Ich werde gerettet

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Vergangenheit;

,,Lyra...", sprach sie beunruhigt, ,,Dein Auge. Es ist knallrot und...teuflisch." Ich zuckte zurück. . Nein... Nein... Wie... Wie kann das sein?! Sie erhob ihre Hand und zeigte auf meine Flügel, die sich zum Teil auch färbten, wobei ich nur geschockt zusehen musste. ,,Aber... ich bin doch nicht..!", schrie ich verwirrt auf, wobei sie mich nur anstarren konnte. ,,Lyra...", wollte sie mich beruhigen, aber ich war zu sehr neben Spur, sodass ich sie nicht richtig bemerken konnte, ,,Was denkst du, mag dies ausgelöst haben?" Ich dachte nach. Schweißperlen liefen meiner Stirn hinunter, die das Blut auf meinen Wangen verwischen ließ. ,,Das Blut...", fuhr Angela fort, als ihr die Antwort kam, ,,Das Blut deines Kindes vermischte sich mit dem Deines, da sie ebenfalls bei der Geburt Blut vergoss, sodass du leichte Veränderungen bekommen hattest. Dein Kind müsste eigentlich so wie ich eine Stelle am Körper haben, das teuflisch ist und der Rest Engelhaft. Oder andersherum. Jedenfalls wärst du dann auch halb Teufel oder ein Viertel Teufel." Ich schaute sie veräppelt an. ,,Erfinde doch nicht so etwas."< Sie blinzelte einige Male bevor sie weiter sprach: ,,Dich würde ich nie veräppeln, Süße. Aber hattest du denn dein Kind schon einmal gesehen? Und hatte Sebastian nicht einst gesagt, dass du einen halb Engel und halb Teufel kriegen wirst?" Ich schaute bekümmert zu Boden, woraufhin sie sich weiterhin aus den Ketten zog. Sie packte es ohne Verletzungen und schaute auf mich herab. ,,Ich weiß nicht, ob es schmerzen wird, Lyra. Schließlich bist du jetzt halb Engel und halb Teufel.", murmelte sie und zog an meinen Ketten. Es schmerzte... Es schmerzte sogar gewaltig, sodass meine Haut Kratzspuren von den Metallketten abbekam. Anscheinend war es nicht gerade nützlich zu beider Sorten dazuzugehören. Aber endlich kam auch ich aus den Metallstücken und warf meiner Partnerin einen sicheren Blick zu. Sofort nickte diese und schnappte nach meiner Hand. Wir beide rannten aus dem Zimmer, hinaus in den langen dunklen Flur, der wie im Mittelalter nur mit Kerzen beleuchtet wurde. Ich stoppte aber. ,,Angela, was soll ich tun?", ich wirkte verzweifelt und bohrte meine Finger in ihr Engelskleid, was nun einige Falten zeigte, ,,Den Krieg, sowie die Schmerzen meines Kindes werde ich nicht stoppen können, falls sie mit meinem Kind irgendwelche Dinge anstellen." Ihre lila Augen färbten sich erneut teuflisch rot und ließen sich in mein Gesicht einbrennen. ,,Zeig dich von deiner schlimmsten und mordlustigsten Seite überhaupt."< ,,Aber ich will nicht kämpfen. Und schließlich habe ich immer noch höllische Schmerzen, die ich nicht beenden kann. Dann will ich auch noch, dass Diana nicht einen Kampf wie diesen mitbekommt.", erwiderte ich und riss mich von ihrem Kleid. Sie aber nickte verständlich. ,,Gut, was wirst du dann tun, Lyra?"< Ich schaute entschlossen auf. ,,Ich werde das für meine Tochter sowie für meinen einst geliebten Mann tun.", versprach ich, ,,Ich werde..."

Gegenwart:

„...mich freiwillig hingeben!"<

Nun war ich angekettet und an ein mir unbekanntes Gerät gesetzt, was ich nicht wirklich verstand. ,,Was ist das?", erlaubte ich mir die Frage und bemerkte, dass dieser Sitz, auf dem ich saß, rot aufleuchtete, als ich mich darauf bewegte. Die Schwarzlocke kicherte nur und hatte einen kleinen Schalter bei sich, der mit einem roten Knopf und weiteren kleinen Knöpfen versehen war. Jedoch war der rote Knopf der Auffälligste von allen. ,,Dies ist eine Maschine, die dir deine Kraft entziehen wird, sie umkehrt und somit die Kraft eines Unverletzlichen an alle meine Männer schickt, die gerade um ihre Zukunft als Teufel kämpfen. Darunter auch dein Liebster.", erklärte sie mir, woraufhin ich enttäuscht zur Seite schaute, ,,Und... es wird schmerzlich." Noch einmal schaute ich zu Angela, die mein Kind dicht an sich hielt und verwirrt herumstand. ,,Verschwindet von hier!", befahl ich ihr, was sie nur mit einem Nicken annahm und aus dem Raum verschwand. Die Teufelin vor mir schaute ihnen gierig nach, seufzte aber kurz. ,,Sie werden nicht weit kommen.", gab sie von sich und wandte sich nun wieder zu mir. Sie drückte den großen Knopf und ließ mich meine Luft zum Atmen nehmen. Alles in mir zog sich zusammen, auf unangenehme Weise. Es war wie, als würde mein ganzes Blut leer getrunken werden, was mich blasser machen ließ. Trotzdem war ich noch bei voller Kraft, was mich vor Schmerz aufschreien ließ. Ich sah zu, wie dieses rote Leuchten als Blitze in mich einschlugen.

Sebastians / Luzifers POV;

Etwas stimmte nicht. Die Kraft war anders als zuvor. Es war nicht mehr Dianas Kraft, von der sie abzapften. Nachdenklich drehte ich mich zum Königshaus zurück, dass nur vor Röte zu brennen schien. ,,Luzifer, ich brauche Verstärkung!", rief Korochta, der ältere Teufel, der sich mit einem Engel anlegte. Neben ihm waren zwei andere Heilige, die die Sicht zu ihm verminderten. Ich zog ohne zu zögern nach meinem Schwert, das ich dicht an meinem Bauch hielt und stieß die Engel zu Boden, jedoch tötete ich sie nicht. ,,Luzifer?"< Aber ich schien anderes im Kopf zu haben und ging zurück zum Haus. ,,Jetzt ist es zu spät...", murmelte ich vor mich hin und versuchte gierig nach Luft zu schnappen, da meine Kraft langsam sinken würde.

,,Nein...", sprach er vor sich hin, ,,Das wäre zu verfrüht."

Lyras POV;

Lange halte ich das nicht mehr aus! Blut schoss aus meinem Mund, wie als wäre es ein Wasserfall. Das war jedoch zu übertrieben. ,,Hoffen wir doch, dass mein so lang ersehnter Traum, einen Krieg mit den Engeln zu führen, wahr wird!", rief sie und lachte dabei auf, als sie sich innerlich vorstellen konnte, wie sie über Himmel und Hölle herrschte. Ich hörte plötzlich einen lauten Tritt, der mich dazu brachte zur Eingangstür zu schauen. Es war Sebas- Ich meine Luzifer, der nun einige Schritte in den Raum machte und sich überrascht umsah. ,,Was geht hier vor sich?", fragte er und schaute zu seiner Herrin, die ihn leicht veräppelt anstarrte. ,,Was machst du denn hier? Solltest du nicht unten kämpfen?"< ,,Ich bemerkte einen Unterschied zu Dianas Kraft.", erklärte er und richtete nun seinen Blick zu mir, dem er nun seine Aufmerksamkeit schenkte, ,,Es konnte nur Anna-Lyras Kraft sein, nicht wahr?" Die gelockte Person fühlte sich ertappt, jedoch sah sie darin kein Problem. ,,Na und?", betonte sie laut und plapperte sich den Mund voll, ,,Dann ist es halt eben ihre Kraft. Sie ist ebenfalls halb Engel, halb Teufel." Er wirkte verwundert: ,,Und was macht ihr dann? Sie entsorgen?" Sie grinste. ,,Nun ja, das ginge wohl sehr schlecht."< Meine Augen erreichten die seine und ließen ihm einen emotionslosen Blick zuwerfen. Luzifer kratzte sich enttäuscht aber auch gleichzeitig unbeeindruckt den Kopf. Danach entwich ihm ein leises Seufzen. ,,Oh man, was mach ich denn jetzt?", fragte er, als er sich zu mir drehte, woraufhin seine Herrscherin ihn fraglich ansah. ,,Luzifer, was ist los?"< ,,Kaum zu glauben, dass ihr sie verletzt.", bemerkte der Teufel vor mir, ,,Und das, obwohl sie meine Vertragspartnerin ist." Er senkte den Kopf zu ihr und ließ seine teuflischen Augen leuchten. ,,Wie bitte?", schnorrte sie und blieb versteinert stehen. ,,Der Auftrag jedes Teufels, der mit einer Person einen Vertrag eingeht hat ihn stets zu schützen.", murmelte er und riss ihr den Schalter aus den Händen, den er mit einem Ruck zerknüllte und damit seine Gebieterin aufstocken ließ, ,,Und dass ihr sie verletzt, werde ich ganz sicher nicht zulassen. Wenn, dann darf ich das!" Ich grinste auf. ,,Nun sei aber mal still, Sebastian.", tadelte ich mit einem gemeinen Lächeln, ,,Du musst ihr nicht alles erzählen." Die Herrscherin fühlte sich mehr als nur veräppelt und schaute zu uns Beiden auf. ,,Was geht hier vor sich, Luzifer?!"<< Er legte seinen Zeigefinger auf seinen Mund und erwiderte nur: ,,Es wird Zeit, dass ich wieder der Herrscher werde, meiner Frau und meinem Kind ein Zuhause schenke."

Sebastian und ich liefen wieder durch den großen Garten der Hölle. Es war zwar gewöhnungsbedürftig was Geruch und Dunkelheit betraf, aber ich mochte es hier zu sein. ,,Du, Sebastian?'', fragte ich, als ich meinen Arm bei ihm einharkte, ,,Bist du denn der Herrscher der Unterwelt?'' Er schaute zu mir herunter und wuschelte mir durch die Haare. ,,Nicht mehr. Ein anderer Teufel hat die Macht bekommen. Aber da er erst letztens bei einem Kampf unglücklich ums Leben kam, wurde eine Teufelin gewählt, die wirklich gut regieren kann.'', grinste er dreist. ,,Und wie hieß der vorherige Teufel?'', fragte ich als ich weiterhin mit ihm aus der Hölle lief. ,,Claude Faustus, aber das braucht dich nicht zu kümmern.''< ,,Oh, ok.''<<

~Einen Butler Zum Bräutigam~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt