Eingespeert

46 2 0
                                    

Ich klopfte an die hölzerne Tür mit der Nummer 203. Ein paar Sekunden später öffnete Dylan mir die Tür. Er war verschwitzt und hatte Sportklamotten an, woraus ich schloss dass er gerade Sport gemacht hat. ,,Izzy was machst du denn hier?", er war offensichtlich sehr verwundert. ,,Können wir reden?" ,,Klar komm rein." Ich betrat das Zimmer und es war eigentlich recht ordentlich was mich erst wunderte. Hätte nicht erwartet das es bei den Deppen so aussieht. Ihre Betten waren zwar durcheinander und es lagen ein paar Klamotten rum, aber nicht chaotisch. Jedenfalls nicht so wie bei den Mädels. Zum Glück waren Sangster und Minho nicht da. Die konnte ich gerade gar nicht gebrauchen. ,,Also was gibt's?"  Ich drehte mich zu ihm um. ,,Habe gehört du hast Leon auf die Krankenstation gebracht." ,,Als ich seinen Namen erwähnte lachte er ein bisschen wurde aber dann genervt. ,,Ach so hat sich der Schisser also bei dir ausgeheult und spielt jetzt das Opfer?" ,,Was? Nein ich war gar nicht bei ihm." In seinem Blick konnte ich sehen, dass er verwirrt war. ,,Ich wollte dich eigentlich nur fragen warum du es gemacht hast. Warum interessiert es dich so extrem was er mit mir gemacht hat? Außerdem war das ja nicht mal das Schlimmste was ein Junge getan hat. Das war ja nix." Er blieb stumm und schaute mich einfach nur an. Er merkte das ich eindringlich eine Antwort erwarte und sagte schließlich:,, Keine Ahnung warum ich so ausgetickt bin. Kannst du jetzt bitte gehen, ich muss duschen." Es klang mehr wie eine Ausrede als eine Erklärung. Ich fing mit ,,Dylan glaubst du wirklich ich.." an doch sofort unterbrach er mich. ,,Izzy. Geh bitte einfach!" Die letzten Worte waren fordernder und ich beschloss einfach zu gehen. Ein genervter Seufzer meinerseits und schon war ich aus dem Zimmer verschwunden. Ich hatte keine Ahnung wo ich hin sollte. In mein Zimmer wollte ich nicht, im Garten wären zu viele Menschen gewesen. Da es gerade Nachmittag war und alle Kurse stattfanden, konnte ich in keinen der Räume. Langsam schlenderte ich den Korridor entlang. Ich sah wie Lea und Emilia gerade um die nächste Ecke bogen und weil ich gerade keine Lust auf irgendein Gespräch hatte, öffnete ich einfach schnell die Tür neben mir und ging in den dunklen Raum bevor ich die Tür wieder hinter mir schloss. Wenige Sekunden später ging das Licht an, wahrscheinlich Bewegungsmelder. Ich erkannte, dass ich im Requisitenraum der Theater AG war. Ich sah mich ein bisschen um. Der Raum war groß und es war nicht sehr viel verstaut. Wahrscheinlich benutzen sie es gerade für die Probe. Da fiel mir ein, dass ich ja noch Mrs Thompson wegen der Rolle Bescheid sagen muss. Sollte ich das wirklich tun? Die Rolle der Julia einnehmen um die Gruppe besser da stehen zu lassen, dafür aber Sangster küssen müssen?

Als ich mich ein bisschen umgesehen hatte und von meinem Gedanken mit Sangster abgekommen bin wollte ich wieder raus. Schließlich ist schon einige Zeit vergangen und die Beiden sollten schon vorbei gegangen sein. Aber als ich die Türklinke runter drückte und daran zog, ging die Tür nicht auf. Ich rüttelte a der Tür und klopfte dagegen. ,,Hallo? Ist da jemand? Ich brauche Hilfe!" ..... ,,HALLO!!" Keine Antwort, niemand war da. Aus Reflex griff ich zu meinem Telefon. Aber wen sollte ich anrufen? Meine Mitbewohnerinnen kann ich ja schlecht anrufe und wollte ich auch nicht. Genau so wenig wie Dylan. Anstatt jemanden anzurufen holte ich meine Kopfhörer raus und steckte sie in mein Handy. Die Hörer kamen in mein Ohr und schon spielte ich meine Playlist ab, während ich wartete dass irgendjemand durch die Tür kam und mich raus holen würde. Ich tanzte ein bisschen zur Musik und sang die Strophen mit. Meine Stimme war nicht die Beste aber sie war ok. Ich mag es zu singen, es gibt mir ein Gefühl von Freiheit. Nur ich, der Rhythmus und die Melodie. Ich sang gerade die Endzeilen von ''Photograph von Ed Sheeran'' mit und als es zu Ende war hörte ich ein Klatschen, das von der Tür kam. Erschrocken drehte ich mich um und wen sah ich? Sangster natürlich. Wow! Ausgerechnet er musste kommen?! ,,Wow, du singst echt gut." ,, Du hast mich beobachtet?" ,,Tut mir Leid ich konnte einfach nicht anders. Du hast einer sehr schöne Stimme." ,, Ha ja klar, such dir jemand anderen zu verarschen, Sangster." Mit diesen Worten ließ ich ihn stehen und ging durch die Tür. Er rief mir noch ein ,,Gern geschehen Brown", hinterher. Ich hab keine Ahnung ob das dafür war, dass er mich raus geholt hat oder für das Kompliment das ich nicht angenommen hatte. Es war mittlerweile schon Dämmerung draußen und ich beschloss mir den Sonnenuntergang anzusehen.

The new beginningWhere stories live. Discover now