VIII - 8

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Seokjin zitterte in seinen Stiefeln, während er die Menge aus Farmern und weiteren Dorfleuten betrachtete, die sich unerlaubt Zutritt verschafft und all seine Bediensteten getötet hatten.

Selbst dieser Bauerntölpel Kim Taehyung trug eine Heugabel in der Hand, mit der er die beiden vor dem Palast postierten Wachen kurzerhand durchbohrt hatte und nun mit mahnendem Blick vor dem Monarchen stand.

"Ihr habt Euch genug im Reichtum gesuhlt, mein König!", zischte er, ließ bedrohlich seine Fingerknöchel knacken.

"Jetzt ist es an der Zeit, Euch des Amtes zu entheben und einen neuen Herrscher zu wählen - jemand, der dem Thron genauso würdig ist, wie Choi Yeonjun es gewesen ist!"

Seokjin wurde kreidebleich, stammelte:

"N - Niemals werde ich meinen Thron aufgeben...ihr seid nichts weiter als unfähige Dörfler und könnt absolut nichts ausrichten - da müsste schon ein Wunder geschehen!"

Er lächelte grimmig, was ihm im Angesicht der vielen Waffen, die auf sein Haupt gerichtet waren, nicht gerade leicht fiel, versuchte dennoch, Haltung zu bewahren.

Namjoon streifte seinen Mantel ab, darunter kam eine goldene Uniform mit silbernen Schnallen zum Vorschein und er verbeugte sich anmutig vor dem König, der ihn nur verblüfft anstarren konnte.

"Wo wir gerade von Wundern sprechen...lange ist es her, mein Bruder!"

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Zielstrebig lief Jungkook der Meute nach, die zum Schloss des Königs marschierte.

Gerade, als die Morgendämmerung vorüber war, hatte er sich nach Jahren aus dem Dunkelwald ans Tageslicht gewagt und jeden einzelnen Sonnenstrahl wie einen lang vermissten Freund begrüßt.

Er konnte sich gar nicht vorstellen, warum Jimin und Hoseok die Wärme nicht mochten, dieses wohlige Kribbeln auf der Haut.

Dieses Gefühl, das man irgendwie immer noch auf Erden wandelte und es einem gut ging.

Jungkook selbst hatten seit seines ersten Tages im Dunkelwald jene Wesen fasziniert, die ganz ohne Tageslicht auskommen mussten.

Da gab es die Einhörner, die nur nachts zu grasen schienen oder die Pane, die im Schutz der Dunkelheit ihre Flöten erklingen ließen.

Zum allerersten Mal in seinem Leben hatte er sich von diesen so sonderbaren und doch faszinierenden Kreaturen akzeptiert gefühlt, hatte bei den beiden Hexen ein Zuhause gefunden, wobei es ihn schmerzte, es vielleicht heute schon verlassen zu müssen.

Vielleicht konnte Jungkook ja doch bleiben, sich von Hoseok die Wahrsagerei beibringen lassen und irgendwann als Traumdeuter durchs Land reisen - natürlich, ohne vorher den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Natürlich konnte er auch wie Jimin eine Schabernackshexe werden, die Leute auf Jahrmärkten mit gut geübten Taschenspielertricks verblüffen und sie hin und wieder mit verzauberten Nadeln pieksen.

Doch, ob letztere Option je eine Zukunft für ihn haben würde, das blieb noch ein Rätsel.

Jungkook war so in Gedanken, dass er Min Yoongi nicht bemerkte, der mit geröteten Wangen auf ihn zu stürmte und prompt mit ihm zusammen stieß.

Die beiden Jungen stürzten ins Gras und der Dreikäsehoch prügelte, blind vor dem Liebeszauber, den Jimin über ihn verhängt hatte, auf Jungkook ein.

Witch's Brew || Yoonmin ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt