XIV. Die Lüge fliegt auf

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"Na, das passt doch", spottete Shisui auch sogleich. "Eine Frau, die ihr Arierblut direkt im Namen hat. Eine vorbildliche, hübsche, dumme, gehorsame Ehefrau, ganz wie man es von jemandem mit deinem Stand erwartet. Wahrscheinlich blond und blauäugig mit Schneeweißer haut und super gerader Nase und diesen schauderhaften rotgeschminkten Wangen wie aus diesen alten Propagandaplakaten der Nazis."

"Höre ich da leise Eifersucht", spottete Itachi zurück, doch diesmal wusste er, dass er zu weit gegangen war. Ein neuer Knall ertönte und diesmal wirbelte er gehörig Staub auf. Shisui hatte Zentimeter neben Itachi in den Boden geschossen.

"Hör auf damit!", fauchte Itachi, der vor Schreck ganz blass geworden war. "Entweder du erschießt mich jetzt auf der Stelle oder du lässt es bleiben. Das was du hier tust ist Folter mit Todesangst."

"Schön, dass du dich da so auskennst. Kannst du jetzt mit den armen Juden mitfühlen?", fragte Shisui mit großen Augen. "Ich dachte du kennst sie. Du erzählst mir, für sie hättest du mich geschubst, aber ich habe alles über dich gehört.

Du hast sie ermordet. In ihrem eigenen Haus, als sie dir noch vertrauten.

Deinen Vater, deine Mutter, deine Alibi-Freundin Izumi... und du hast sie auf dem Küchenboden verbluten lassen, anstatt es kurz und schmerzlos zu machen, weil du fandest, dass eine weitere Kugel an sie verschwendet war-"

"Natürlich kann ich mit ihnen mitfühlen", unterbrach Itachi Shisui mit zum Zerreißen gespannter Stimme. "Was glaubst du wie oft die Nazis mich gefoltert haben, weil sie dachten ich hintergehe sie!"

Er hielt seinen Handrücken hoch und hielt ihn Shisui weiß vor Wut unter die Nase. "Wie häufig sie dieses Zeichen in meine Haut geritzt haben, weil sie mich nicht offiziell brandmarken durften? Jüdisches Blut oder nicht, ich hatte eure Erziehung! Wie oft haben sie mir vorgeworfen ein Schundjude mit geklautem Blut zu sein? Sie dachten ständig ich wäre ein Spitzel. Hätte ich offiziell eine Jüdin geheiratet, hätten sie uns beide umgebracht."

"Also hast du eine Arierin von den besten Nazis geheiratet, um deine Stellung zu festigen. Und ich dachte, du könntest nicht tiefer sinken."

"Dann schau dir Aria doch an", unterbrach ihn Itachi heftig. "Sieh sie an und sag mir, dass es keine Jüdin ist, die falsche Papiere mit sich herumträgt."

"Dann stell sie mir doch mal vor", spottete Shisui. "Wo versteckt sie sich denn? In der Küche war sie jedenfalls nicht, dabei ist gerade allerhöchste Mittagszeit."

"Sie kann die Küche nicht leiden, weil ich sie da angeschossen habe", erwiderte Itachi sarkastisch. "Ich habe noch nie daneben geschossen, was meinst du warum der erste Schuss meinen Familienmitgliedern nicht den gar ausgemacht hat?"

"Weil du sie quälen wolltest?", schlug Shisui vor. "Dafür, dass sie dich beinahe "vergiftet" hätten, mit ihrer Weltansicht, dass alle gleichwertig wären?"

"Weil ich sie retten wollte, du Idiot. Wenn ihr Tod offiziell abgehakt ist, werden sie nicht mehr gejagt und gesucht. Wer sucht schon drei Tote bei dem, der sie ermordet hat?"

"Was soll das heißen?", fragte Shisui mit zusammengekniffenen Augen.

"Ich habe so geschossen, dass es keine lebensgefährlichen Organe gestreift hat und sie blutend auf dem Boden liegen lassen, bis die ganzen Nazis wieder gegangen sind und sie dann ärztlich versorgen lassen und wieder aufgepäppelt und die letzten fünf Jahre durchgefüttert, versteckt und versorgt."

"Hübsches Märchen."

"Die Wahrheit."

"Ach ja? Wo sind sie denn dann? Oder sind sie unsichtbare Geister und dein Verstand kann nur nicht akzeptieren, was du getan hast?"

Narbenstern // Itachi ff [Shiita]Where stories live. Discover now