten endlich wieder in See zu stechen.
„Also?", sie dreht ihren Kopf zurück zu Sinbad und mustert ihn. Sein Blick huschte von dem Stück Melone sofort zurück zu der Prinzessin. Er schien überrascht über die plötzliche Frage zu sein. „Alsoo?", wiederholte er sie unsicher was sie genau meint.
Merisa seufzt und verdreht gespielt die Augen, „Darf ich denn mitkommen, werter König?".
„Aber natürlich, wehrte Prinzessin.", grinste er, „..allerdings sind wir aus geschäftlichen Gründen dort, darum möchte ich dich bitten, dich zu benehmen und nicht zu sehr aufzufallen.".
Die junge Prinzessin runzelt ihre Stirn. Was genau will er denn damit sagen? Sinbad schien es sofort zu bemerken und hebt seine Hände schützen vor seine Brust, „Das war keineswegs eine Beleidigung. Nur neigst du dazu...", Sinbad hielt kurz inne und dachte über seine Worte nach.
„Jaaa?", forderte Merisa ihn heraus. Sie verschränkt die Arme vor der Brust und zieht einen Schmollmund.
„....du fällst eben schnell auf mit deiner unbegrenzten Schönheit.", versucht sich Sinbad zu retten, doch sowas zieht bei Merisa nicht. „Ja ja...", murmelt sie.
„Was du wohl eigentlich sagen wolltest ist, dass ich mich ruhig verhalten und nicht auffallen soll, da es sonst zu Komplikationen kommen könnte.".
Sinbad nickt. „Ja, das wäre mir wirklich wichtig.". Merisa erwidert seine Worte ebenfalls mit einem nicken. Sie konnte es ja verstehen, dennoch verletzte es sie. Ständig sagt man sowas zu ihr.

Die Prinzessin von MerisantusWhere stories live. Discover now