Ich werde besucht

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,,Ja, die bin ich. Ich bin Anna-Lyra.'', lächelte ich erstmal zurück und drehte ein wenig an meiner Haarsträhne, die von meinen anderen Haaren abstand. Ich wusste zwar nicht wer sie war und sie schien auch sehr nett zu sein, aber dennoch plagte mich die Angst, dass irgendetwas passieren könnte. ,,Was für ein schöner Name.'', entgegnete sie mir freundlich und reichte mir die Hand womit ich leichter aufstehen konnte, ,,Fühlst du dich wie Zuhause oder brauchst du noch ein wenig Zeit?'' Ich zögerte kurz und dachte nach. ,,Nein, ich denke, ich brauche noch ein wenig Zeit, schließlich werde ich meine Freunde und Verwandten nie mehr wieder sehen.''< Sie nickte verständlich und machte einen besorgten Eindruck. ,,Schade darum...'', zischte sie bemitleidend und schnappte nach meiner Hand, ,,Aber na ja, du musst jetzt erstmal mitkommen, schließlich werden wir von Erzengel Gabriel Weiteres erklärt bekommen.'' Sie rannte mit mir zur Eingangshalle. Warte... Sie ist auch Neu? Aber wieso habe ich das Gefühl, sie schon mal in so einer Form gesehen zu haben? Kurz machten wir eine Verschnaufpause, als wir die Halle erreichten. ,,Ich wünsche euch einen gesegneten Tag.'', begrüßte uns eine zärtliche Männerstimme, die nur bedeuten konnte, dass es Erzengel Gabriel war. Angela wurde aufmerksam und lächelte zum Erzengel, was ich ebenfalls tat. ,,Nun, ich habe euch hierher bestellt, da es einige Regeln und noch die Beaufsichtigung zu besprechen gibt.''< Wir nickten. ,,Regel Nummer Eins war es, keine Teufel zu sehen. Regel Nummer Zwei war es, dass Neuankömmlinge immer das goldene Tor bewachen.'', erklärte er nochmals, wo wir sorgfältig zuhörten, ,,Regel Nummer Drei besagt, dass ihr nach 20:00 Uhr in euren Häusern bleiben sollt, da nämlich Teufel um diese Zeit aktiver werden und den Himmel versuchen werden zu stürmen. Deshalb werden nur die Besten der Besten abends dieses Tor bewachen lassen.'' Kurz verschnaufte er und gab uns Zweien einen Zettel. ,,Und die Letzte Regel besagt, dass ihr immer zu Gott halten sollt. Egal was auch kommen mag.''<
Ich schaute nachdenklich. Nun... Da werde ich wohl alle brechen müssen... Innerlich lachte ich wie eine Psycho-Tante, äußerlich aber blieb ich kalt und verständnisvoll. ,,Nun, ich denke das genügt. Ihr könnt euch gleich zum Tor wenden. Habt ihr noch welche Fragen?'', hakte er nach und schlug seine Flügel schon einmal weit aus, um damit bald in den nächsten Saal zu Vater zu fliegen. ,,Es ist zwar keine Frage, aber richte Vater aus, dass es mir leid tut.'', sprach die Kurzhaarige neben mir, dessen Blick ernst, aber unschuldig aussah. Der Erzengel blickte sie mit einem unglaubwürdigen Blick an, musste dann aber lächeln. ,,Er hat dir bereits verziehen, Angela. Gib einfach dein Bestes in Zukunft und zeig dich von deiner besten Seite.''< Die Lilaäugige schenkte ihm ein warmes Lächeln und verließ gemeinsam mit mir den Himmel um außerhalb aufs Tor aufzupassen. Es war langweilig immer nur draußen zu stehen, aber ich genoss diese Ruhe, die auch Angela genoss. Jedoch unterbrach ich dies kurzerhand. ,,Angela, was meintest du, als du sagtest, dass es dir leid tut?'', fragte ich und lehnte mich an die kalte, weiße Wand, die neben dem Tor war. Sie schaute bekümmert auf mich herab, da sie einige Zentimeter größer war als ich. ,,Nun, früher war ich ein Massen mordender Engel, der immer nur sich gesehen hatte und alle Menschen, die an Gott glaubten und sich an Vater festhielten getötet hatte. Ich war ein schlimmer Engel. Aber Vater hatte mir verziehen und mich von einem fallenden Engel wieder zu einem Engel gemacht um mir eine zweite Chance zu geben.'', erklärte sie als sie sanft lächelte, ,,Ich bereue meine Taten.'' Nun wusste ich, woher ich sie kannte. Diesen Zeitungsbericht, den meine Großeltern aufbewahrt haben, hatte sie kurz erwähnt. Ein Kloster soll von einem Engel namens Angela angegriffen worden sein. Doch die Kurzhaarige riss mich aus den Gedanken als sie wirr durch die Wolken zeigte und sprach: ,,Da kommt jemand angelaufen. Es scheint ein Dämon zu sein! Oder Schlimmer. Ein Teufel!!!'' Ich holte den Zettel heraus, den Erzengel Gabriel uns gegeben hatte und las durch, was man tun musste, wenn ein Dämon oder ein Teufel diesen Weg entlang laufen würde. ,,Wir sollen ihn abhalten hineinzukommen.'', las ich vor und bemerkte, dass in jedem dieser Briefe eine Kette mit einem Kreuz zu finden war. Diese sollten wir aufsetzen, was wir auch in binnen Sekunden taten, aber gleich als wir sahen, wer angelaufen kam, wäre ich vor Freude auf ihn zu gerannt.
,,DU?!'', brüllte der Engel neben mir, der anscheinend das Gesicht meines Vertrauten bekannt vorkam, ,,Was machst du denn hier?!'' Dieser lächelte nur und fuhr sich durch seine pechschwarzen Haare. ,,Ich bin hier um jemanden abzuholen.'', gestand er mit seinem Standart-Lächeln und drehte seinen Kopf zu mir, ,,Anna-Lyra, wollen wir dann los?'' Ich schaute erschrocken zu ihrer Seite. Sie erwiderte meinen Blick und verschränkte die Arme. ,,Ist er dein Butler gewesen?'', gab sie zickig von sich und versuchte mit mir eindeutig einen Streit anzufangen, den Sebastian aber mit seinen Worten verhindern konnte. ,,Madame, ich würde es sehr nett finden, wenn sie mich Anna-Lyra mitnehmen lassen.'', sprach er sanft und fasste nach meiner Hand, die er dann zu sich zog, ,,Schließlich hörte ich, dass sie ihre einzige Freundin wäre, denn nach der Sache mit dem Massen mordenden Engel, verweigert jeder die Freundschaft zu Ihnen.'' Sie änderte ihren Blick in ein verletztes und weinerliches Gesicht. ,,Wo-Woher...?'', stotterte sie, aber Sebastian kam ihr zu Wort: ,,Und da sie schließlich alles für ihre Freunde tun, werden sie schön den Rand halten, lügen und so tun, als sei Anna-Lyra immer noch bei Ihnen.'' Sie zögerte erst, kniff sich nervös in den rechten Arm und hatte jeglichen Augenkontakt mit mir vermieden. ,,E-Einverstanden.'' Ich lächelte auf. ,,Danke, Angela.''<
Auch wenn es schlimm für sie war, war ich gerade einfach nur glücklich mit meinem Geliebten wegzulaufen. In seine Welt, in der ich mich unbedingt einmal umschauen wollte.

Angekommen sah ich ewige Dunkelheit, die nur leicht von dem Vollmond beleuchtet worden war. Teufel und Dämonen, die vor Hunger litten und mir ein schlechtes Gewissen einredeten. Ich drückte mich aus Angst an Sebastian, der grinsend und gelassen durch die engen Gassen, des Gartens lief. Alle Blumen, die hier einst geblüht hatten, sind verwelkt und hatten jegliche Farbe verloren. Traurig, aber dies sprach eher nach meinen Vorstellungen als die im Himmel.
,,So, hier sind wir.'', berichtete mein Liebster und öffnete das riesige Anwesen, das vor seiner Nase stand. Der erste Eintritt in den Saal erschütterte meine Nase und ließ meine Flügel krankhaft zusammenzucken. ,,Was stinkt hier denn nur so?'', fragte ich benommen und entfesselte mich von Sebastians Armen. Dieser kicherte nur auf und schloss hinter mir die Tür. ,,Vor langer Zeit sind mir Seelen aus ein paar Gläsern entwischt, weshalb sie hier verfaulen und schließlich diesen Geruch hinterher lassen. Entschuldigt, dass es so penetrant riecht.'', war seine Erklärung, die er sofort mit einer Umarmung beendete. Mit dem Rücken zu ihm gerichtet, spürte ich genau, wie er über meine Brust und über meinen Bauch fuhr. ,,Ich habe euch vermisst, junge Herrin.'', murmelte er und rieb seine Wange an meine Haare, die er dann sanft durchwuschelte. ,,Du musst mich nicht mehr so nennen, Sebastian.'', kicherte ich und fühlte, wie er versuchte mich in eins seiner Zimmer zu drängen. Es war sein Schlafgemach, was ich deutlich erkennen konnte.
Sanft drückte er mich aufs Bett und schloss die Tür des Raumes zu. Es war zwar dunkel, aber dennoch konnte ich genau erkennen, wie ein Teufel mit roten Augen sich auf das Bett legte und nun in mein Gesicht hauchte. ,,Als Engel siehst du so schön aus. Da ist es mir wirklich ein Rätsel, wie du in Teufelsgestalt aussehen würdest.'', kicherte er und küsste sanft meinen Hals. ,,Bestimmt viel besser.'', grinste ich zurück und ließ ihn nicht davon abhalten, mich weiterhin mit Küssen zu bedecken. Er lachte kurz auf und begann vorsichtig meine Kleidung auszuziehen. Mir war es einfach nur unendlich peinlich, so vor Sebastian zu sein. Wer weiß, wie er auf mein Äußerliches reagiert?
Ich spürte plötzlich wie er sich noch enger an mich schmiegte und über meine Brustwarzen leckte. ,,Du siehst unglaublich schön aus.'', waren seine Worte, die mich erfreuten und mich dazu brachten ihn noch mehr zu lieben. Ich legte meine Arme um seinen Hals, als ich hörte, wie er seinen Gürtel von seiner Hose öffnete. ,,Sebastian, ich habe ein wenig Angst.'', sprach ich mit zittriger Stimme und wurde sofort mit einem sanften Kuss meines Liebsten befriedigt. ,,Keine Sorge, Madame, ich werde mich gut um euch kümmern!''<

~Einen Butler Zum Bräutigam~Where stories live. Discover now