Optimale Vitalfunktionen im gefrorenen Zustand (1)

428 47 56
                                    

Wir sprechen Ich-Botschaften statt Beschuldigungen aus

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Wir sprechen Ich-Botschaften statt Beschuldigungen aus.

Wir sprechen Ich-Botschaften statt Beschuldigungen aus

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

𓂉

DER FORD DREHT in Alinas Hofeinfahrt. Wir werden von einem Elektrolied in Empfang genommen. Durch die Fensterscheibe höre ich zwar den Beat, nicht aber den Liedtext des Songs. »So, meine Hübschen.« Während der Fahrt habe ich schnell festgestellt, wie unterschiedlich die beiden sind. So etwas würde Theo nie sagen. »Endstation.«

Ohne sich zu verabschieden, verlässt er das Auto. In mir keimt das Bedürfnis auf, Theos Verhalten zu entschuldigen oder zu rechtfertigen. Mark spuken scheinbar ähnliche Gedanken durch den Kopf. »Er kann nett sein. Schätze, im Laufe seines Lebens haben ihn viele Menschen enttäuscht. Da hält er sie lieber auf Abstand.«

Seufzend öffne ich die Tür. Sowas habe ich vermutet. Im Laufe meines Lebens sind mir ebenfalls grauenvolle Dinge widerfahren, die eigene Familie hat mich im Stich gelassen. Aufgeben kommt dennoch nicht in Frage. »Danke, dass du uns gefahren hast.« Er dreht sich nach hinten um und schenkt mir sein bestes Lächeln. Und manchmal, für den Bruchteil einer Sekunde, zahlt es sich aus. Zwar wiegt es die Ungerechtigkeit im Leben niemals aus, aber es genügt für den Moment.

»Hoffentlich sehen wir uns mal wieder«, verabschiedet er sich.

»Ach bestimmt! Spätestens, wenn du uns von der Party abholst«, erinnere ich ihn. Ich registriere eine Gestalt, die mir ungeduldig die Tür öffnet. Theo.

»Genug geflirtet«, brummt er. Ich habe nicht ... Egal. Ich widerspreche ihm nicht. Meinetwegen darf er weiterhin daran glauben.

Am Straßenrand parken Autos von Gästen, die bereits eigenständig fahren. Die Luft ist nach wie vor eisig und bringt mich zum Zittern. Ich winke Mark, während Theo zielsicher Alinas Haus ansteuert. »Hey! Warte doch.« Seinen schneidigen Schritten halte ich stand.

»Dein Cousin ist nett.« Als wir gleichauf sind, gedenke ich, ihn weiter anzustacheln. Ob er eifersüchtig ist? Oder kann er seinen Cousin nicht leiden?

»Ja, ganz reizend.« Im Vorgarten führt uns ein Kiesweg ans Ziel. Ballons in den unterschiedlichsten Farben, sogar in Schwarz, sind an die Briefkastenstange geknotet. Sie schweben und bilden dabei ein Dach, das vor den Schneeflocken schützt. Er bewegt einen der Roten ein Stückchen, sodass dieser direkt über mir schwebt.

Was Eisberge verbergenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt