-15 / Telefonat

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Levi Perspektive:

Wir liegen wieder im Bett. Es ist halb fünf. Die Sonne geht gleich wieder auf und ich schlafe nicht, sondern sehe Eren dabei zu, wie er krampfhaft versucht noch ein wenig zu schlafen. Ich streiche ganz sanft durch seine Haare. Er hat eine Hand an meiner Taille. Es ist so schön, dass es wehtut. Ich habe so etwas nicht verdient.     ''Wieso.. versuchst du nicht auch noch ein bisschen zu Schlafen?'', murmelt er so leise, dass ich es kaum verstehen würde. Er öffnet seine Augen einen Spalt und sieht mich an. ''Mir geht es nicht so gut.'', gebe ich zu, doch das war nicht wegen der Sache von vorhin, sondern weil mir einfach schlecht war.

Ich habe über vierundzwanzig Stunden keinen Alkohol mehr getrunken. Es macht sich langsam bemerkbar. ''Gerade jetzt solltest du es versuchen.'' Er zieht mich näher an sich, drückt meinen Kopf an seine Brust. ''Bitte.. Kotz mich aber nicht voll.'' Ich schmunzelte ein wenig, weil er einfach niedlich klingt wenn er verschlafen oder müde ist. ''Ich halte mich zurück.''

~

Eren Perspektive:

Ich könnte schwören, dass ich gerade erst eingeschlafen war, da fing an mein Handy zu klingeln. Ich hatte echt keine Lust mich zu bewegen. Keinen Zentimeter.
Trotzdem löse ich mich von Levi und greife nach meinem Handy, setze mich auf. Meine Mutter. Über Videoanruf. Sie wird sehen, dass ich komplett fertig aussehe. Ich nahm den Anruf an, wuschelte mir davor aber noch einmal die Haare zurecht.

''Ich will dich ja echt nicht lange sieben Uhr Früh stören..'', sagt meine Mutter sofort als ihr Gesicht zum Vorschein kommt.
Es ist schon sieben Uhr? Dann habe ich ja doch noch ein Weilchen geschlafen. ''Aber Lia will nicht in den Kindergarten, weil sie dich vorher sehen will. Ich muss Arbeiten, mach es kurz.'', lacht meine Mutter verzweifelt. Sie steigt ins Auto und reicht das Handy zu der kleinen, die Tränen in den Augen hat. ''Hallo mein Engel. Wie geht es dir?'', frage ich und versuche nicht einzuschlafen. Wäre ziemlich unpraktisch, aber meine Augen fühlen sich so an, als würden sie gleich wieder zu fallen.
Lia schmollt und zuckt mit den Schultern. ''Lia vermisst Papa und Papi.'', murmelt sie dann Traurig und ich sehe zu Levi. Ich dachte, er möchte vielleicht auch irgendwas sagen, aber um ehrlich zu sein sah er gerade noch viel beschissener als ich aus.

Sein Gesicht ist Nass vom schweiß und er ist völlig Blass, sieht mich nur leicht an. ''Wir vermissen dich auch ganz dolle.'', erwidere ich ohne dabei Levi aus den Augen zu lassen. Es bereitet mir gerade echt ein wenig Sorge. Ich streiche ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht und sehe dann wieder zu Lia. ''Gefällt es dir bei Oma nicht?'', frage ich sie, versuche nicht allzu fertig zu klingen. Sie muss das alles nicht mitbekommen. ''Doch Toll.'', sagt sie, fängt an zu lächeln. ''Trotzdem will ich mit dir Kuscheln!'' - ''Wir Kuscheln ganz ganz viel wenn wir zurück sind Süße. Versprochen.''

Levi will sich aufsetzen, doch ich halte ihn davon ab und drücke ihn in die Liegeposition zurück. Er kann sich jetzt echt nicht so zeigen. ''Papi gerade da?'' ''Der schläft noch.'', sage ich und lächle ein bisschen. Ich versuche es zumindest. Ich sehe wie sie wieder anfängt zu schmollen und im nächsten Moment wird ihr wieder das Handy weggenommen. ''Wir rufen heute Abend nochmal an. Ich muss die kleine echt reinbringen.'', sagt meine Mom gestresst und ich muss mir ein grinsen verkneifen. Es ist irgendwie Lustig, wenn sie gestresst ist. ''Mach das.''

Plötzlich steht Levi neben mir auf, rennt förmlich ins Bad. Ich sehe ihm besorgt nach und dann hatte ich einen Moment lang das Gefühl, meine Mutter würde mir in die Seele blicken. ''Bei euch ist alles gut?'' ''Klar doch.''
Ich sehe ihr deutlich an, dass sie bemerkt wie fertig ich aussehe. Sie würde jetzt nur nichts sagen, wegen Lia. ''Dann hören wir uns heute Abend. Komm verabschiede dich von Papa, Lia.'', meint sie und ich höre deutlich, wie sie versucht nicht genervt zu klingen. ''Tschüss!!'', schreit sie fast schon lächelnd, was meine Mutter wieder genervt seufzen lässt.
''Bis heute Abend, Süße.''

Ich winke ihr zu, lege dann auf und renne Augenblicklich ins Bad. Levi kniet vor dem Klo, stützt seinen Kopf auf seinem Arm ab. ''Ich dachte ich muss Kotzen.'', erklärt er, bewegt sich keinen Meter. ''Geht es wieder?'', frage ich vorsichtig und hole einige Medikamente aus dem kleinen Badschrank. Als ich gerade anfangen wollte zu Lesen wie viel er davon brauch, hörte ich ihn leise weinen.



come back home ; Ereri/RirenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt