Kapitel 6 🌪

27 3 0
                                    

Als wir fertig mit essen sind unterbricht Aiden die Stille und sagt: „Ich meins ernst, wann kommt dein Vater wieder? Später kommen ein paar Freunde von mir." dabei guckt er mich nicht einmal an, seine Stimme und seine Mimik sind kälter als je zu vor. Habe ich etwas getan? Wie aus einem Schlag flog meine Laune sofort in den Keller.
„Ich kann auch jetzt schon gehen, ich gehe vorher sowieso in die Bücherei."
„Im Schlafanzug?"
„Oh stimmt...naja dann warte ich eben vor meiner Haustür."
„Du kannst hier bleiben, ich will nur wissen wann dein Vater kommt Alya wie oft soll ich dich das denn bitte noch fragen?!" seine Stimme wird lauter, ich verstehe nicht wieso er mich auf einmal so anbrüllt, hat er Wind von dem Brief bekommen von dem ich ein Foto gemacht habe? Wohl eher nicht sonst würde er mich direkt darauf ansprechen...
„I-Ich...ich denke er kommt e-erst heute Abend..."
Ich weiß nicht wieso aber ich muss meine Tränen zurück halten, ich hasse es wie schwach ich vor Aiden immer wirke und jetzt bin ich wegen einem kleinen anbrüller meinen Tränen nah? Was ist nur los mit mir.
„Ich...Ehm...wo ist das Bad?"
Er sagt auf einmal gefährlich ruhig „grade aus den Flur entlang, 2. Tür rechts." aber immer noch dermaßen kalt.
Ich gehe hinein und wasche mir das Gesicht, ich will auf keinen Fall jetzt heulen auch wenn er mich nicht sieht, danach wäre das nur Allzu erkennbar. Als ich mich wieder beruhigt habe gehe ich raus, Aiden hat schon alles abgeräumt was da stand. „Wann kommen denn deine Freunde? Soll ich trotzdem einfach gehen?"
Ich hatte gehofft das er seinen Freunden vielleicht absagt wenn ich hier bleiben muss ich denke nämlich nicht das er mich dabei haben will, doch was er sagt ist noch viel schlimmer als das.
„Du kannst in meinem Zimmer dann bleiben bis sie dann weg sind, echt kein Bock das sie mich mit dir sehen.

„Ich soll mich vor deinen Freunden verstecken? Schämst du dich etwa für mich oder was? Ich dachte wir sind auch Freunde?!" Sage ich wütend.

„Alya Bild dir nicht zu viel ein, entweder du wartest oben oder du gehst. Ganz einfache Sache, mir ist nämlich scheiß egal was mit dir jetzt ist, außerdem hast du keine Freunde bei den zu hin kannst? ich habe kein Bock Babysitter zu spielen.

Wow, ich weiß nicht was ich sagen soll, natürlich habe ich Freunde, leider wohnen sie in der Nähe meiner Uni die 45 Minuten von meinem Dorf entfernt ist. ich merke wie sich meine Augen erneut mit Tränen füllen nur dieses Mal kann ich sie nur schlecht zurück halten und eine entwischt mir. Ich sehe ihn an, und er mich. Ich weiß nicht ob es durch die Tränen nur so ausgesehen hat aber auch wenn's nur für eine Sekunde war, konnte ich etwas reue in seinen Augen erkennen.
Ich laufe sofort auf den Flur zu, ziehe mir die Schuhe an und laufe mit schnellen Schritten raus.
Es ist erstmal 13:25 mein Vater ist erst in 6 Stunden wieder da, ich beschließe einfach wieder zum Fluss zu gehen, das scheint mir jetzt die beste Lösung zu sein, um runter zu kommen. Als ich am Fluss ankomme setze ich mich auf die gleiche Bank auf der ich mich immer setze. Ich begann seit Minuten einfach nur auf den Fluss zu starren und über das nach zu denken was eben passiert ist. Wieso ist er auf einmal so? Erst zerrt er mich aus meinem Haus IM Schlafanzug, dann vergesse ich meinen Schlüssel mit zu nehmen, wofür ich auch nichts kann, er hat mir ja nichtmal Zeit zum Atmen gegeben. Dann regt er sich darüber auf das ich den Schlüssel vergessen habe und DANN will er mich vor seinen "Freunden" geheim halten!? Ich dachte wir wären auch Freunde, anscheinend sind wir es nicht und er nutzt mich nur für seine Zwecke aus. Erst benutzt mich als Zeichen Vorlage weil er sonst nix anderes hat, ich hab anscheinend zu viel in das alles rein interpretiert, danach benutzt er mich um sein scheiss Brief zu entziffern....warte mal, der Brief! Sofort suche in nach meinem Handy in der Hosen Tasche und ziehe es nach einigen Sekunden aus die Tasche. Ich öffne mein Handy und gehe auf das Bild und fange an den Brief zu lesen...

Manchmal weine ich noch, aber nicht weil ich dich zurück will. Ich weine um das Mädchen dessen Unschuld Du genommen hast, als du ihr jeden Glauben an eine reine und friedliche und unzerstörbare Liebe genommen hast. Du bist gegangen und hast mich in einem Chaos zurück gelassen in dem ich fast erstickt bin. Ich habe das nicht verdient, ich habe so lange gebraucht um mir selbst zu verzeihen dir so sehr vertraut zu haben und dich geliebt zu haben. Und das habe ich, meine Liebe zu dir war tiefer als der Ozean jemals sein könnte. Und obwohl du mir versprochen hast mich immer zu retten, ertrinke ich in den gleichen Ozean der eins voller Liebe war, aber jetzt nur noch mit Erinnerungen an dir gefüllt ist... Ich vergebe mir das ich dir geglaubt habe, aber dir werde ich das tief im inneren niemals vergeben.

Während ich den Brief lese stockt mir der Atem...ich starre weiter auf die Zeilen und mein ganzer Körper zittert...ich merke wie Tränen mir die Wangen runter laufen und ich kann sie nicht stoppen. Noch nie hat mich ein Brief so berührt, nichtmal ein Buch konnte das, und Aiden soll nichtmal wissen wer das geschrieben hat? Er hat ihr so einen leid zugefügt und er will mir voller Ernst sagen er hat sie vergessen? Wie herzlos kann ein Mensch bitte sein, wenigstens versucht er sie zu finden auch wenn es keine Entschuldigung ist. Aber diese zeilen...wie kann ein Mensch jemanden so lieben? Ich fühle allein beim lesen schon die Tiefgründigkeit der Gefühle der Person die das geschrieben hat. Ich weiß jetzt wieso es ihm so wichtig ist die Person zu finden. Ich wüsste nur zu gerne was das Zeichen auf dem Brief bedeutet, etwas in mir reagiert dermaßen darauf aber ich kann nicht zuordnen warum das so ist.

Was bestimmt ist...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt