Ich werde ablehnen

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Immer noch fasziniert von seinen Küssen fasste ich mich erneut an meinen Hals. Ich wusste nicht, dass solche Berührungen mich derart veränderten. Schon alleine nicht von ihm.
Nun aber huschte ich endlich aus meinem Himmelbett und schnappte mir eins meiner Kleider, die ich dann samt dem Korsett alleine anzog. Es war zwar schwierig aber machbar.

Als ich nun endlich aus meinem Zimmer lief kam mir Yagami über den Weg, der mich nur überraschend ansah. ,,Junge Herrin, ihr habt euch alleine zurecht gemacht?'', fragte er mich, als er, denke ich, andeuten wollte, dass er mich anziehen sollte. Ich nickte nur grinsend. ,,Ja, das habe ich.''< Er seufzte nur. ,,Nun ja, man erkennt sehr schnell, dass ihr euch alleine angezogen habt, Miss. Verzeiht, aber ich denke, ich muss euch beim umziehen helfen.'', sprach der Ältere und bat mich erneut ins Zimmer zu gehen. Nur mit einem leisen Seufzen ließ ich mich in mein Zimmer bringen. Seine Berührungen an meiner Haut ließen mich völlig kalt, aber dennoch war es unangenehm von ihm berührt zu werden, schließlich wurde ich schon seit ein paar Jahren von Sebastian umgezogen. ,,Ihr zittert, junge Dame.'', machte mir der ehemalige Butler weiß und zog weiterhin an meinem Korsett, wo ich diesmal keine Laute von mir gab. ,,Irgendwie fühle ich mich nicht wohl, Yagami.''< Auch wenn ich mit dem Rücken zu ihm gerichtet war, konnte ich genau hören, wie er kurz einen Lacher von sich gab und die Mundwinkel hochzog. ,,Ihr braucht euch nicht vor mir zu fürchten, falls es das ist was ihr meint.'', erklärte er und lockerte seinen Griff, was mich nur dazu brachte den Kopf in seine Richtung zu drehen. Ich war ein wenig verwundert, denn ich hatte das Gefühl, dass er den Grund für meine Angst bereits wusste. ,,Was versichert mir dies?''<
,,Verzeiht mir für meine darauf folgenden Worten, Madame, aber ich interessiere mich nicht für euren Körper sondern nur für Männer meines Alters.'', erklärte er ein wenig peinlich gerührt. ,,HUH?''<< Er nickte und zog weiterhin an meinem Korsett, was mir kurz die Luft nahm. Danach zog er mir ohne weitere Worte ein Kleid über meinen schmalen Körper und ließ mich dann von meinem Zimmer gehen. Doch er hielt mich noch kurz auf und bat: ,,Erzählt niemanden davon, Miss. Schließlich wissen es alle anderen Bediensteten nicht.''
Ich nickte verständlich und ging den Flur ein wenig in Eile entlang. Ich blickte noch kurz zurück und sah wie Yagami schließlich hinter der nächsten Tür verschwand. Als ich wieder nach vorne schaute, knallte ich gegen einen schwarz gekleideten Mann, dessen Ausstrahlung sofort seine Identität verriet. ,,Also, junge Dame, ihr müsst lernen immer nach vorne zu schauen wenn ihr läuft.'', seufzte die Person und musste bei meinem erschrockenen Blick ein wenig schmunzeln. Ich geriet ebenfalls ins Schmunzeln und kam schließlich auf das eigentlich Thema zurück: ,,Wo bist du hingegangen als du mich hättest anziehen sollen?''
,,Ich?''<
,,Ja, sicher doch!!''<<
Er grinste und beugte sich zu mir herunter. ,,Wollt ihr es wirklich erfahren?'', fragte er mich und flüsterte in eins meiner lieblichkleinen Ohren. Ich runzelte die Stirn, da ich wusste, dass er wieder irgendwas im Schilde führte. ,,Ja, ich will es wissen!''<<
Er lachte und schnappte nach meiner Hand die er sofort wieder zwischen seine Beine setzte. Ich zuckte erneut zurück und musste mir dann gestehen, dass die "Härte" weg war. ,,Was ist damit passiert??'', gab ich geschockt von mir und hielt ein wenig Abstand von meinem *Freund*, der aber unwillkürliche Schritte zu mir machte. ,,Das werde ich euch nicht verraten. Wer weiß, ob dies euch verstören oder zum Erröten bringen wird.'', war seine Erklärung, wo ich sofort ein verängstigendes Gesicht dazu machte. ,,Ich... will es auch nicht wissen.''< ,,Vielleicht aber heute Abend?'', fragte er mich und drückte mich sanft, mit seiner Hand an meiner Taille, näher an seinen Oberkörper, ,,Da seid ihr vielleicht bereit.''
Ich verzog das Gesicht. ,,Nein, sicherlich nicht, Sebastian.'', gab ich unwissend von mir und drehte meinen Kopf ein wenig zur Seite um nicht in seine Augen zu starren, ,,Und ich will auch nicht, dass du mich berührst.'' ,,Ist das ein Befehl?'', fragte er und brachte mich wieder dazu in seine teuflischen Augen zu blicken. Ich sagte dazu nichts und riss mich aus seiner engen Umarmung. ,,..Ich will jetzt Frühstücken.'', befahl ich und ging in Richtung Speisesaal, wo Sebastian mich nur begleiten konnte.
Angekommen fand ich Astra, die gerade das letzte Tablett voller Essen auf meinen Tisch stellte. ,,Guten Morgen!'', warf sie mir mit einem Grinsen an den Kopf, was mich nur kurz zurückzucken ließ. Ihr Grinsen wirkte irgendwie gruselig und ertappt. >>Hattet ihr eine schöne Nacht, Miss?<<, formten sich ihre Lippen ohne auch nur einen Laut zu geben und ließen mich dazu bringen mit meinem Auge zu zucken.
Sie lässt mich damit einfach nicht in Ruhe!
,,Nun denn, nehmt doch Platz.'', flüsterte mein Butler leise zu mir und brachte mich an meinen Stuhl, wo ich mich dann sanft niederließ. Ich legte noch kurz eine Servierte auf meinen Schoß und begann mir eine Kleinigkeit auf den Teller zu tun. Die Blicke meiner Bediensteten störten mich keineswegs, nur Astras Blick. Ihr Blick ließ mir einen Schauer über meinen Rücken laufen. ,,Reich mir mal bitte das Croissant, Astra.''<
,,Sicher doch.''<<
Dann überreichte sie mir mit einem breiten Grinsen die gewünschte Mahlzeit doch ich schaute genervt in ihre Richtung und packte sie an ihrer Schürze, was sie kurz zucken ließ. ,,Noch ein Gedanke darüber und du wirst es bereuen.'', drohte ich ohne auch nur ihr einen Blick zu widmen, ,,Es nervt mich... ein wenig.'' Sie nickte hektisch und hielt, nachdem ich sie losließ, großen Abstand von mir. Sebastians Blick wirkte amüsant, da er nicht damit rechnete, dass ich so leicht reizbar sein würde.
Nachdem ich in aller Ruhe meinen Teller leer gegessen hatte, ging ich ohne ein Wort in meinen Arbeitsraum und schaute auf den Stapel an Post, dass ich in den letzten Tagen bekommen hatte. Sebastian schaute ebenfalls kurz in meinem Raum vorbei und lächelte wie gewöhnlich. ,,Anscheinend verlangen die Verkäufer meines Ladens eine Gehaltserhöhung.'', sprach ich unbegeistert als ich mir den ersten Brief des Stapels durchlas, ,,So eine Unverschämtheit. Denken die nicht, dass sie genug verdienen?'' ,,Wie wahr, junge Dame.'', entgegnete mein Butler, der mir sofort als Entspannung einen Earl Grey neben meine Post stellte. ,,Aber ich denke, dass ich ihr Gehalt um Hundert Pfund erhöhen werde, schließlich haben sie in ihrem Brief kein Wunschgehalt hinzu geschrieben.'', beanspruche ich und holte mir sofort ein neues Blatt Papier, wo ich sofort die neue Summe der Arbeiter bekannt gab. Dazu schrieb ich noch wenige Sätze, die ich dann mit einem Siegel meiner Firma verewigte und schließlich Sebastian überreichte. ,,Das bringst du nachher zur Post, verstanden?''< Er nickte nur und nahm den Brief lächelnd entgegen. Gleich danach öffnete ich einen anderen Brief, der eine Einladung zum nächsten Gartenfest einer alten Bekannten von mir enthielt. Ich schaute zu meinem Teufel, der sofort fragte, ob ich dorthin gehen möchte. Ich überlegte kurz und war mit meinen Gedanken kurz neben der Spur.
Ich könnte dort meinen Traummann finden, aber sagte ich nicht bereits, dass ich nur Sebastian an meiner Seite haben möchte? Ich möchte es nicht riskieren, dass mir wieder etwas passiert oder dass ich mich in jemand anderen verliebe. ,,Nein, ich möchte nicht.''<
,,Oh.'', gab mein Butler überraschend von sich, ,,Wieso nicht?'' Ich errötete leicht und schaute von seinem Gesicht hektisch weg. Mir war es peinlich nur daran zu denken, dass ich es ihm bald gestehen will.
Mein Teufel grinste darauf, lehnte sich an meinen Stuhl und streifte mit seinem Mund über mein Ohr, woraufhin ich leicht zurückzuckte. ,,Warum sagt ihr mir nicht endlich die Wahrheit, Madame?''< ,,Weil ich...'', stotterte ich nervös und zittrig aus meiner Kehle und versuchte jeglichen Augenkontakt zu vermeiden. ,,Weil was?''<<
Er fuhr mit seinen Händen über meine Wange, dann über meinen Hals und schließlich von meinem Oberkörper bis hin zu meinen Oberschenkeln, die er dann sanft kniff. ,,Hiiingh.'', gab ich als leisen Ton von mir und biss die Zähne zusammen.
Verdammt... Jetzt hat er mich im Griff!

~Einen Butler Zum Bräutigam~Where stories live. Discover now