Ich werde angegriffen

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Es war circa 1 Uhr als ich mich ermüdet aus dem Bett zerrte. Mein Unterleib schmerzte immer noch zu sehr, aber ich hatte wirklich das Bedürfnis ein Glas Milch zu trinken. Ich hatte außerdem noch furchtbare Kopfschmerzen, die einfach nicht aufhörten.
Ich trat mit Hausschuhen durch den langen Flur und sah erst in einem großen Spiegel, wie zerfetzt ich aussah. Mein Kleid war völlig in Blut getränkt, was mich aber nicht zurückschrecken ließ. Ich war es irgendwie... gewohnt. Ich lief weiter zur Küche und fand dort, als ich einen der Schränke öffnete, eine kleine Kanne voller Milch. Diese hob ich heraus und machte diese in ein Glas, woraus ich sofort trank. Es war sehr dunkel im Raum. Nur das Licht vom Flur trat herein. Trotzdem war es mir, dank der Teufelsfähigkeit im Dunkeln sehen zu können, möglich etwas zu sehen. Mit jedem Schluck fühlte ich mich wieder besser, der durch meine vertrocknete Kehle hinunterlief. ,,Was machst du hier?", hörte ich plötzlich Sebastian rufen, dessen Augen ich in der Dunkelheit anfangs nicht wahrgenommen hatte. Ich zögerte erst ihm zu antworten, tat es dann aber: ,,Ich wollte Milch trinken, sodass ich wieder schlafen kann." Mein Geliebter machte Schritte auf mich zu und blieb dicht vor mir stehen. ,,Hast du denn keine Schmerzen?", wies er mich daraufhin und ließ seinen warmen Atem an meiner Nase spüren. Ich wich seinem Atem aus und sprach: ,,Schon noch, aber es heilt sehr schnell, weswegen ich denke, dass es bald verheilt ist." Er nickte, was ich daran erkannte, als seine roten Augen hoch und runter gingen. Nachdem ich das Glas leer getrunken hatte, stellte ich es ab und wollte wieder zurückgehen. ,,Ich werde mich wieder hinlegen."< Doch er legte seine Arme um meine Taille. ,,Sebastian?"< Er drückte seinen Kopf dicht an meinen Hals und gab mir sofort ein paar sanfte Küsse. ,,Verzeih, Lyra, ich war vorhin echt gemein zu dir.", entschuldigte er sich und strich über meinen dünnen Bauch, ,,Ich bin nun mal anders als du und kann mich nicht in Dinge hineinversetzen." Ich seufzte erleichtert. ,,Mir tut es auch leid, ich bin schließlich wie eine Furie auf dich losgegangen."< Wir beide lachten kurz und umarmten uns. ,,Meinst du, ich kann diese Nacht neben dir liegen, Schatz?", fragte mich der Teufel und umklammerte nach unserer Umarmung meine Hand. Ich nickte. ,,Sicher doch. Mach aber bloß nichts Perverses!", drohte ich ihm, wo ich sein verräterisches Grinsen unter der Dunkelheit erkennen konnte, ,,Ich warne dich!" ,,Ist ja schon gut!"< Wir liefen aus der Küche, durch den langen Flur, hinein in unser Schlafzimmer und legten uns ins große Bett. ,,Warum warst du eigentlich wach, Sebastian?", fragte ich den Teufel und strich sanft über seine Hände. Er lächelte: ,,Diana hatte ein wenig gequengelt. Ich habe sie in den Schlaf gesungen." Ich errötete vor Freude. Ich fand es hinreißend, wie er sich um Diana kümmerte. Sie kann sich glücklich schätzen, so einen zuverlässigen Vater zu haben.
Ich kuschelte mich enger an den Herrscher an und summte kurz vor mich hin. ,,Schlaf gut, Lyra."< Und schon fand ich den Schlaf.

Ich wachte früh am morgen auf. Ich denke, dass es 8 Uhr morgens war. Ich erblickte vor mir Sebastian, der auch genüsslich schlief. Ich dachte, dass Teufel nicht schlafen können, jedoch war er, denke ich, auch ein wenig erschöpft. Ich kicherte leise, merkte dann aber, wie sich die Augen meines Geliebten rasant öffneten. Ich zuckte erschrocken zurück. ,,Erschreck mich doch nicht so!", schnauzte ich ihn an, wo ich dachte, dass mein Herz stehen bleiben würde. ,,Das könnte ich auch zu dir sagen!"< Wir beide fingen an zu schmunzeln, als wir uns nun ans wach sein gewöhnt hatten. ,,Gut geschlafen?", fragte er mich, wo ich nicken konnte. ,,Und du, Liebling?"< Er dachte kurz nach. ,,Ja, obwohl ich sonst nie schlafe, war das sehr erholsam.", beantwortete er ausführlich, wo ich nur „Aha" sagen konnte. ,,Und, sind deine Schmerzen weg?", fragte mich der Teufel, der weiterhin im Bett lag. Ich zögerte kurz und begann mit meinen Füßen ein wenig zu strampeln. Dazu fuhr ich mit meinen Händen nach unten und musste glücklicherweise feststellen, dass alles verheilt war. ,,Ja, sie sind weg."< Er wirkte erfreut. ,,Das freut mich für dich."<< Er lächelte, wo ich ihn nur fraglich anschaute. Ich weiß genau was du denkst! Ich grinste spöttisch auf. ,,Wieso fragst du?", hakte ich nach und kassierte von dem Teufel ein teuflisches Grinsen, ,,Willst du etwa etwas mit mir anstellen?" Er drückte mich näher an sich und verkniff sich jegliche Laute. ,,Nun, ich dachte da schon an etwas...", murmelte er und strich über meinen Hintern, wo ich nur grinsen konnte. ,,Dann lass dich nicht aufhalten.", befahl ich dem Höllenherrscher. Bevor wir uns küssen konnten ertönte ein lauter Schrei unseres Kindes. Sofort zuckten wir auf. ,,Diana!", brüllte ich und rannte durch den Flur. Doch der Schrei führte nicht zu ihrem Zimmer, denn als ich dort nachsah, fand ich eine schlummernde kleine Prinzessin, die dafür absolut nicht verantwortlich war. Luzifer kam mir nachgerannt und schaute mich verdutzt an. Wir erblickten die Tür hinter uns und waren fest davon überzeugt, dass der Schrei von hier aus kam. Sebastian drückte mich hinter sich und öffnete behutsam und leise die Tür. Dort drin befand sich ein Kinderbett, was dem von Dianas absolut ähnlich sah. Wir kamen dem Bettchen näher und fanden dort unser einst verstorbenes Kind. ,,Wie...?", fragte mich mein Geliebter, der erschrocken zum kleinen Wesen hinuntersah. Es wirkte lebendig. Undertaker hatte mir einen großen Gefallen getan! Ich lächelte auf und unterdrückte jegliche Freudenträne. Ich ging behutsam auf das schreiende Baby zu und hob es hoch. Es war so klein und konnte nur mein eigen Fleisch und Blut sein. ,,Es hatte also doch geklappt...", murmelte ich erfreut und strich über den kleinen Kopf. Jedoch sah ich eine gewaltige Narbe an der Stirn, aber stören tat es mich nicht. ,,Lyra, lass die Finger von ihm!", warnte mich mein Geliebter und wirkte dabei sehr erbost. Sogar Angst hatte sich auf seinem Gesicht gebildet. Wieso soll ich ihn denn loslassen? Ich blickte zum Kind und schaute fraglich. ,,Wieso soll ich das machen?"< Doch bevor mir mein ehemaliger Butler antworten konnte, spürte ich, wie etwas an meinem Fleisch nagte. Mein Hals begann Blut zu verstreuen. Ich stockte und schaute zu meinem Kind, dass sich mit seinen Zähnen, obwohl es noch keine besitzen hätte sollen, in meine Haut gebissen hatte. ,,Lyra!"<

~Einen Butler Zum Bräutigam~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt