𝐈𝐈𝐈. 𝐒𝐡𝐢𝐬𝐮𝐢𝐬 𝐅𝐞𝐡𝐥𝐞𝐫

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"Ich muss noch mal zur Universität, Professor Kesselbrandt etwas geben", sagte Itachi leise zu seinen Eltern und sie nickten.

Stumm machte er sich auf den Weg und schloss gewissenhaft die Haustür hinter ihm zu. Einige Bekannte hatten ihnen schon erzählt, dass ihnen die Fenster eingeworfen wurden oder jemand ins Haus gewischt war und Porzellan zerbrochen hatte, wenn die Tür nur angelehnt war. Was es auch war, immer lief es auf unheilbaren Schaden und tausende Scherben hinaus.

Fröstelnd zog Itachi seinen Mantel enger um sich und vergrub seine Nase in seinem Schaal. Sie war genauso leicht schief und mit einem kleinen Höcker auf dem Nasenrücken wie bei seinem Ziehvater.

Das Einzige, was ihn ihnen ähnlich machte. Seine Haare waren heller als ihre, nicht nachtschwarz sondern dunkelbraun, seine Augenbrauen feiner, beinahe feminin und seine Gesichtszüge ähnelten ihnen auch nicht, außer, dass er genauso tiefe Augenringe hatte wie sein Vater und die Leute ihm sagten er würde wie seine Ziehmutter lächeln. 

Wenn er ihren Namen nicht tragen würde, würde er von diesem ganzen Unsinn hier verschont werden, hatte er jetzt schon häufiger gedacht und immer wieder über sich selbst den Kopf geschüttelt. Es war so dumm seiner Familie anzukreiden, was die Gesellschaft falsch machte. 

Itachi stopfte die Hände tiefer in die Manteltaschen und seine Gedanken wanderten zurück in seine Schultage, als er uns sein bester Freund Shisui jung und dumm gewesen waren und allerhand verrückter Sachen ausprobiert hatten.

Das verrückteste war gewesen, einen Mann zu küssen, wie Shisui als Wetteinsatz von Itachi verlangt hatte. Natürlich hatte Itachi verloren und natürlich war es ihm unglaublich peinlich gewesen, also hatte er Shisui einen kurzen Kuss auf die Nase gegeben und Shisui hatte ihn wie vom Donner gerührt angesehen. 

"Nase zählt nicht", hatte er vernebelt gehaucht und Itachi überkochend vor Wut über so eine törichte Idee seine Lippen auf Shisuis gepresst. Doch zu seinem Erstaunen, hatte Shisui seine Hände in Itachis Haaren vergraben und sich geweigert ihn loszulassen, bis sie keine Luft mehr bekamen. 

Itachis Verstand war völlig vernebelt gewesen. Er hatte gewusst, dass er Shisui gern hatte. Aber auf diese Weise hatte er noch nie jemanden gern gehabt. Doch bei dem Kuss hatte sein verräterisches Herz wie wild angefangen zu pochen und hinterhältig geflüstert: Ich will mehr. 

Allein bei der Erinnerung wurde Itachi rot bis in die Haarspitzen. Natürlich hatte es dort nicht aufgehört. Shisui hatte ebenfalls gemerkt, dass es Itachi gefallen hatte und ihm gestanden, dass er auf Jungen stand, besser gesagt, speziell auf Itachi. Und Itachi war mit allen diesen Gedanken so überfordert gewesen, dass er erst einmal geflohen war. Vor Shisui und vor seinen eigenen Gefühlen. 

Als seine Mutter ihn Zuhause schluchzend auf dem Bett gefunden hatte und Fugaku schon losgehen wollte, um Shisui umzubringen, weil er seinen Sohn zum weinen gebracht hatte, hatte Itachi nach langem Zureden seiner Mutter leise und nüchtern erzählt, was das Problem war. Dass er anscheinend seinen besten Freund mehr mochte, als gedacht und er nicht wusste, was er tun sollte, weil das doch verboten war.

Mikoto war mit einem Mal ganz ernst geworden und hatte Itachi erst einmal schützend in den Arm genommen. "Bitte merk dir eine Weisheit für immer, Itachi. Egal wie außergewöhnlich sie ist. Keine Liebe der Welt kann falsch sein, wenn nur beide Teile einverstanden sind."

Und das war Itachis Mantra geworden. Das war das, was sein seit jenem Tag kaputtes Herz zusammenhielt und ihm den Mut gegeben hatte, Shisui wieder in die Augen zu sehen, nachdem er ihn so vor den Kopf gestoßen hatte und zu sagen, dass er ihn auch mochte und dass sie es versuchen sollten.

Narbenstern // Itachi ff [Shiita]Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang