Die Sicht in dein Inneres (1)

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Jeder lässt jeden ausreden

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Jeder lässt jeden ausreden.

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𓂉

ICH LEGE DIE unterschiedlichen Farben der Eddings auf den Rand des Plakats. Wechsle den Roten mit dem Schwarzen, stelle den Kleber doch auf die andere Seite, weil das Papier so weniger wellt.

»Alles okay?« Milas Stimme lässt mich hochschrecken.

Nein, nichts ist okay. Seit ich von Milena erfahren habe, dass sich Arian und Theo erneut in den Haaren hatten, würde ich am liebsten ganz laut schreien. Nicht, weil die beiden scheinbar auf keinen gemeinsamen Nenner kommen, sondern wegen des Kompromisses der letzten Streitschlichtung. Der Teufel soll Milena holen, für den glorreichen Einfall, Arian bei unserer Projektgruppe mitarbeiten zu lassen.

Dadurch werden die beiden sicher keine besten Freunde. Im Gegenteil. Eher rechne ich damit, am Ende Blut am Boden zu sehen. Also, nein. Nichts ist okay. Die nächsten Stunden werden einer Apokalypse gleichen.

Ich blecke die Zähne. »Alles bestens. Irgendwas fehlt aber, oder?«

Prüfend schaut Mila zu Boden. Ich habe unsere Arbeitsatmosphäre recht spartanisch gehalten. Das Notwendige, wie Stifte, Kleber, Schere und Plakat, hat seinen festen Platz, doch Milas Miene signalisiert mir sofort, was ich vergessen habe. Noch erwarte ich von meinen Gästen, dass sie auf dem harten Boden sitzen. Nicht mal an ein Kissen habe ich gedacht.

Zum Glück ist Mila äußerst gastfreundlich – und das, obwohl die meisten Menschen einen großen Bogen um sie machen. »Ich besorge was zu Trinken und zum Knabbern und du legst die Sachen auf einen Tisch mit Stühlen.« Ich seufze. Na gut, keine Kissen. Am besten arbeite ich, wenn ich mich quer auf dem Boden ausbreite, aber vielleicht wird das nicht jedem zusagen.

Unser Arbeitszimmer ist nur mit einem relativ schmalen Tisch ausgestattet, wo das Plakat an den Seiten übersteht. Die Wintersonne blendet mich, während ich auf dem klassischen Holzdrehstuhl ausharre. Ich verschiebe das Blatt ein wenig, schätze ab, ob die Unterlage als Schreibfläche ausreicht, und lasse fünf gerade sein, indem ich das Plakat lediglich mit dem Stifthalter fixiere.

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