Das Studium der dämonischen Geisterwelt, die Dämonologie, wurde jahrhundertelang von Kirchen und Theologie betrieben, ist aber heute in die Esoterik verlagert.
Die Bibel gibt den Ratschlag, sich nicht näher mit Dämonen zu beschäftigen. Wenn man ihnen und damit dem Bösen zu nahe kommt, besteht die Gefahr, dass das Leben sich verfinstert. Man muss bedenken, dass die bösen Mächte dem Menschen bezüglich Erfahrung und Wissen haushoch überlegen sind. Die Dämonen kennen die menschliche Psyche genau und wissen, wie sie am besten zu schädigen ist.
Die Bibel rät überhaupt von allen Arten des Okkultismus ab, denn dort, wo er betrieben wird, halten sich die dämonische Mächte bevorzugt auf. Das gilt bei der Kontaktaufnahme mit Verstorbenen, jeder Form von Wahrsagerei oder magischen Ritualen.
Die Bibel erzählt von sieben vorwitzigen Söhnen des jüdischen Priesters Skevas, die versuchten, einen Dämon im Namen Jesu auszutreiben. Der Dämon aber verlachte sie nur mit den Worten: „Jesus kenne ich und Paulus auch. Aber wer seid ihr?" Dann stürzte sich der Besessene auf die jungen Leute, riss ihnen die Kleider vom Leib und schlug brutal auf sie ein. Nackt und verletzt mussten die sieben Brüder fliehen (Apostelgeschichte 19, 14-16). Dabei hatten sie noch Glück, dass sie nur verletzt wurden.
Auch bei bekannten Dämonologen verfinsterte sich durch ihre intensive Beschäftigung mit dem Bösen oftmals der Verstand. So war der französische Jurist Jean Bodin zunächst ein bis heute bedeutender Staatsrechtslehrer, der in den französischen Hugenottenkriegen für Glaubensfreiheit eintrat. Als er jedoch begann, sich eingehend mit Dämonologie zu befassen, wurde aus dem toleranten Mann ein fanatischer Hexenjäger. 1580 schrieb er das Buch „De la démonomanie des sorciers", in dem er Hexen unterstellte, sie planten unter der Führung des Teufels, die christliche Welt zu beseitigen. Bodin riet dazu, bei der Jagd auf Hexen schon Kinder zu verhören und allen Informanten Anonymität zuzusichern. Folter an Kindern und Behinderten hielt er für zulässig.
Über die Anzahl der existierenden Dämonen sagt die Bibel nichts. Nach allgemeiner Auffassung schlossen sich im ehemaligen himmlischen Krieg ein Drittel der Engel Luzifer an und rebellierten gegen Gott.
Einige hochrangige Dämonen sind in der Literatur gut beschrieben und genießen bis heute in Satanistenkreisen hohe Verehrung. Der Dämon Astarot entspricht der syrischen Naturgöttin Astarte, die in orgiastischen Riten gefeiert wurde. Auch der israelitische König Salomo soll dieser Göttin durch den Einfluss seiner ausländischen Frauen gedient haben. Dem Dämon Astarot wird nachgesagt, die Vergangenheit und die Zukunft mit allen Geheimnissen bestens zu kennen. Ihm ist also besondere Macht über die Zet verliehen. Dargestellt wird Astarot meistens als zur Hälfte weißer und schwarzer Mann. Angeblich kann er nur an einem Mittwoch in der 10. oder 11. Nachtstunde herbeigerufen werden.
Dem hohen Dämon Asmodi werden Eigenschaften wie Zorn und sexuelle Ausschweifung zugeschrieben. Asmodi ist ein Meister darin, Menschen zum Ehebruch zu verleiten. Wenn Asmodi von Satanisten herbeigerufen wird, soll er sich als Gestalt mit drei Köpfen (Stier, Mensch und Widder) zeigen und auf einem Drachen reiten. König Salomo wird nachgesagt, er habe mit Hilfe eines magischen Rings Macht über Asmodi gewonnen und ihn verpflichtet, am Bau des Tempels in Jerusalem mitzuwirken.
Der Dämon Behemoth wird als Schädel mit drei menschlichen Gesichtern dargestellt. In den Burgen der Tempelritter befinden sich öfter derartige Abbildungen. Deshalb wurde dem Templerorden unterstellt, er würde den Dämon Behemoth verehren.
Beelzebub gilt als besonders mächtiger Dämon, als Fürst der Dämonen, der nur dem Teufel selbst unterstellt ist. Deshalb scheuen sich viele Satanisten, diesen Dämon anzurufen. Wird nicht ein ordentlicher magischer Kreis zum Schutz gezogen, soll dies den Tod für den bedeuten, der Beelzebub beschwört. Dieser Dämon wird als besonders furchteinflößende, riesige Gestalt mit zwei großen Hörnern, dichter schwarzer Körperbehaarung und fledermausartigen Schwingen beschrieben. Als Baal-Sebub wurde Beelzebub in der Philisterstadt Ekron als Gott verehrt. Er wurde auch Herr der Fliegen genannt, weil sein blutgetränktes Opferbild von einem Heer von Fliegen umgeben war. Die biblischen Propheten weissagten der Stadt Ekron die Vernichtung, was auch eintrat. 701 v. Chr. eroberte der Assyrerkönig Sanherib die Stadt.
Der Dämon Leviathan wird ebenfalls in der Bibel erwähnt. Er soll die Gestalt eines drachenartigen Ungeheuers haben und Neid unter den Menschen säen.
An hochrangingen Dämonen sind noch Belphegor, der Dämon der Trägheit, Mammon, der Dämon des Geizes und der Habgier, und Belial, der Dämon der Lüge, zu nennen. Sein Wesen soll besonders falsch und bösartig sein. In der Bibel wird er sogar als Herr aller Dämonen bezeichnet (2. Korinther 6,15).
Die Dämonin Lilith findet sich schon in babylonischen Beschwörungstexten als „lilithu". Die Babylonier glaubten, dass dieser weibliche Dämon in der Wüste hauste und von dort Überfälle auf die Menschen machte. Lilith gilt in der Dämonologie als Herrin aller Dämoninnen, die darauf aus sind, Männer zu verführen. Sie sollen die Gestalt äußerst attraktiver Frauen annehmen können. Diese verführerischen Dämoninnen werden auch Sukkubi (Singular: Sukkubus) genannt. Alexander der Große und der keltische Zauberer Merlin galten als Abkömmlinge dieser Wesen. Besonders sollen es die Dämoninnen auf Mönche und Heilige abgesehen haben, indem sie diese mit sexuellen Gedanken quälen und in Versuchung führen.
Der Bücherfachmann Dean Corso (Johnny Depp) bekommt es im Film „Die neun Pforten" von Roman Polanski auch mit einem Sukkubus in Gestalt einer schönen Frau (Emmanuelle Seigner) zu tun. Von einem Experten für Dämonologie erhielt Dean Corso den Auftrag, die Echtheit dreier Exemplare des satanischen Buchs „Die neun Pforten ins Reich der Schatten" zu überprüfen. Regisseur Polanski werden Verbindungen zur Satanisten-Szene nachgesagt.
Das männliche dämonische Pendant des Sukkubus ist der Inkubus. Er hat die Gestalt eines hübschen Mannes und ist darauf aus, sexuell mit Frauen zu verkehren. Nonnen sollen besonders von Inkubi heimgesucht werden.
Ed und Lorraine Warren waren moderne Dämonologen aus den USA und über drei Jahrzehnte führend auf diesem Gebiet. Die Warrens hielten an Hochschulen und Universitäten Vorlesungen über parapsychologische Phänomene. Basierend auf den Fällen des Ehepaars wurden zahlreiche Filme gedreht, die man unter dem Begriff Conjuring-Universum zusammenfasst.