Wenn der Tod den Frommen holt

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Der an Gott und Jesus Christus gläubige Mensch gelangt nach seinem Tod an einen Zwischenort. Die Bibel beschreibt ihn mit den Begriffen Ruhe, Paradies oder Sein beim Herrn. Von allem und allen hat sich der Sterbende trennen müssen. Das Einzige, was bestehen bleibt, ist die Beziehung zu Gott und Jesus Christus. Das Paradies ist für die Gläubigen der vorübergehende Aufenthaltsort zwischen leiblichem Tod und Auferstehung. Dort an diesem friedlichen Platz ist der Verstorbene weit besser  aufgehoben als hier auf Erden. Sein Bewusstsein, seine Persönlichkeit und seine Erinnerungen und Gefühle bleiben im Paradies erhalten. Auch die Liebe zu den Menschen, die noch auf Erden leben, ist weiterhin vorhanden. Der Tod kann die irdischen Bande nur vorübergehend zerreißen.

Im Gleichnis vom reichen Mann und dem armen Lazarus (Lukas 16,19-31) erzählt Jesus von diesem paradiesischen Zwischenort, an den der arme Lazarus nach dem Tod von Engeln geleitet wird und den Ehrenplatz an der Seite Abrahams erhält. Paulus erwähnt im Brief an die Gemeinde von Philippi, einer antiken Stadt in Makedonien, die heute in Trümmern liegt, ebenfalls das Paradies: „Ich bin hin- und hergerissen: Am liebsten würde ich schon jetzt sterben, um bei Christus zu sein. Das wäre das Allerbeste! Andererseits habe ich bei euch noch eine wichtige Aufgabe zu erfüllen" (Philipper 1,23-24). Einer der Verbrecher, die neben Jesus am Kreuz hingen, bat ihn: „Jesus, denk an mich, wenn du deine Herrschaft antrittst!" Jesus antwortete: „Ich versichere dir: Noch heute wirst du mit mir im Paradies sein" (Lukas 23,42-43).

Wenn ein gläubiger Mensch stirbt, können ihm - wie in der Geschichte von Lazarus - Engel begegnen. Sie sind mit der Aufgabe betraut, den Verstorbenen in das Paradies zu geleiten. Manchmal sehen die Verstorbenen auch Jesus selbst. Der Gläubige trifft zudem ihm vertraute Menschen, die bereits vor seiner Zeit gestorben sind und ihm nun zur Begrüßung entgegenkommen.

Da Christen aus der Bibel wissen, wohin es mit ihnen nach dem Tod geht, können sie getrost und ohne Angst sterben. So erging es auch dem protestantischen Theologen Dietrich Bonhoeffer, der im Alter von 39 Jahren wegen seines Widerstands gegen den Nationalsozialismus hingerichtet wurde. Bis dahin hatte Bonhoeffer eine steile Karriere gemacht. Bereits mit 25 hatte er als Universitätsprofessor gelehrt. Vor dem Gang zur Hinrichtung verabschiedete er sich mit den Worten: „Das ist das Ende, für mich der Beginn des Lebens." Wie wir schon gehört haben, wussten auch die christlichen Märtyrer in den römischen Arenen zu sterben und hinterließen bei den Zuschauern der grausamen Hinrichtungen einen bleibenden Eindruck.

Manchen Menschen wurde Einblick ins Paradies gewährt. Wie denen im obigen Video. Es handelt sich dabei nicht um Träume, sondern um eine Art Trance. Auch mir ist dies zweimal passiert. Ich begegnete meinem Schulfreund, der nach dem Abi tödlich mit dem Motorrad verunglückt war. Er fragte, wie es seiner Mutter gehe, zu der er ein besonders gutes Verhältnis auf Erden hatte. Ein anderes Mal zeigte sich meine Mutter, die leider zu früh verstorben war. Sie munterte mich auf, dass es ihr gut gehe, fragte nach meinem Befinden und übermittelte mir Grüße von einer verstorbenen Bekannten. Auffällig in beiden Erscheinungen war die angenehme Helligkeit, ein reines, nicht blendendes Weiß, obwohl mir keine Lichtquelle auffiel. Ich bemerkte eine wunderbare Landschaft im Hintergrund mit einem angenehm hellen Grün. Bei der Begegnung mit meiner Mutter fiel mir rechts von ihr ein Bächlein auf, über das in einiger Entfernung eine kleine Bogenbrücke führte. Ich spürte einen tiefen Frieden und Liebevolles an diesem Ort. Die Gesichter der Verstorbenen wirkten hübscher als auf Erden und im Fall meiner Mutter jünger. Trotzdem war es kein Problem, die Toten auf Anhieb zu erkennen, sowohl äußerlich als auch vom Wesen her.

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